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Von Göttern und Dämonen: Am Anfang war der Nebel (Erstes Buch)

Von Göttern und Dämonen: Am Anfang war der Nebel (Erstes Buch)

Titel: Von Göttern und Dämonen: Am Anfang war der Nebel (Erstes Buch) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. Horvath
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stellte der unbefestigte Untergrund kein Problem dar. Wenn die Pferde die Hufe aufsetzten, staubte es ganz leicht. Das war hier wohl unumgänglich, denn die Stadt schien entweder nicht das Geld für einen befestigten Untergrund zu haben, oder er war hier einfach nicht bekannt.
       Das Leben schien sich weitestgehend in der Stadt und auf den Straßen abzuspielen. Die Häuser waren weiß gekalkt und die Fenster- und Türrahmen blau gestrichen. Dies soll die Fliegen abhalten, Alex hatte diese Methode schon in Tunesien und Griechenland gesehen.
       Kinder spielten auf den Straßen Fangen und Männer saßen außerhalb von kleinen Cafés, genossen ein Getränk und rauchten Shisha, die Wasserpfeife. Alex sog die Luft durch die Nase und war von vielen Gerüchen umnebelt: Das Getränk in den Tassen musste eine Art Mocca sein, es roch stark geröstet und sehr aromatisch. Die Shishas verbreiteten Düfte nach Minze, Blumen, Pistazien und Orangen, je nachdem welcher Tabak genutzt wurde. Vom Markt kam der Geruch nach Pfeffer, Knoblauch, Zwiebeln, Paprika und Harissa, einer roten Pfefferschoten-Paste.
       Alex erinnerte sich grinsend an eine Aussage, die ein Einheimischer auf seiner ersten Reise in den Orient getroffen hatte: „Iss zu viel Harissa und du bekommst den Eselsgalopp!“
       Die mit Olivenöl vermengten, sehr scharfen Pfefferschoten konnten zu einem ernsthaften Verdauungsproblem führen, und die sich schnell zu den Toiletten bewegenden Touristen, die in ihrem Unwissen zu viel Harissa gegessen hatten, haben diesem einprägsamen Begriff seinen Namen gegeben.
       Auch den Geruch nach Menschen konnte Alex wahrnehmen. Schweiß, da es hier wohl eher selten die Gelegenheit gab, sich zu duschen. Da er keine Kanalisation ausmachen konnte, wunderte er sich auch nicht über den ganz leicht über der Stadt liegenden, stechenden Geruch nach menschlichen Hinterlassenschaften. Insgesamt waren die Straßen aber erstaunlich sauber und gepflegt.
       Die Frauen, die ihnen entgegen kamen, waren nicht verschleiert, obwohl Alex das eigentlich erwartet hätte. Sie trugen Tücher zum Schutz vor der Hitze auf ihren Köpfen, aber sowohl Gesicht als auch Haarsträhnen waren zu sehen und die Frauen waren dezent geschminkt. Geschäftig eilten sie mit ihren Körben und Taschen zum Markt oder kamen von dort zurück.
       Die Männer trugen Turbane oder kleine Käppchen, um sich vor der Sonne zu schützen. Insgesamt waren sie eher dunkelhäutiger als Alex oder Nagar und sahen ihnen interessiert, aber freundlich hinterher.
       Sie kamen am Marktplatz an und fanden bald einen Laden, der Bekleidung führte. Sie banden die Pferde außen an Stricken an, die zu diesem Zweck an dem Gebäude befestigt waren. Alex ließ Spot bei ihnen absitzen, dann betraten sie das Geschäft und wurden von einer jungen, dunkelhäutigen Schönheit empfangen.
       Sie war etwas kleiner als die beiden Männer und ihr langes, schwarzes Haar flutete über ihre Schultern. Sie trug eine rote Seidenhose und ein ebensolches Top, das knapp über dem Bauchnabel endete und den Blick auf ein kleines Piercing an dieser Stelle frei gab. 
       „Was kann ich für E uch tun, Fremde?“, fragte sie freundlich und mit einem Lächeln auf den rot geschminkten Lippen.
       „Ich benötige eine stabile Reisekleidung, die lange Ritte vertragen kann“, antwortete Alex.
       Sie sah ihn amüsiert an: „Wahrlich, Fremder, komische Gewänder trägt man in Eurer Heimat.“
       Alex sah an sich herab und versuchte sich vorzustellen, wie erstaunt die Verkäuferin wäre, wenn sie bemerken würde, aus welchen Materialien seine Kleidung hergestellt waren.
       Sie schätze ihn kurz von oben bis unten ab, drehte sich herum und sagte im Davongehen: „Bitte nehmt Platz und genießt derweil einen Pfefferminztee. Ich werde Euch alles zusammenstellen, was Ihr benötigt.“
       Alex und Nagar setzten sich in zwei Stühle aus Korbgeflecht, die mit riesigen, bunten Kissen ausstaffiert waren. Sie schauten sich um und erkannten, dass die Kleidungsstücke überwiegend aus Baumwolle und Leder bestanden. Durch die verhangenen Fenster fiel gedämpftes Licht, aber die Waren konnte man gut erkennen: Hemden, Hosen, Stiefel, Mäntel, Kleider, Turbane, alles was man brauchte um sich einzukleiden, war vorhanden.
       Ein unscheinbares, scheues Mädchen kam herein und servierte ihnen still die Tees, wahrscheinlich war sie die Tochter der Verkäuferin. Auch Nagar trank.
       „Macht dir das nichts

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