Von Göttern und Dämonen: Am Anfang war der Nebel (Erstes Buch)
Wirtschaftskontrolldienst in meiner Welt hätte seine Freude an dir“ , dachte Alex.
Ein paar Silbermünzen von Nagar machten ihn freundlicher. „Aber gestern kam hier eine Karawane durch. Zwanzig Mann, eine Frau und ein Kind.“
Alex wurde hellhörig.
„Wozu sollten zwanzig Mann nötig sein um ein Weib und ein Kind zu bewachen?“ , fragte Nagar.
„Dieses Weib war etwas Besonderes, da brauchst du zwanzig Mann!“ , lachte der Wirt. „Ihr Haar war golden wie ich es noch nicht gesehen habe und sie war so blass wie Ihr. Sie trug Kleider, die keinesfalls von hier stammen, denn ihre Vorzüge traten deutlich zu Tage, wenn Ihr wisst was ich meine“, zwinkerte der Wirt schmierig mit glänzenden Augen.
Alex runzelte böse die Stirn.
„Sie war also nicht verhüllt und das Kind hatte noch nicht viele Haare, aber ich glaube, dass auch sie eines Tages die Farbe der Sonne tragen wird. Und die Augen …. die Augen waren wie bei dem da“, er zeigte auf Alex, „blau wie Stahl. Ich weiß nicht, für welchen Harem sie bestimmt war, aber ich hätte eine solche Konkubine auch so scharf bewachen lassen.“
Voller Wut wanderte Alex` Hand zu seinem Schwert. Unbemerkt legte sich Nagars Hand auf seine und hielt ihn ab. „Wo sind die denn hin?“ , fragte er den Wirt.
„Ich weiß zwar nicht, was dich das angeht, aber sie sind in Richtung Norden. Schon heute Morgen“.
Alex trank aus. „Wir sollten gehen“ sagte er.
„Du gehst besser nirgendwo mehr hin“, sagte der Wirt. „Ihr seid nicht aus der Gegend, deshalb muss ich Euch warnen: In wenigen Stunden setzen hier wie fast jede Nacht heftige Sandstürme ein und auf der freien Fläche seid Ihr ihnen schutzlos ausgeliefert. Besser Ihr bleibt über Nacht hier. Ich habe saubere Zimmer zu einem guten Preis, Eure Pferde können in meinem Stall gut unterkommen und für Euch habe ich eine Gesellschaft mit Brüsten wie Mutter Erde“ lachte er.
Nagar erwiderte:“ Danke, dieses Angebot nehme ich gerne an. Lass die Pferde in den Stall bringen und besorg für mich und meinen Freund hier jeweils drei Paar deiner wunderbaren Brüste. Und wehe, sie halten nicht, was du versprichst!“
Der Wirt lachte laut und klatschte erfreut in die Hände, doch Alex stand auf. „Nicht für mich, danke. Ich bringe lieber die Pferde in den Stall, mein Hund würde sowieso keinen von euch in die Nähe lassen.“
Im Hinausgehen hörte er noch den Wirt fragen, was mit ihm nicht stimme und sah Nagar ratlos die Schultern zucken, aber er scherte sich nicht darum. Er brachte die Pferde und Spot in den Stall und kehrte zur Schenke zurück.
Da Nagar offensichtlich schon die Freuden dieses Planeten genoss und nicht mehr am Tresen war, setzte er sich in eine ruhige Ecke abseits des Trubels und bestellte sich etwas Bier. Es war ein starkes Gebräu, schwarz wie die Nacht und mild im Geschmack. Es erinnerte ihn an das dunkle Bier aus Chodova, einem kleinen Ort in Tschechien, wo er und Christine des Öfteren ihre Ferien verbracht hatten.
Er gedachte der schönen Tage mit Frau und Pferden, den grandiosen Ritten und dem wunderbaren Bier und wurde schwermütig.
Nach einiger Zeit sah er die Tür aufgehen und bemerkte, dass der Wirt Recht gehabt hatte: Außen ging bereits ein ordentlicher Wind, der einigen Sand in den Gastraum wehte. Im Türrahmen stand eine große Gestalt, Alex schätzte ihn auf über zwei Meter hoch und nahezu so breit. Er passte gerade so durch den Eingang und war knapp unter dreißig Jahre alt, sein langes, schwarzes Haar wehte im Wind.
Er hatte dunkle, vor Zorn verengte Augen, seine Mundwinkel waren verbittert nach unten gezogen. Er trug ein weißes Hemd ohne Ärmel und eine schwarze Hose, die in schweren Stiefeln steckte. Seine Haut war wettergegerbt und dunkel. Zahllose Narben bedeckten seine Ober- und Unterarme. Er trug eine gebogene Damaszenerklinge an der Seite und ein ebensolcher Dolch steckte vorne in seinem Gürtel.
Ruhig ließ er seinen Blick durch die Gaststube wandern und schien jeden Anwesenden blitzschnell einzeln zu erfassen. Trotz der Wut, die in sein Gesicht geschrieben stand, hatte sein Antlitz etwas Edles, Majestätisches.
„Tür zu, ich bekomme Sand in den Wein! Verdammter Idiot!“ , bellte ein Gast nahe der Tür.
Es sollten seine letzten Worte sein.
Der Fremde hieb wortlos mit einer Peitsche aus, die er in der rechten Hand hielt, und die sich blitzschnell um den
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