Von Göttern und Dämonen: Am Anfang war der Nebel (Erstes Buch)
liegend hier vor dem Gebäude. Männer, Frauen, Kinder. Sie machten keinen Unterschied. Sogar Haustiere blieben nicht verschont. Sie müssen im Blutrausch einen wahren Hexensabbat gefeiert haben.
Wir fanden auch Haunter. Das sind Menschen, die sich auf den Kampf mit Vampyren spezialisiert und sich zur Aufgabe gemacht hatten, die letzten Reste der Menschheit sicher zu Plätzen wie unserem zu bringen.“
„Du meinst Hunter ?“, fragte Alex, der sich über die komische Aussprache wunderte.
Arnolds Gesicht spiegelte Stolz und ehrliche Bewunderung wieder. „Nein, sie nannten sich Haunter. Großartige Kämpfer mit nahezu übernatürlichem Instinkt und Reflexen. Fast alle ehemalige Elite-Soldaten oder Kampfsportler. Zäh, stark, entschlossen.“
Sein Blick sank zu Boden. Er atmete durch und erklärte nach einigen Sekunden: „Es waren zu wenige.“
Man sah ihm an, dass er daran zu schlucken hatte. „Und sie wurden nicht einfach nur ausgesaugt. Sie wurden unvorstellbar gequält. Ich habe viele von Ihnen gekannt, und was mit ihnen geschehen ist, hat Narben auf meiner Seele hinterlassen.“
Er führte die rechte Hand instinktiv zum Herzen. „Ich war in den Feldern von N`kang im Einsatz, ich habe gesehen wie grausam Menschen sein können. Aber das hier übertraf alles, was ich bisher erlebte habe. Ich träume heute noch von diesem Anblick. Wir konnten nichts tun, sie nicht einmal begraben. Wir hatten gerade genügend Zeit um wieder in die Festung zu kommen und nicht eingekesselt zu werden. Es gab viele Gefechte zwischen Menschen und Vampyren. Dies war nach meinem Wissen das letzte große und auch das grausamste. Es war das letzte Mal, dass sich diese elendigen Bestien richtig satt saufen konnten. Und es war der vollständige Untergang der Haunter. Sie hatten sich wegen der großen Menge an Flüchtlingen alle hier versammelt und sie wurden allesamt von dieser Höllenbrut vernichtet.“
Arnold brütete mit Hass in den Augen vor sich hin.
„Wir sollten das Gelände und das Gebäude inspizieren“, sagte Alex. „Robert, du bleibst mit Spot und den Pferden draußen, sie werden dich warnen wenn Gefahr droht. Arnold und ich sehen uns das Gebäude an. Ich brauche jemanden, der sich innen auskennt. Wir können unmöglich dieses riesige Gebäude ganz durchsuchen und müssen uns irgendwie verbarrikadieren.“
Das riss Arnold aus seiner Lethargie: “Guter Plan.“ Er öffnete das Topcase auf dem hinteren Gepäckträger der Atlas und holte zwei Taschenlampen und zwei Walkie-Talkies heraus. Er gab Robert ein Walkie-Talkie und Alex eine Taschenlampe. Eine Taschenlampe und ein Funkgerät behielt er für sich.
„Das wird schnell gehen. Wir haben die Eingangshalle so umgebaut, dass sie hermetisch verriegelt werden kann und die Türen sehen unbeschadet aus. Es wird gemunkelt, dass jemand die Gruppe verraten hat. Kein Vampyr hätte die Möglichkeit gehabt, in das Gasthaus einzudringen. Zumindest nicht ohne schweres Gerät und die Türen zu beschädigen.“
„Na dann macht mal. Aber beeilt euch und überseht gefälligst nichts!“, brummelte Robert und ging mit dem Rücken zur Fassade und gezogenem Katana in Position.
Spot setze sich vor ihn und beobachtete aufmerksam die Gegend. Die Pferde waren am Strick und grasten ruhig in unmittelbarer Nähe zum Gebäude.
Arnold und Alex gingen zu der Tür. Es handelte sich um eine doppelflügelige Tür aus schwerem Eichenholz. Sie war mehr als mannshoch, oben abgerundet und mit breiten Metallbändern beschlagen. Jeder Flügel hing wegen seines Gewichts an drei rostigen Angeln. Die Tür war leicht geöffnet und der Innenraum schien dunkel zu sein.
Alex zog sein Katana und ging in Position. Arnold griff einen Türflügel, stemmte die Beine in den Boden und langsam, ganz langsam bewegte sie sich unter dem Ächzen der rostigen Scharniere. Arnolds Muskeln spannten sich, er atmete schwer aus und
die Tür ging auf. Schnell leuchtete er mit der Taschenlampe hinein. Nichts war zu sehen. Alle Fenster w aren verbarrikadiert worden, sodass das einzige Licht durch die Türe in den Raum fiel und dieser nicht nennenswert erhellt werden konnte.
„Rechts von uns steht ein Generator, weitere drei sind an den Ecken des Raumes verteilt. Sehen wir mal, ob wir sie zum Laufen bekommen, “ sagte Arnold und wandte sich zur Seite. Er gab Alex die Taschenlampe. Dieser leuchtete den Generator an und starrte gespannt in die Dunkelheit,
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