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Von Liebe stand nichts im Vertrag

Von Liebe stand nichts im Vertrag

Titel: Von Liebe stand nichts im Vertrag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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vollkommen verändert. Ihr Lächeln war strahlender, ihr Lachen fröhlicher. Aber er blieb oft lange weg, bei Freunden und Bekannten. Dann schlich sie herum wie ein Schatten oder wie ein Geist.“
    „Glaubst du, er hatte Affären?“
    „Das kann ich nicht sagen. Er stritt es ab, wenn ich ihn fragte, aber ich war nie sicher, ob ich ihm glauben konnte. Als meine Mutter starb, gab ich ihm die Schuld an ihrem Tod. Ich sagte, ich würde ihm nie verzeihen.“
    „Ich denke, sie hätte einen Herzfehler gehabt?“
    „Ja, schon. Aber ich glaube, sie wollte sterben. Ihr Leben lang hatte sie jemanden geliebt, der ihre Liebe nicht erwiderte.“
    Noelle kannte Dev eigentlich als vernünftigen und praktisch denkenden Menschen. Dass er glaubte, seine Mutter sei an gebrochenem Herzen gestorben, erstaunte sie.
    Sicherlich hatte ihn der Verlust beider Eltern innerhalb weniger Wochen sehr getroffen. Wie konnte ein Vater es nur übers Herz bringen, seine Söhne im Stich zu lassen?
    „Kurze Zeit später zog mein Großvater in unser Haus“, fuhr Dev fort. „Er ging schon auf die siebzig zu, was ihn jedoch nicht davon abhielt, all die Dinge mit uns zu unternehmen, die eigentlich Aufgaben unseres Vaters gewesen wären: Ball spielen, Begleitung zu Sportveranstaltungen in der Schule und so weiter. Mein Großvater hatte immer Zeit für mich.“
    „Er hat dich geliebt.“
    „Er war ein guter Mensch.“
    Wie du, dachte Noelle. Sie konnte sicher sein, dass Dev immer für sie beide da sein würde.
    Nicht einmal vor fast zwanzig Jahren, als Dev sich mit elf Jahren den Arm gebrochen hatte und schreckliche Schmerzen erleiden musste, war er einer Ohnmacht so nahe gewesen wie jetzt, als er an Noelles Seite das Wartezimmer der Frauenärztin verließ.
    Bepackt mit Broschüren, Büchern, Listen und Informationen über Vitamine eilten sie über den Flur.
    „Ich kenne jetzt den Geburtstermin“, sagte Noelle, als sie über den Flur gingen. „Die Ärztin meinte, es sei alles in Ordnung. Du glaubst gar nicht, wie erleichtert ich bin. Bald können wir auch seinen Herzschlag hören. Aufregend, nicht?“
    „Ja. Sehr.“
    Dev konzentrierte sich darauf, regelmäßig zu atmen. Nur jetzt nicht ohnmächtig werden.
    „Ich werde meine Ernährung umstellen müssen“, fuhr Noelle fort. „Außerdem muss ich Gymnastik machen. Und vielleicht Yoga zur Entspannung? Was meinst du?“
    „Warum nicht? Ein Versuch kann nie schaden.“
    Trotz der Hitze draußen konnte Dev es kaum erwarten, von hier wegzukommen. Sie mussten nur noch an der Rezeption vorbei.
    „Dev?“
    „Ja?“
    „Hast du auch so große Angst?“
    Er sah Noelles verängstigten Blick. Ihr Mund zitterte. Sie schien am liebsten weglaufen zu wollen.
    „Waren es zu viele Informationen auf einmal? Irgendwie bin ich auch noch gar nicht bereit für all das, was auf uns zukommt. Ich weiß, du bist schwanger, aber bis heute …war es für mich noch unwirklich.“
    Noelle seufzte. „Mir ging es genauso. Das Baby existierte nur in der Vorstellung. Jetzt ist es Wirklichkeit. Du hast wenigstens schon einige Erfahrungen …“
    „Jimmy war sechs, als meine Mutter starb. Ich habe mich nur in den letzten zehn Jahren um ihn gekümmert.“ Und die waren eine einzige Katastrophe, setzte er in Gedanken hinzu. Wenn er in der Erziehung nicht total versagt hätte, würde Jimmy vielleicht noch leben.
    „Also sind wir beide Anfänger in Sachen Kindererziehung. Hoffentlich verrät das niemand unserem Baby.“
    Auf dem Weg zum Ausgang kamen sie an einem Bücherkiosk vorbei, auf den Dev sofort interessiert zusteuerte. „Vielleicht finden wir hier noch mehr Informationen.“
    „Wir können auch einen Kurs für werdende Eltern besuchen. Das würde ich gern tun. Ich habe meiner Mutter zwar viel geholfen, als Tiffany klein war, aber das meiste habe ich vergessen.“
    „Hier werden Kurse für Eltern mit Kindern in jeder Altersstufe angeboten. Sieh mal, der Säuglingskurs beginnt schon in wenigen Wochen.“
    „Melde mich bitte mit an“, sagte Dev. Er hätte gern an allen Kursen teilgenommen. Die Fehler, die er bei Jimmy gemacht hatte, wollte er bei Noelles Baby nicht wiederholen. Was war da verkehrt gelaufen? Wie sollte er Fehler vermeiden, wenn er nicht einmal wusste, was er falsch gemacht hatte?
    Wenige Meter vor Devs Wagen blieb Noelle abrupt stehen. „Ich schaffe das alles nicht, Dev. Das ist zu viel auf einmal. Ich bin noch zu jung für ein Baby und habe panische Angst. Hilf mir bitte.“
    „Mir geht es genauso,

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