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Von Liebe und Gift

Von Liebe und Gift

Titel: Von Liebe und Gift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justin C. Skylark
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Neugierig sah er sich um. „Was machst du denn? Sortierst du Tabletten?“ Sein Blick wanderte zum Medikamentenschrank.  
    Gero nickte.
    „Ja, ich muss sie nach Haltbarkeit prüfen, den Schrank putzen  und ...“ Seine Augen weiteten sich, als er sah, dass sich Neal dem Schrank näherte und nach ein paar Packungen griff.
    „Lass die stehen!“, rief er aufgebracht.
    „Klar“, erwiderte Neal. Er stellte die Tabletten wieder weg, griff dann aber nach einer Tropfenpackung. „Kann ich mir Valoron nehmen? Ich habe oft starke Schmerzen.“
    Ohne eine Antwort abzuwarten, steckte Neal die Tropfen in seine Tasche. Da schritt Gero ein.
    „Bist du verrückt? Ich werde Ärger bekommen, wenn was fehlt!“
    Er machte den Schrank zu und schloss ihn ab. Unsicher drehte er sich wieder um.
    „Bist du deswegen gekommen? Um zu stehlen?“ Bedrückt schüttelte Gero den Kopf. „Das kann mich meinen Job kosten!“
    Neal neigte den Blick. „Klar, tut mir leid. Ich wollte dich nicht in Schwierigkeiten bringen.“  
    Er lächelte sanftmütig, dann trat er ein paar Schritte zurück.
    „Eigentlich wollte ich auch nur fragen, ob du mir ... ein paar Spritzen geben könntest.“
    Zuerst konnte Gero gar nicht mehr antworten, als er das hörte. Perplex setzte er sich an den Schreibtisch.
    „Spritzen?“, wiederholte er ungläubig. „Was für Spritzen?“
    „Na, Spritzen halt.“ Neal fuhr sich über den Mund. Eine verlegene Geste, als sei ihm diese Angelegenheit peinlich.
    „Spritzen? Ja? Für dein dämliches Heroin?“ Gero merkte, wie er sich verkrampfte. Inzwischen konnte er sich denken, warum Neal hierhergekommen war - mitten in der Nacht. Doch nicht nur, um ihn zu sehen? Er schüttelte erneut den Kopf. „Das geht zu weit, echt!“
    Eine bedrohliche Stille baute sich zwischen ihnen auf. Niemand wagte, weiteres zu sagen, bis Neal wieder näher kam. Seine Stimme war ruhig und flehend.
    „Bitte, ich brauche welche. Die, die ich habe, taugen nichts mehr. Und Sam kann mir auch keine besorgen. Ich brauche neue!“ Er kramte eine kleine Tüte aus seiner Jacke hervor, dann entnahm er ihr zwei Spritzen. „Sieh selbst. Die Nadeln sind stumpf und verstopft, kaum zu gebrauchen ...“
    Mit zittrigen Händen nahm Gero die Spritzen an sich, um sie zu inspizieren. Er konnte kaum glauben, was er sah.  
    „Mit diesen Nadeln spritzt du?“, fragte er voller Entsetzen. „Weißt du nicht, wie unhygienisch es ist, Spritzen mehrfach zu benutzen? Du holst dir Infektionen!“
    Neal verzog das Gesicht und versuchte, nicht vorwurfsvoll zu klingen. „Na, deswegen bin ich ja auch hier, Kleiner. Du musst mir neue geben. Ich brauche neue.“
    Wieder schüttelte Gero den Kopf. Er gab Neal die Spritzen zurück. „Ich kann dir nichts geben. Das ist Diebstahl. Und außerdem unterstütze ich deine Sucht nicht.“
    „Mmh“, machte Neal, „schon klar.“ Er lächelte noch immer, doch in seinen Augen sah man die nackte Verzweiflung. Er steckte die Tüte mit den Spritzen wieder ein, dann sah er sich nochmals gründlich um. „Gemütlich ist es hier“, stellte er fest. „Hast du eigentlich auch mal Pause?“
    Da schielte Gero auf die Uhr, die an der Wand hing. In der Tat könnte er eine Pause gebrauchen. Es war schon längst nach Mitternacht.
    Er wählte die Nummer der Nachbarstation. „Ja, hier ist Gero. Ich nehme jetzt meine Pause. Könnt Ihr die Stationen zusammenschalten? Ja, danke.“ Er legte auf. Fragend blickte er seinen Freund an. „Und nun?“
    „Nun machen wir Pause“, erwiderte Neal. Er kam auf den Schreibtisch zu, zog Gero vom Stuhl und küsste ihn leidenschaftlich auf den Mund. Gero erwidert das, dennoch löste er sich schon nach kurzer Zeit. „Nicht hier“, sagte er, „man könnte uns sehen.“
    Er nahm seinen Freund bei der Hand, dann gingen sie zusammen in das Arztzimmer nebenan.
    „Und hier kommt jetzt keiner rein?“, erkundigte sich Neal. Gero schüttelte den Kopf und sah zu Boden. Er wusste genau, was folgen würde, und das machte ihn direkt verlegen.
    Er spürte Neals feuchte Küsse auf seiner Wange, an seinem Hals und schließlich die tastenden Finger, die sich an seiner Kleidung zu schaffen machten.
    „Weiß steht dir überhaupt nicht“, flüsterte Neal. Gero kicherte. Er ließ sich bereitwillig ausziehen, und schließlich landete sein Körper auf der Untersuchungsliege. „Oh Neal, was machst du denn?“, fragte Gero verunsichert. Plötzlich war ihm das Ganze nicht mehr geheuer. Aber als er sah, wie Neal den Schlüssel

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