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Von Rache getrieben - Vampirroman (German Edition)

Von Rache getrieben - Vampirroman (German Edition)

Titel: Von Rache getrieben - Vampirroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisa Vordano
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in die Küche. Er wartete darauf, dass sie ihm erzählen würde, warum sie nicht bei ihren Eltern aufgewachsen war, doch Sarah griff nach einem Rucksack und wechselte das Thema:
„Ich werde uns etwas zum Frühstück einpacken und dann möchte ich dir meinen Lieblingsplatz zeigen. Er ist an einem kleinen …“
Sarah stockte, zog ihre Stirn in leichte Falten und musterte das Gesicht von Niklas.
Schließlich meinte sie nachdenklich:
„Vielleicht ist meine Idee doch nicht so gut. Mein Lieblingsplatz ist zwar nicht allzu weit von hier entfernt, aber du solltest bestimmt noch nicht unnötig durch die Gegend rennen.“
„Wenn es kein Marathonmarsch wird, werde ich es schon schaffen“, antwortete Niklas, der Mühe hatte, sich von ihren großen, braungrünen Augen nicht verwirren zu lassen. „Obwohl ich mich frage, warum wir dort hingehen.“
„Weil man dort wunderbar miteinander reden kann“, erklärte Sarah und wandte sich schnell dem Kühlschrank zu, weil sie hoffte, dadurch zu verhindern, dass er ihre Antwort kommentieren würde. Niklas tat ihr den Gefallen jedoch nicht und brummte:
„Und wenn ich nicht reden möchte?“
„Dann schweigst du eben“, erwiderte sie, ohne ihn anzublicken. „Denk dran, du hast mir den Spaziergang versprochen.“
„Und du, mich danach in die Stadt zu fahren.“
Sarah nickte bestätigend, während sie unbeirrt den Rucksack weiterpackte. Schließlich griff sie nach einer Thermoskanne und schraubte den Deckel auf. Sie lächelte, als ihr der Dampf von frisch gebrühtem Kaffee in die Nase stieg.
„Mein Onkel ist ein Schatz,“ sagte sie und packte die Kanne ebenfalls in den Rucksack.
Als sie sich diesen auf ihren Rücken setzen wollte, griff Niklas danach und meinte:
„Ich werde ihn nehmen“, doch Sarah schlug schelmisch grinsend nach seiner Hand.
„Lass das! Ich möchte doch nicht schuld daran sein, dass du zusammenbrichst und dabei womöglich noch die Köstlichkeiten im Rucksack platt machst.“
Niklas verdrehte seine Augen, konnte sich allerdings ein kleines Lächeln nicht verkneifen. Ein Lächeln, das Sarah außerordentlich gut gefiel.
Sie trat durch die Hintertür der Küche nach draußen und gelangte auf die Rückseite des Gutes. Niklas folgte ihr und blieb erstaunt stehen.
Direkt vor ihm öffnete sich ein weites Tal, dessen sanfte Hänge voller Weinreben standen. Höhere, bewaldete Berge umschlossen das Tal und links von ihm, keine fünfhundert Meter entfernt, stürzte das Wasser eines kleinen Flusses über mehrere Terrassen in die Tiefe.
„Ich liebe dieses Fleckchen Erde“, seufzte Sarah und atmete tief die frische Luft ein. Danach hob sie ihre Hand und zeigte nach rechts auf den Waldrand, oberhalb des Weinberges.
„Hinter den Bäumen gibt es einen weiteren Taleinschnitt und einen kleinen See. Dort möchte ich hin.“
Niklas schaute in die angezeigte Richtung, atmete ebenfalls die angenehm warme Luft ein, und nickte:
„Schön, dann lass uns diesen kleinen Ausflug schnell hinter uns bringen.“
„Bin ich so eine unangenehme Gesellschaft für dich?“, fragte Sarah gespielt entrüstet und marschierte los.
„Das hängt von dem Gespräch ab, das du mir aufzwingen möchtest“, antwortete er und folgte ihr.
    Martin stand, keine zwanzig Meter von den beiden entfernt, im Weinberg und lächelte in sich hinein. Lyonel und er waren sich unsicher gewesen, ob sie Niklas gehen lassen sollten, da sein Gesundheitszustand ganz klar dagegen sprach. Aber nun sah es so aus, als würde Sarah dieses Problem lösen.
    Sarah schlug einen schmalen Pfad ein, der nur leicht anstieg und durch die Weinreben hindurch zum Waldrand führte. Niklas folgte ihr und ignorierte verbissen seinen schmerzenden Körper, sowie das unangenehme Schwirren in seinem Kopf. Stattdessen konzentrierte er sich auf die ihn faszinierenden, rötlichen Lichtreflexe, welche die Sonne in Sarahs schulterlange, kastanienbraune Haare zauberte. Allmählich begann er sich zu wünschen, die junge Frau unter anderen Umständen kennengelernt zu haben, denn nach wie vor wollte er Lyonels Gut verlassen. Er wollte alles, was mit dem Vampir zusammenhing, möglichst weit von sich schieben, vergessen, und leider schloss das zwangsläufig auch Martin und seine Nichte mit ein.
    Sarah hörte Niklas’ schwere Atemzüge, die ihr, ohne sich umsehen zu müssen, verrieten, in welch schlechter Verfassung er war. Sie biss sich auf ihre Unterlippe und fragte sich, wie um alles in der Welt sie auf die verrückte Idee gekommen war, ihn hier raus zu

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