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Von sündiger Anmut: Roman (German Edition)

Von sündiger Anmut: Roman (German Edition)

Titel: Von sündiger Anmut: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gayle Callen
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gegeben habe. Trotzdem müssen wir mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln unsere Umgebung davon überzeugen, dass wir ineinander verliebt sind und dass wir zu heiraten beabsichtigen.«
    Seine Stimme war immer dunkler geworden, während er sprach, und überrascht bemerkte er, dass sich ihr Blick auf seinen Mund richtete. Mochte sie noch so sehr behaupten, der Kuss habe ihr nichts bedeutet … Damit belog sie sich nur selbst.
    »Soll ich dich noch einmal küssen, Elizabeth?«
    Er streckte die Arme nach ihr aus, und sie ließ es zu, dass er sie an sich zog. Er spürte ihr Zittern und beobachtete, wie sich ihre Lider senkten, als sie den Kopf nach hinten bog. Sie begehrte ihn, wollte es sich aber nicht eingestehen.
    Atemlos flüsterte sie: »Du hast mir doch bestimmt schon alles beigebracht, was ich wissen muss.«
    »O nein, wir sind gerade erst am Anfang. Dein Verehrer erwartet bestimmt viel mehr …«
    Lachend bedeckte er ihren Mund, drang in ihn vor. Wenn er sie küsste, setzte bei ihm alles Denken aus, und er spürte nur noch Verlangen und heißes Begehren, das er all die letzten Jahre, seit sie erwachsen war, unterdrückt hatte. Er würde nehmen und genießen, was immer sie ihm zu geben bereit war, auch wenn sie von einem anderen Mann träumte. Vielleicht musste er sich damit zufriedengeben, ihre Leidenschaft geweckt zu haben. Aber wer weiß, manchmal geschahen Wunder.
    Sie stöhnte, und er spürte, dass sie seinen Rücken umklammerte und sich an seiner Jacke festhielt, als würden ihre Beine sie nicht mehr tragen. Er bedeckte ihr Gesicht mit Küssen, liebkoste ihren Hals, atmete ihren ganz eigenen Duft. Er saugte an ihrer Haut und tauchte seine Zunge in das Grübchen an ihrer Halsbeuge, hörte ihre schnellen, keuchenden Atemzüge, spürte ihre Finger, die sich in den Falten seiner Jacke verkrampften. Er konnte sich nicht zurückhalten und glitt mit seinen Lippen tiefer, um mit seiner Zunge in das seidige Tal zwischen ihren Brüsten einzutauchen.
    Irgendwie gelang es ihm, sie von sich wegzuschieben, und er sah, wie sie benommen schwankte, ihn dabei mit großen Augen ansah.
    »Du bist sehr empfindsam zwischen den Brüsten, Elizabeth.«
    Sie zuckte zusammen.
    »Das musst du deinem Verehrer unbedingt sagen, wenn es so weit ist. Ich komme dich morgen wieder besuchen.«
    Er drehte sich um und verließ die Bibliothek. Er merkte kaum, welchen Weg er nahm, und dachte erst im letzten Moment daran, dem Butler, der ihm die Tür aufhielt, noch einmal zuzunicken. Die Nachtluft strich über sein Gesicht, konnte aber weder seine Glut noch seine Enttäuschung lindern.
    Elizabeth wusste sich später ebenfalls nicht mehr zu erinnern, wie sie in ihr Schlafzimmer gelangte. Sie kam sich vor wie ein Geist und war froh, dass sie niemandem begegnete. Als sie schließlich in den Spiegel ihres Ankleidetischs schaute, wich sie entsetzt zurück vor ihrem geröteten Gesicht und den geschwollenen Lippen. Außerdem entdeckte sie leichte Kratzer am Kinn, die sie Peters Bartstoppeln verdankte. Und dann der Geschmack in ihrem Mund – es war seiner.
    Was geschah da gerade mit ihr? Sie legte die zitternden Hände über ihr Gesicht. So sollte man sich eigentlich nicht fühlen in ihrer Situation, denn schließlich war alles nur ein Spiel. Warum aber dann diese Verwirrung, diese merkwürdigen Empfindungen in ihrem Körper, für die sie weder Namen noch Erklärung wusste? Außerdem hatte sie sich immer Küsse als etwas Sanftes, Zartes vorgestellt, womit man seine tief empfundene Liebe ausdrückte. Stattdessen stand sie in Flammen.
    Erst als sie Peter offenbarte, dass sie bei ihm für einen anderen üben wolle, bekam sie sich wieder in den Griff und besann sich auf ihren Plan. Doch dann küsste er sie erneut, und alle klaren Vorstellungen von der Zukunft lösten sich auf wie Rauch in der Luft.
    Stöhnend suchte sie ein Zittern zu unterdrücken. Sie hatte es herausgefordert, angefangen mit dem blöden Gemälde, mit dem sie für Thomas erpressbar wurde. Sich an Peter zu wenden war ihr als sichere Bank erschienen, denn von ihm ging keinerlei Bedrohung aus. Bis er sie küsste und alle Gewissheiten infrage stellte. Was sollte sie nur davon halten?
    Alles, aber auch alles, lief anders als geplant. Sie schaffte es nicht, unbeteiligt zu bleiben bei seinen Küssen. Er weckte Empfindungen in ihr, derer sie sich nicht für fähig gehalten hatte. Sie wollte schließlich vernünftig sein, der Familie keine Schande machen. Und dann das.
    Wie sollte sie es je

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