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Von sündiger Anmut: Roman (German Edition)

Von sündiger Anmut: Roman (German Edition)

Titel: Von sündiger Anmut: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gayle Callen
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überhaupt?«, sagte er gepresst.
    »Ich kann alles, was du mir gerade gezeigt hast, benutzen, um den Mann für mich zu gewinnen, den ich zu heiraten beabsichtige.«

Kapitel 9
    Noch überwältigt und benommen von dem Kuss hatte Peter nicht das Gefühl, ihre Worte wirklich verstanden zu haben, denn sie schienen nicht bis zu seinem von Lust vernebelten Gehirn vorzudringen.
    »Was hast du gerade gesagt?«, fragte er und versuchte sich zu konzentrieren, während sein Körper eigentlich nur danach strebte, sie auf das Sofa zu stoßen und zu beenden, was sie angefangen hatten.
    Sie drückte mit beiden Händen gegen seine Brust, und ihm blieb nichts anderes übrig, als sie loszulassen. Sie trat zurück und sah ihn strahlend mit gerötetem Gesicht an, den Mund noch immer rosig-feucht von seinen Küssen. Er wollte nach ihrer Hand greifen, doch sie wich ihm erneut aus.
    »Wie du weißt, bin ich sehr behütet aufgewachsen«, erklärte sie in verschwörerischem Tonfall. Sie warf einen Blick über die Schulter, wie um sicherzugehen, dass niemand sie belauschte. »Ich wusste einfach nicht, wo ich das lernen sollte, was ich brauche, um einen Mann davon zu überzeugen, dass wir perfekt zueinanderpassen. Dank dir, Peter …«
    »Warte mal eine Sekunde.« Er hob beide Hände, um sie am Weiterreden zu hindern. »Es gibt also einen bestimmten Mann für dich?«
    »Ja! Habe ich dir das nicht gesagt?«
    Sie legte den Kopf schräg und lächelte ihn völlig harmlos an, als sei nichts geschehen. Dabei hatten sie sich gerade fast bis zur Besinnungslosigkeit geküsst. Oder war er etwa der Einzige, der die Besinnung verloren hatte?
    »Nein, das hast du nicht«, erklärte er stirnrunzelnd und konnte es sich auch nicht vorstellen, dass sie es ernst meinte. Bestimmt wollte sie nur ablenken. Dass sie ebenfalls mehr für ihn empfand, daran gab es doch eigentlich keinen Zweifel, oder?
    »Es ist schwierig, mit einem Mann über einen anderen Mann zu reden, Peter – auch wenn du ein Freund bist.« Das Letzte schien ihr erst im Nachhinein eingefallen zu sein.
    »Wie lange fühlst du dich denn schon zu diesem Mann hingezogen?«
    Ihr Blick wurde ganz weich, schien irgendwie nach innen gerichtet. »Seit vielen Jahren, im Grunde seit meiner Kindheit. Damals fand ich es zu peinlich, mit dir darüber zu sprechen, und als Erwachsene konnte ich ja kaum damit angerannt kommen. Frag mich nicht, wie er heißt – das möchte ich dir nicht sagen, und es tut auch nichts zur Sache. Für dich zumindest nicht.«
    Der zärtliche Ausdruck auf ihrem Gesicht offenbarte ihm, dass sie die Wahrheit sagte. Am liebsten hätte er sie geschüttelt, um sie wieder zur Vernunft zu bringen, aber so einfach war das leider nicht.
    »Es ist ein gutes Gefühl, es dir endlich gestanden zu haben«, fuhr sie seufzend fort. »Du weißt gar nicht, wie dankbar ich für deine Hilfe bin. Und es macht dir doch bestimmt nichts aus, wenn ich alles nutze, was du mir beibringst, oder?«
    »Weißt du, was ich denke? Ein Mann, der erst überredet werden muss, sich für dich zu interessieren, verdient dich gar nicht«, meinte er kühl.
    »Er ist jung und ungebunden und noch nicht bereit zu heiraten. Das müsstest du eigentlich verstehen. Immerhin hat er mir gegenüber angedeutet, dass ich die erste Wahl sei, falls er eine Ehe in Betracht ziehen sollte … Ich muss also nur geduldig sein. Zumindest weiß ich jetzt, was mich erwartet mit einem Mann und so – und wie ich reagieren muss.«
    »War er der Grund, warum du für das Gemälde Modell gesessen hast?«, fragte er sanft. »Wolltest du ihn damit einfangen?«
    »Er weiß überhaupt nichts von dem Bild«, rief sie und hielt sich sogleich den Mund zu, dabei schuldbewusst über die Schulter zur offenen Tür schauend.
    »Dann frage ich mich, ob ihm die leichtsinnige Seite an dir wohl gefallen würde.«
    »Ich bin nicht leichtsinnig, Peter Derby!«
    »Ja, ja, rede dir das nur ein.« Er näherte sich ihr langsam und beobachtete voller Genugtuung, dass sie einen weiteren Schritt zurückwich. »Aber du sprichst hier mit dem Mann, der diese Seite von dir kennt wie kein Zweiter. Und was ist dein derzeitiges Verhalten denn anderes als Leichtsinn? Den einen Mann willst du, von anderen lässt du dich bedrängen, und mit wieder einem anderen verlobst du dich.«
    Zorn und Verzweiflung spiegelten sich in ihren Augen wider: »Ich hatte keine andere Wahl!«
    Er richtete sich auf. »Na gut. Ich habe auch keine andere Wahl. Ich helfe dir, weil ich mein Versprechen

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