Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Von sündiger Anmut: Roman (German Edition)

Von sündiger Anmut: Roman (German Edition)

Titel: Von sündiger Anmut: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gayle Callen
Vom Netzwerk:
Kränkung meiner Verlobten gegenüber vergesse, sollten Sie mir den Namen desjenigen nennen, der sie Ihnen entführte.«
    Dekkers Miene hellte sich auf. »Ganz einfach, das war Wythorne. Der wirkte ziemlich besitzergreifend. Nicht dass die Dame glücklich ausgesehen hätte, als er auftauchte.«
    »Danke.« Peter stand auf, schob sich an Seton, der neugierig die Szene beobachtet hatte, vorbei und ging zur Tür.
    Am nächsten Morgen suchte Peter Madingley House zum frühest angemessenen Zeitpunkt auf. Überrascht stellte er fest, dass der Butler ihn in den Billardraum führte, als er nach Elizabeth fragte. Sie stand über den Tisch gebeugt, sodass ihre Tournüre in die Luft ragte und er einen Blick auf ihre Knöchel erhaschen konnte. Sie wollte gerade zu einem Stoß ansetzen, hielt jedoch das Queue nicht richtig. Peter musste schlucken, als er daran dachte, was man alles auf dem Tisch so machen könnte. Sie schaute auf, und der Butler zog sich diskret zurück, während Peter in den Raum trat und die Tür hinter sich schloss.
    Elizabeth richtete sich mit großen Augen auf. »Du solltest die Tür ein Stück offen lassen.«
    »Wen kümmert’s, denn schließlich trägst du meinen Ring am Finger.«
    »Mich vielleicht?«
    »Wir müssen uns unter vier Augen unterhalten.« Er kam langsam auf sie zu. »Du lernst Billardspielen?«
    »Ich dachte, es könnte dabei helfen, Mary Annes Freundschaft zu erringen.«
    »Du willst immer noch eine Gegenleistung dafür erbringen, dass ich deinen Verlobten spiele?«
    Sie richtete sich auf. »Willst du damit andeuten, dass ich es nicht ehrlich meine?«, sagte sie und erschrak sogleich über ihre Worte. »Ach, Peter, verzeih mir. Ich will mich nicht streiten, aber ich bin völlig verwirrt. Alles ist so kompliziert geworden.«
    »Und das Ganze hat mit Thomas Wythorne angefangen.«
    Sie wurde blass und legte das Queue langsam auf den Tisch. »Was meinst du damit?«
    »Als ich dich mit ihm zusammen beobachtete, kam mir der Verdacht, dass er in die Sache verwickelt sein könnte. Dann fand ich heraus, dass du seinen Antrag abgewiesen hast, und konnte mir ausrechnen, dass er nicht zu der Sorte Mensch gehört, die so etwas auf die leichte Schulter nimmt.«
    Sie ließ sich gegen den Billardtisch sinken und sah zu Boden. »Das tut er nicht«, bestätigte sie mit leiser Stimme.
    Peter nahm ihr Gesicht in beide Hände und hob es an, damit sie ihm in die Augen schaute. »Hat er dich unter Druck gesetzt?«
    Sie löste sich von ihm und ging zum Fenster. Er folgte ihr.
    »Lass es sein, Peter. Kümmere dich nicht darum«, sagte sie und schob den Vorhang zur Seite, um nach draußen zu schauen.
    Er riss den Stoff aus ihrer Hand, wirbelte sie zu sich herum und legte ihr beide Hände auf die Schultern.
    »Es soll mich nicht kümmern?«, rief er. »Wie konntest du mir so etwas bloß verschweigen?«
    »Sollte ich etwa dafür sorgen, dass du ihn im Namen meines Bruders herausforderst? Was hätte das wohl gebracht, außer dass du womöglich verletzt worden wärst?«
    »Ich hätte ihn allein deinetwegen herausgefordert, nicht um die Ehre deines Bruders zu verteidigen«, erklärte er wütend.
    »Genau, und das wusste ich. Aber ich konnte und wollte das nicht zulassen. Deshalb beschloss ich, mein Problem selbst zu lösen.«
    »Womit hat er dir gedroht? Wollte er dich ruinieren? Schande über dich bringen?«
    Sie seufzte. »Er wollte mich heiraten.«
    Peter blinzelte überrascht.
    »Er will mich nach wie vor heiraten, um unsere Familien miteinander zu verbinden. Es geht ihm dabei nur ums Ansehen, denn er liebt mich nicht. Oder anders ausgedrückt: ums Prinzip. Er will einfach nur das haben, was ihm verweigert wurde.«
    »Du weißt, dass ich nie etwas gegen deinen ausdrücklichen Willen getan hätte. Und trotzdem hast du mir nicht vertraut.«
    »Es war mir alles so peinlich«, flüsterte sie und schloss die Augen. »Wegen des Gemäldes hattest du mir schon Leichtsinn vorgeworfen, und ich meinerseits war wütend wegen dieser dummen Wette … Ach, aber das alles ist ja gar nicht das Hauptproblem. Ich merkte einfach, dass du recht hattest, und das wollte ich einfach nicht wahrhaben.«
    »Du hast Fehler gemacht, das tun wir alle.« Er war da nicht anders als sie, und ihm dämmerte langsam, dass es auch bei ihm Dinge gab, die er nicht wahrhaben wollte, die ihm bloß in seinen Albträumen in ihrer ganzen Tragweite vor Augen standen. »Womit hat Wythorne dir überhaupt gedroht?«
    Elizabeth seufzte. »Das ist ebenfalls so ein

Weitere Kostenlose Bücher