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Voodoo Holmes Romane (German Edition)

Voodoo Holmes Romane (German Edition)

Titel: Voodoo Holmes Romane (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Berndt Rieger
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ver­hin­dern.“
    „ Ich kann mir nicht vors­tel­len, wor­auf Sie an­spie­len“, sag­te Eli­sa­beth, ohne mit der Wim­per zu zucken. Nun nahm ich das ers­te Mal ih­ren Duft war, den er­ha­be­nen Duft ih­res fi­li­gra­nen Kör­pers. Es moch­te ein Ei­gen­duft sein, oder ein be­son­ders raf­fi­nier­tes Par­füm, ein leich­ter, an­ge­neh­mer, mäd­chen­haf­ter Duft, der mich an et­was er­in­ner­te – eine Wie­se viel­leicht. Dann fiel es mir mit ei­nem Ham­mer­schlag ein, was die­ser Duft war: Ein Ro­sen­duft! Es war der­sel­be Duft, un­ter dem ich in Bu­da­pest ge­lit­ten hat­ten, in­mit­ten schwer at­men­der Da­men, die über die Rose fa­bu­lier­ten und da­bei zu stark ins Ro­sen­glas ge­grif­fen hat­ten. Es war der­sel­be Duft, nur eben ge­mischt mit et­was an­de­rem, Er­ha­be­nen, und so kam er wirk­lich zur Gel­tung.
    „ Der Mord an Ih­rer Dienst­magd vor dem Ro­sen­haus“.
    Es schi­en sie nicht zu wun­dern, daß er von dem Fall wuss­te, und sie war au­gen­blick­lich im Bil­de. Auch zwin­ker­te sie kei­nen Au­gen­blick mit den Au­gen vor Ir­ri­ta­ti­on über das Wort „Ro­sen­haus“, bei dem es sich kei­nes­falls um einen all­ge­mein gül­ti­gen Be­griff han­del­te. Nein, sie sag­te dar­auf nur: „Ein be­dau­er­li­cher Un­fall, ein Miss­ge­schick, nicht wahr.“
    Hol­mes sprach här­ter, als er es bis­lang ge­tan hat­te: „Zwei­fel­los. Sie starb, weil man sie mit Ih­nen ver­wech­sel­te, Eli­sa­beth. Die­ses Miss­ge­schick wird Ih­ren Geg­nern in die­sem Jahr nicht mehr pas­sie­ren, es sei denn, es ge­län­ge uns, ihre Plä­ne zu ver­ei­teln.“
    Dass er nun ein­fach den Vor­na­men der Dame ge­brauch­te, wirk­te wie ein Schlag ins Ge­sicht. Ich konn­te nicht verste­hen, wel­cher Teu­fel ihn da­bei ge­rit­ten hat­te. Es war fast eine Got­tes­läs­te­rung, die er da ver­such­te. Ich merk­te es an ei­nem un­merk­li­chen Zucken ih­rer Li­der, und mir selbst war es, als müss­te ich vor Scham im Bo­den ver­sin­ken.
    „ Ihre An­teil­nah­me rührt mich“, sag­te die Grä­fin von Ho­he­nems. Der Un­ter­ton war kühl, aber ihre Stim­me kom­bi­nier­te al­les, was die­se Kühle ab­schwäch­te: Es war dar­in Le­bens­mü­dig­keit, Ele­ganz, Scho­nung des Ge­spräch­s­part­ners, und zu­gleich die Ge­wiss­heit ei­nes Men­schen, der weiß, daß er et­was nur ein­mal sa­gen muß, und es wird so­fort in die Tat um­ge­setzt. Die Kom­bi­na­ti­on al­ler­dings war ein­deu­tig: Ab­leh­nend.
    „ Man will Sie er­mor­den“, schob Hol­mes nach, um je­des Miss­ver­ständ­nis aus­zuschlie­ßen.
    „ Ich dan­ke Ih­nen“, sag­te die Kai­se­rin. Nun war ihr Ton so fros­tig ge­wor­den, daß auch ich mir zu­ge­ste­hen mußte, daß sie uns ab­wies. „Wenn Sie mich jetzt bit­te ent­schul­di­gen“, füg­te sie noch hin­zu, „ich habe noch zu le­sen.“
    „ Selbst­ver­ständ­lich“, mein­te Hol­mes, und er­hob sich.
    Ich habe ihn sel­ten so brüs­kiert er­lebt, sei­ne Mund­win­kel zuck­ten, und dann ver­beug­te er sich, steif, setzte den Hut auf und ging. Ich mach­te eben­falls mei­nen Die­ner und trot­te­te ihm rat­los nach.
     
     
    Ge­fan­gen
     
    Die Ge­fahr, auf der Straße von un­se­ren Ver­fol­gern er­kannt zu wer­den, war groß, und nun lohn­te das Ri­si­ko nicht mehr, nach­dem uns die Kai­se­rin hat­te ab­blit­zen las­sen. Ich war völ­lig rat­los, und auch Hol­mes, des­sen Ge­sicht ge­rötet war und des­sen Kie­fer vor in­ne­rer An­span­nung mahl­ten, schi­en nun wei­ter kei­nen Rat mehr zu wis­sen. Die Lö­sung des Falls, das war mir klar, lag ir­gend­wo bei der Kai­se­rin, aber es be­stand nun auch kein Zwei­fel mehr, daß wir von die­ser Sei­te kei­ne Un­ter­stüt­zung bei der Auf­klärung zu er­war­ten hat­ten. „Wat­son“, sag­te Hol­mes schließ­lich, als wir im si­che­ren In­ne­ren ei­ner Kut­sche saßen, die uns den Blicken der Passan­ten ent­zog, „nun verste­he ich gar nichts mehr. Die Dame ko­ope­riert nicht.“
    "Das wun­dert mich kaum, wenn Sie ih­ren Vor­na­men ge­brau­chen. Was ha­ben Sie sich da­bei ge­dacht, Hol­mes?"
    "Nun, sie ist doch eine Frau, nicht wahr? Und sie hat einen Na­men."
    Dazu wußte ich nichts zu sa­gen, und merk­te dann zu mei­ner

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