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Voodoo Holmes Romane (German Edition)

Voodoo Holmes Romane (German Edition)

Titel: Voodoo Holmes Romane (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Berndt Rieger
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hier einen Ein­gang in die Ka­ta­kom­ben, da­her der alte Name.
     
    Am nächs­ten Platz wink­ten wir ei­ner Drosch­ke und wa­ren so­gleich zum Dom­berg un­ter­wegs, wo Hol­mes trotz der späten Stun­de den Dom­vorste­her zu spre­chen wünsch­te, einen schma­len, äl­te­ren Mann, der of­fen­bar schon ge­schla­fen hat­te. Es dau­er­te eine Wei­le, bis wir uns ihm ver­ständ­lich mach­ten, doch dann wa­ren wir rasch zur Po­li­zei­haupt­sta­ti­on un­ter­wegs, die un­weit vom Dom­berg am Fuße des Kaul­bergs un­ter­ge­bracht war. Hol­mes hat­te dem Dom­vorste­her mit­ge­teilt, dass wir im Haus mit der Rose auf einen Teu­fels­kult ge­sto­ßen wa­ren und war auf­grund ei­ge­ner Ver­däch­ti­gun­gen in die­ser Hin­sicht so­gleich be­reit, der Sa­che auf den Zahn zu fühlen.Mitt­ler­wei­le war es neun Uhr abends, und wir war­te­ten in sei­nem Vor­zim­mer, bis man ihn aus der Vor­stadt ge­holt hat­te. Er lausch­te un­se­ren Schil­de­run­gen, wo­bei Hol­mes sehr maßvoll von al­lem erzähl­te, was uns zu­ge­sto­ßen war. Ge­nau­er ge­sagt ver­schwieg er al­les, was uns nicht di­rekt selbst be­traf, gab nur an, dass man uns ent­führt und in ei­nem Ver­lies ge­fan­gen­ge­hal­ten hat­te, dem wir aber ent­kom­men wa­ren. Wir er­fuh­ren, dass Ja­ko­bus Mei­er, der But­ler Lady Hamp­tons, ein stadt­be­kann­ter Tu­nicht­gut war, den man al­ler­dings noch in Eng­land wähn­te. Er stamm­te aus ei­ner Bam­ber­ger Gärt­ner­fa­mi­lie. Den "Ge­heim­bund der Rose" kann­te man auch, hielt ihn al­ler­dings für einen der zahl­rei­chen harm­lo­sen Grüpp­chen, For­ma­tio­nen und Ver­ei­nen, von de­nen die Stadt über­quoll. Die ein­zi­ge Über­ra­schung die­ses Ge­sprächs war der Mo­ment, als Hol­mes frag­te: "Sa­gen Sie, ver­ehr­ter Herr Prä­si­dent, was ist das?"
    Die­sen Wor­ten ließ er ein Zi­schen und ein Zucken fol­gen, bei dem er die Hand seit­lich ab­fiel, Zei­ge­fin­ger und Mit­tel­fin­ger ge­streckt und der Dau­men ge­senkt wa­ren, so­dass ein "F" ent­stand.
    Die Fra­ge war dem Prä­si­den­ten, ei­nem dicken, schnurr­bär­ti­gen Herrn um die Fünf­zig, der of­fen­bar zu reich­lich dem Al­ko­hol zu­sprach, sicht­lich un­an­ge­nehm, denn er blick­te den Dom­vorste­her un­si­cher an und er­röte­te, als hät­te man ihn bei et­was er­tappt.
    "Es be­deu­tet Frei­heit für Fran­ken, sag­te er, das Dop­pel-F ei­ner po­li­ti­schen Split­ter­grup­pe. Nun, die Be­deu­tung ist ähn­lich wie jene des Ge­heim­bun­des der Rose, näm­lich äu­ßerst ge­ring", sag­te er.
    "Uns ist ganz an­de­res zu Oh­ren ge­kom­men", wi­der­sprach Hol­mes. "Ich hör­te von ei­nem At­ten­tats­ver­such, der auf die Kai­se­rin Eli­sa­beth ge­plant sei, die der­zeit in der Stadt weilt, wie Ih­nen be­kannt ist."
    "Die Kai­se­rin steht un­ter stren­ger Über­wa­chung", gab der Prä­si­dent von sich. "Sie müs­sen sich um ihr Wohl­er­ge­hen kei­ne Sor­gen ma­chen. Sie hat Po­li­zei­schutz rund um die Uhr."
    "Wie letztes Jahr ihr Dienst­mäd­chen, nicht wahr?" mein­te Hol­mes. "Man fand es in der Lug­bank vor dem Haus, in dem wir heu­te ge­fan­gen ge­hal­ten wur­den."
    "Es er­staunt mich, dass Sie da­von wis­sen, Mr. Hol­mes. Aber der Fall ist auf­ge­klärt. Ein Mord im Mi­lieu, ein ver­schmäh­ter Lieb­ha­ber", tön­te der Prä­si­dent, als ver­kün­de­te er Ne­ben­säch­lich­kei­ten.
    "Wenn Sie be­reit wären, zur Lug­bank zu ge­hen, Herr Prä­si­dent, und in das Haus mit der Rose ein­zu­drin­gen", be­haup­te­te Hol­mes, "könn­te ich mir vors­tel­len, dass Sie zu an­de­ren Schlüs­sen fin­den wür­den."
    Auch der Dom­vorste­her drang in den Po­li­zei­prä­si­den­ten, rasch ein Kom­man­do in die Lug­bank zu schicken, doch der mach­te im­mer wei­te­re Ein­wän­de, und wenn nicht der dump­fe Knall und die Er­schüt­te­rung ei­ner Ex­plo­si­on un­ser Ge­spräch un­ter­bro­chen hät­te, fürch­te ich, säßen wir im­mer noch da. Sie kam aus un­mit­tel­ba­rer Nähe. Rauch­wol­ken, die aus den Fens­tern des Ro­sen­hau­ses in der Lug­bank dran­gen, wie­sen den Weg. Un­ten auf dem Vor­platz wur­den wir durch eine neu­er­li­che Er­schüt­te­rung er­schreckt. Dies­mal schi­en der Knall vom

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