Voodoo Holmes Romane (German Edition)
Stimmt.“
„ Und der zweite Wege wäre jener, mit der Schneeprobe, die wir in die Amphore gossen, elektrische Experimente zu veranstalten.“
„ Gute Idee, Holmes.“
„ Zumal uns der Zugang zu den Resten der Statue versperrt ist.“
„ Ich nehme an, diese Reste sind geschmolzen und die Kammer wurde saubergewischt.“
Holmes erhob sich und öffnete den Koffer mit der Induktionsmaschine. Es war mir schon aufgefallen, wie leicht er den Koffer angehoben hatte und er hatte es noch früher gemerkt, ließ die Schlösser nur aufspringen, um das längst Bewusste zu bestätigen und ja, es stimmte: Die Maschine war verschwunden. Der Koffer war leer. Und die Amphore, in die wir den Geist des Eismenschen gegossen hatten, war entfernt worden.
Während eines Gangs auf den Klippen (Holmes war noch in der Bibliothek beschäftigt) passierte das Folgende: Eine weibliche Person in Dienstmädchenkleidung, die vielleicht etwas zu eng an ihrem Körper anlag, trat hinkend auf mich zu und klagte mit schmerzverzerrter Miene: „Entschuldigen Sie, Sir, können Sie mir helfen? Ich kann nicht mehr auftreten. Könnten Sie danach sehen, ob etwas gebrochen ist?“ Ich hatte keine Instrumente bei mir, nickte aber wohlwollend, während sie auf einen Wurzelstock wie, der Wanderern hier offenbar zur Rastgelegenheit diente. Flug hatte sie die Holzschuhe abgestreift und zog an ihrem Strumpf, um mir ihren Unterschenkel und Fuß aufs Geratewohl zu präsentieren – und tatsächlich konnte man eine erhebliche Schwellung des Außenknöchels konstatieren. Ich kniete mich vor sie hin, um nach Anzeichen eines Knochenbruchs oder Bänderrisses zu fahnden. Es war nichts Wirkliches verletzt. „Keine Sorge“, meinte ich munter, und gab ihr einen Wink, den neckischen Körperteil wieder zu bekleiden, „eine Packung Tonerde, und das Bein etwas hoch lagern, dann kannst du morgen wieder problemlos deinen Dienst verrichten.“ Ich gab dem Gespräch diese garstige Wendung, weil mich die Nähe des Mädchens – um der Wahrheit die Ehre zu geben – etwas verstörte, und sie mochte das bemerkt haben, denn sie rief aus: „Ach, Sir, viel lieber würde ich Ihnen bei Ihren Nachforschungen behilflich sein!“ Es war eine junge Frau, wohl in ihren zwanziger Jahren, mit dem Typus eines Gesichts, den man in dieser Gegend häufiger findet, mit spitzen, etwas unregelmäßigen Zähnen, die mich verunsicherten, weil sie von vollen Lippen bedeckt wurden. „Ich verstehe nicht ganz, worauf das hinaus soll“, brummte ich, was sie mit einem: „Wegen dem Eismenschen!“ quittierte.
„ Eismensch? Was weißt du davon?“
Sie erhob sich vom Wurzelstock, wobei sie sich ganz auf mich stützte. Wir humpelten gegen das Schloss, während sie eifrig erzählte: „Der Eismensch, Sir, der unsere Lady erschlagen hat.“
„ Deine Lady? Ich denke, sie ist unversehrt.“
„ Unversehrt ... nein, unversehrt ist die andere, diese Hochstaplerin. Nein, das ist nicht unsere gute Lady Lidija!“
„ Ah ... ja. Die erste Gemahlin seiner Lordschaft, nicht wahr?“
Ihre großen, blauen Augen, in denen sich seitlich das Tageslicht fing, als fiele es in einen ganz klaren See, blickten mich fest an: „Ja, unsere Lady Lidija“, sagte sie. „Sie starb in jene Nacht, als der Eismann kam. Ich habe sie gesehen. Er hatte eine Körper aus weißem Eis, und er flog mit ihr in einem lodernden Mantel durch die Luft, aus dem Fenster, und er hatte den Kopf einer Hyäne!“
„ Einer Hyäne? Das sind doch diese Viecher in Afrika, oder? Fleischfresser und so.“
„ Aasfresser, Sir! Er hatte den Kopf einer Hyäne! Es war dunkel, aber man sah das Gesicht, als er sich über die Lampen erhob, hoch oben über den Balkonen, den kopflosen Leichnam in seinen Armen!“
Ich wusste nicht, was ich zu dieser
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