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Voodoo Holmes Romane (German Edition)

Voodoo Holmes Romane (German Edition)

Titel: Voodoo Holmes Romane (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Berndt Rieger
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und erst jetzt ver­fal­len wir auf die­sen Ge­dan­ken – warum jetzt und: Warum erst jetzt?“
    „ Es wird Ih­nen nicht ent­gan­gen sein, Wat­son, daß bei un­se­ren Zim­mern die Dienst­bo­ten im­mer durch die große Tür tre­ten. Das stimmt doch, nicht wahr?“ frag­te er die Klei­ne. Sie nick­te.
    „ Und das hat wahr­schein­lich da­mit zu tun, daß wir nicht dem Adel an­ge­hören, oder?“
    „ Das sind An­wei­sun­gen, Sir.“
    „ Vom But­ler?“
    „ Ja, Sir.“
    „ Und man ver­si­cher­te uns, es gebe kei­nen zwei­ten Zu­gang, Wat­son. Aber Sie ha­ben Recht, un­se­rer de­tek­ti­vi­scher Be­ga­bung stellt die­se Er­kennt­nis kein gu­tes Zeug­nis aus.“
    „ Für­wahr, Hol­mes.“
    Ich setzte mich be­läm­mert in einen der Ses­sel und über­leg­te, ob ich der­glei­chen Schnit­zer in mei­nem nächs­ten Buch auf­neh­men wür­de, in dem die­se Epi­so­de, so­fern sie ge­löst wur­de, einen pro­mi­nen­ten Platz ein­neh­men soll­te.
    Un­ter­des­sen ließ sich Hol­mes von un­se­rer klei­nen Hel­fe­rin ih­ren Schlüs­sel aus­fol­gen und leg­te da­von einen Wachs­ab­druck an. Da­nach entließ er sie in ih­ren Dienst und wir saßen zu ei­nem klei­nen Ge­spräch über un­ser wei­te­res Vor­ge­hen zu­sam­men.
    „ Wir müs­sen über­prü­fen, ob sich die Elek­tri­sier­ma­schi­ne nun in Hän­den Lady Cum­ber­tons be­fin­det oder nicht“, mein­te Hol­mes.
    „ Das heißt, wir drin­gen bei ihr ein.“
    „ Ich den­ke, es bleibt uns kei­ne Wahl.“
    „ Es ist Ih­nen na­tür­lich klar, was das be­deu­ten wür­de, wenn sei­ne Lord­schaft da­zu­käme“, warn­te ich. „Er wür­de dar­aus durch­aus wie­der zwei­deu­ti­ge Schlüs­se zie­hen, sich mit Ih­nen du­el­lie­ren wol­len und uns wo­mög­lich bei­de im Af­fekt töten.“
    „ Oder einen epi­lep­ti­schen Krampf­an­fall er­lei­den“, mein­te Hol­mes lächelnd.
    „ Und wenn es so wäre, daß sie sich in ih­rem Be­sitz be­fin­det?“
    „ Das wäre ein In­diz ih­rer Schuld. Und es wäre die Fra­ge zu stel­len, was sie da­mit an­fan­gen will.“
    „ Was hal­ten Sie von dem Dienst­mäd­chen? Üb­ri­gens möch­te ich er­wäh­nen, daß es sich mir in den Weg stell­te mit ei­nem ver­stauch­ten Knöchel, der nicht be­son­ders ge­schwol­len war.“
    „ Es könn­te sich um eine Fin­te han­deln, um uns zu täu­schen. Oder es könn­te tat­säch­lich so sein, daß sie uns hel­fen will. Da­für spricht, daß sie uns den Ge­heim­gang ver­ra­ten und den Schlüs­sel ge­borgt hat. Da­ge­gen spricht, daß ihre Ge­schich­te ei­ner Hyä­ne doch et­was weit her­ge­holt ist. Wo­bei ... ich habe Ih­nen noch nichts da­von erzählt, Wat­son, aber vor­ges­tern Abend, als ich mich Cum­ber­ton-Shoy­le mit der Fackel ent­ge­gens­tell­te, da pas­sier­te et­was Merk­wür­di­ges. Er sprach ja da­von, er habe über mei­nem Kopfe ein Vo­gel­haupt er­blickt in Form ei­ner Licht­er­schei­nung ...“
    „ Zwei­fel­los eine Sum­me aus Trug­bild und Be­ginn sei­nes Krampf­an­fal­les ...“
    „ Nun, das wohl eher nicht. Ich habe selbst ein ähn­li­ches Trug­bild er­lebt. Ich blick­te in den Spie­gel sei­nes gut po­lier­ten Helms und sah für einen Au­gen­blick, daß tat­säch­lich et­was Hel­les hin­ter und über mir auf­blitzte. Ich hat­te kei­ne Ge­le­gen­heit, dar­auf zu ach­ten, aber es schi­en mir, es sei­en Lady El­ins Ge­sichts­zü­ge, et­was ver­fälscht, län­ger, äl­ter wir­kend, aber doch zwei­fel­los sie selbst. Und zwar hat­te ich den Ein­druck, ihr Ge­sicht drin­ge aus ih­rer Kam­mer durch die Tür – und jetzt la­chen Sie mich bit­te nicht aus – um sich um­zu­se­hen, nicht mehr. Sie konn­te das Tür­holz durch­drin­gen, blick­te her­aus und zog sich dann wie­der zu­rück, be­vor die alar­mier­ten Dienst­bo­ten um die Ecke bo­gen. So war es, und daß ihr Ehe­mann sie nicht er­kann­te, mag dem Schreck zuzuschrei­ben sein, der ihn zwei­fel­los in dem Mo­ment er­fasst ha­ben mußte. Er er­kann­te sie nicht, weil nicht sein durf­te, was ihm vor Au­gen stand. So er­setzte er ihr Bild mit dem der Vö­gel, die er zu­vor auf sei­nem Bal­kon als un­an­ge­nehm emp­fun­den hat­te.“
    „ Könn­te es sich bei der Ge­schich­te, die uns das Dienst­mäd­chen

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