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Voodoo Holmes Romane (German Edition)

Voodoo Holmes Romane (German Edition)

Titel: Voodoo Holmes Romane (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Berndt Rieger
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ab­ge­se­hen von der Hel­lig­keit die­ser Aber­tau­sen­den von Lich­tern muß da­bei auch das ma­gne­ti­sche Kraft­feld be­rück­sich­tigt wer­den. Und ge­nau die­ses Kraft­feld soll zeit­gleich mit dem 18. Au­gust fast um die Hälf­te zu­rück­ge­gan­gen sein. Die Tur­bi­nen schöp­fen mit vol­ler Kraft, und stem­men sich die­ser Hem­mung ent­ge­gen, die von den Na­tur­ge­wal­ten in je­ner Nacht ent­stan­den sind. Ih­nen wird auf­ge­fal­len sein, daß die Glüh­bir­nen des Pa­last des Lich­tes sich mit­un­ter gelb ein­trü­ben. Ei­ni­ge Male ist es auch schon pas­siert, daß da­bei ein Zwie­licht ein­trat, in dem zwar noch die Dräh­te in den Glüh­bir­nen dumpfrot leuch­te­ten, aber fast kei­ne Licht­wir­kung mehr ent­stand. Es ent­stand also der Ein­druck oder die Theo­rie, es wür­de Ener­gie ab­ge­zapft, nur von wem, und warum? Mein Ge­dan­ke dazu: Der Gott, den wir ver­trie­ben, das Un­ge­heu­er, das uns ent­kam, ist ver­letzt, und hat da­bei sei­ne Ener­gie ver­lo­ren. Er leckt Elek­tri­zi­tät, an­statt sie für das Wer­fen von Blit­zen an­zu­sam­meln. Eine an­de­re Aus­le­gung: Er ist des Mor­dens müde und ver­sucht nun sei­nen Hun­ger über Elek­tri­zi­tät zu stil­len. Viel­leicht ha­ben wir ihm die­se Wun­de da­mals mit der Schlin­ge bei­ge­bracht, oder durch das Ab­schöp­fen von Schnee in die Vase. Viel­leicht ist er da­durch, daß Elin sich an sei­ne Sei­te ge­stellt hat und mit ihm ge­flo­hen ist, mensch­li­cher ge­wor­den, wird we­ni­ger vom Geist der Mu­mie als dem des Men­schen be­herrscht, der es einst zeug­te. Nun wird je­dem klar sein, daß eine Fül­le von Blit­zen un­gleich größe­re Kräf­te frei­wer­den lässt als die­se ver­gleichs­wei­se mick­ri­ge, von Men­schen­hand ge­bau­te Stadt, und doch kann man sich vors­tel­len, daß sich die­se Him­mels­macht auf un­be­kann­te Wei­se wie­der aus un­se­ren Licht­pa­läs­ten auf­bau­en und re­ge­ne­rie­ren könn­te wie ein Vam­pir.“
    „ Sind das of­fi­zi­el­le Mei­nun­gen franzö­si­scher Ver­wal­tungs­be­am­ten?“ frag­te ich ent­geis­tert.
    „ Ge­wis­ser­maßen. Man ver­mu­tet al­ler­dings haupt­säch­lich kri­mi­nel­les Ge­winn­stre­ben da­hin­ter, ein Netz­werk, wahr­schein­lich die Ban­de von My­croft, mei­nem zwei­ten Bru­der. Wes­halb ich ja auch, wie mir der Bür­ger­meis­ter mit­teil­te, mit der Lö­sung des Fal­les be­auf­tragt wur­de, als Bru­der. Er hat­te sich näm­lich zu­erst an Lon­don ge­wandt, mein Bru­der Sher­lock sol­le sich der Sa­che an­neh­men. Und die­ser ant­wor­te­te te­le­gra­phisch, sein As­sis­tent Voo­doo Hol­mes sei ja vor Ort, er ge­nie­ße sein vol­les Ver­trau­en.“
    Ich war über die­se Wen­dung ver­dat­tert und brach­te kei­nen Ton her­aus. Un­ter an­de­rem auch, weil ich mich über­gan­gen fühl­te. Konn­te es sein, daß Sher­lock er­kannt hat­te, daß das Gift der Mu­mie in mir kreis­te? Hat­te er mich des­halb aus der Grup­pe der Men­schen ver­sto­ßen, de­nen er rück­halt­los ver­trau­te? Ich merk­te, wie ich von ei­ner tie­fen Ver­zweif­lung er­fasst wur­de.
    „ Ich habe zu­ge­sagt, in der An­ge­le­gen­heit mein Bes­tes zu leis­ten“, fuhr der jün­ge­re Bru­der mei­nes Freun­des fort. „Ohne al­ler­dings hin­zuzu­fü­gen, daß Mycy da­mit nichts am Hut hat, da­von bin ich über­zeugt. Es ist Thor, der uns hier ent­ge­gens­teht, oder mei­net­we­gen Gren­del. Und ich habe einen kon­kre­ten Kli­en­ten, der sich dar­um be­müht, ihm das Hand­werk zu le­gen. Ich muß Ih­nen nicht sa­gen, daß das auch eine große Chan­ce für das Haus Hol­mes und mich ist, zu­min­dest was mei­ne Kar­rie­re be­trifft. Denn wenn wir ganz ehr­lich sind, Wat­son, dann hat die­ser Fall eine Di­men­si­on, die weit dar­über hin­aus­geht, was mein Bru­der bis­lang so ge­löst hat. Und ich be­zweifle, daß er bei al­lem Re­spekt, den An­for­de­run­gen der neu­en, um so Vie­les kom­ple­xe­ren Zeit, die nun her­auf­däm­mert, ge­wach­sen sein wird. Mit rei­ner Lo­gik konn­te man viel­leicht im vik­to­ria­ni­schen Zeit­al­ter bril­lie­ren, das 20. Jahr­hun­dert wird uns ganz neue Auf­ga­ben stel­len.“
    Ein Schwei­gen ent­stand zwi­schen

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