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Voodoo Holmes Romane (German Edition)

Voodoo Holmes Romane (German Edition)

Titel: Voodoo Holmes Romane (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Berndt Rieger
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hef­tig. „Ich bin kein Mör­der! Ganz im Ge­gen­teil. Mei­ne Frau hat mir oft und oft ge­droht, mich zu töten. Sie woll­te mich ver­nich­ten, sie woll­te die Er­in­ne­rung an mich aus­lö­schen. Ich schwö­re es, In­spek­tor. Ich war von uns bei­den im­mer der Ver­nünf­ti­ge­re. Ich habe sie be­schwich­tigt, und ges­tern be­zie­hungs­wei­se heu­te Mor­gen hat­ten wir uns ver­söhnt, es soll­te al­les gut wer­den, ich schwö­re es bei al­lem, was mir hei­lig ist.“
    „ Zum Bei­spiel?“ frag­te Ma­ddox.
    „ Wie bit­te?“
    „ Was ist Ih­nen denn hei­lig?“
    Mr. Hamp­ton blin­zel­te ver­wirrt und dach­te nach.
    „ Ro­sen“, sag­te er schließ­lich, „Ro­sen sind mir hei­lig. Ich bin Gärt­ner ...“
    Na­tür­lich war er der Tat ver­däch­tig. Man hat­te ihn beim Ver­such, aus den An­la­gen zu flüch­ten, wie einen ge­mei­nen Ver­bre­cher ein­ge­fan­gen. Als man dann nach der Her­rin sah, lag die­se Tod im Bett, das Kis­sen über dem Kopf, mit dem sie of­fen­bar ers­tickt wor­den war. Es gab sonst kei­ner­lei An­zei­chen von Ge­walt­an­wen­dung an ih­rem Kör­per, aber die Decken wa­ren zer­wühlt, als hät­te sie sich ge­wehrt und ge­lit­ten.
    In die­sem Au­gen­blick räus­per­te sich Hol­mes, und al­les blick­te zu ihm hin. „Mr. Hamp­ton“, sag­te er, „die Ro­sen im Schlaf­zim­mer Ih­rer Ge­mah­lin, die stam­men doch von Ih­nen, nicht wahr?“
    „ Großar­tig, Hol­mes!“ rief Ma­ddox, „es sind Gift­ro­sen. Ich habe da einen Fall ge­le­sen, in In­di­en gibt es eine Sor­te, wenn nur ge­nug von die­sen Blüten im Raum zu­sam­men­kom­men, ers­tickt man da­von!“
    „ Einen Au­gen­blick, In­spek­tor“, bat mein Freund mit der Nach­sicht, die ihm ei­gen ist, und wand­te sich er­neut an den Wit­wer. „Be­ant­wor­ten Sie mei­ne Fra­ge.“
    „ Ja, es sind mei­ne Ro­sen“, sag­te der Mann, der sicht­lich ver­wirrt und mit trä­nen­über­ström­tem Ge­sicht auf sei­nem Stuhl hock­te.
    „ Mir ist auf­ge­fal­len, daß dar­an die Dor­nen fehl­ten“, sag­te Hol­mes.
    Die Be­mer­kung war eine Über­ra­schung für alle. Mr. Hamp­ton wuss­te nichts da­von, das sah man so­fort. Ma­ddox ver­ließ au­gen­blick­lich den Raum, um sich da­von zu über­zeu­gen, daß es so war, und kehr­te kur­ze Zeit später mit der Be­mer­kung zu­rück: „Don­ner­wet­ter, Hol­mes, da ha­ben Sie recht. Was nun? Dorn­lo­se Ro­sen?“
    In der Zwi­schen­zeit hat­te Hol­mes schon von dem Wit­wer das Ge­heim­nis er­fah­ren, und das ging so: Der ers­te Ehe­mann der Ver­stor­ben, Lord Hamp­ton, hat­te sei­ner zu­künf­ti­gen Frau Ro­sen mit Dor­nen ge­schickt, der zwei­te aber hat­te sie in der Früh­pha­se ih­rer Be­zie­hung ge­schält, be­vor er sei­ne Ge­lieb­te auf ein Bett die­ser Ro­sen leg­te: Da­mit sie sich stach oder gar den Rücken wund scheu­er­te. Ja, er bet­te­te sie auf ein Bett von Ro­sen.
    „ Und die­se Maß­nah­me führ­ten sie nun nicht mehr durch, nicht wahr?“
    „ Nein, dies­mal ver­schick­te ich die Ro­sen, wie sie wa­ren.“
    „ Aber Ihre Frau ver­wan­del­te sie dann wie­der in dor­nen­lo­se Ro­sen. Viel­leicht soll­te das eine Bot­schaft sein. Sie aber ha­ben nicht dar­auf ge­ach­tet, nicht wahr?“
    Der Mann nick­te, rat­los und be­trof­fen.
    „ Ob­wohl sie Nacht für Nacht ka­men, ha­ben sie nicht be­merkt, daß sie die Ro­sen schäl­te. Und sie wuss­ten auch nicht, was sie mit den Dor­nen tat, nicht wahr?“
    Der an­de­re schüt­tel­te stumm den Kopf.
    „ Sie aß sie näm­lich“, sag­te Hol­mes. „Das war ihre stum­me Bot­schaft, aber kei­ner hat sie ge­hört. Sie aß nichts au­ßer die Dor­nen der Ro­sen, die Sie ihr schick­ten, und an die sie nicht mehr glau­ben konn­te, und sie aß sie so lan­ge, bis es zu ei­ner Ver­söh­nung ge­kom­men wäre, oder bis sie dar­an starb. Sie muß Höl­len­qua­len ge­lit­ten ha­ben, als sie die Sta­cheln von in­nen durch­bohr­ten.“
    „ Aber löst sich das Zeug nicht ir­gend­wie auf, be­vor es den Darm ver­let­zen kann?“ frag­te Ma­ddox da­zwi­schen.
    Hol­mes warf ihm einen Blick zu, setzte sei­nen Hut auf, klopf­te dar­auf und ver­ab­schie­de­te sich, ohne ein wei­te­res Wort zu sa­gen.
    Und tat­säch­lich hat er Recht be­hal­ten, die

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