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Vor aller Augen

Titel: Vor aller Augen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patterson James
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Genie wird vergesslich, ja?«
    Â»Details, Details«, erwiderte Yeggy. »Da wir gerade so nett beisammen sind – du schuldest mir fünfzehntausend in bar bei Lieferung. Und das könnte man Lieferung nennen.«
    Der Wolf griff in seine Jackentasche und zog eine Sig Sauer 210 heraus. Er schoss Yeggy zweimal zwischen die
Augen, und zum Spaß tat er das Gleiche bei Albert Einstein.
    Â»Sieht so aus, als weilten auch Sie nicht länger unter uns, Mr. Titov. Details, Details.«
    Der Wolf setzte sich an einen Laptop und erledigte die Katalogverkäufe selbst. Dann brannte er eine CD und steckte sie ein. Außerdem nahm er sich einige Ausgaben der Novoye Russkoye Slovo, die ihm fehlten. Er würde später ein paar Leute herschicken, um die Leiche zu beseitigen und dieses Scheißloch in Brand zu stecken. Details, Details.

26
    Ich schwänzte an diesem Morgen den Unterricht in »Arrest-Techniken«. Meiner Meinung nach wusste ich wohl mehr über dieses Thema als der Lehrer. Stattdessen rief ich Monnie Donnelley an und sagte ihr, dass ich alles bräuchte, was sie über den Handel mit weißen Sklavinnen hatte, besonders die neuesten Aktivitäten in den Vereinigten Staaten, die vielleicht eine Verbindung zum Fall »Weißes Mädchen« ans Licht bringen könnten.
    Die meisten Verbrechensanalytiker des FBI waren zehn Meilen entfernt im CIRG untergebracht, aber Monnie hatte ein Büro in Quantico. Keine Stunde später stand sie auf der Schwelle meines kärglichen Büros. Sie hielt zwei Disketten hoch und schien offensichtlich stolz auf sich zu sein.
    Â»Das dürfte Sie eine Zeit lang beschäftigen. Ich habe mich nur auf weiße Frauen konzentriert. Attraktive. Und
Entführungen, die erst vor kurzem stattgefunden haben. Ich habe auch eine Menge Material über den Tatort in Atlanta. Ich habe den Kreis erweitert, um Daten über das Einkaufszentrum, Besitzer, Angestellte und über die Nachbarschaft in Buckhead zu bekommen. Ich habe für Sie Kopien der Polizeiberichte und der Protokolle der Ermittler vom FBI. Alles, was Sie sich gewünscht haben. Sie machen Ihre Hausaufgaben wirklich gründlich, richtig?«
    Â»Ich studiere das Spiel und bereite mich so gut ich kann darauf vor. Ist das hier in Quantico so ungewöhnlich?«
    Â»Nun, für Agenten, die aus dem Polizeidienst oder den Streitkräften kommen, schon. Die arbeiten lieber im Außendienst.«
    Â»Ich arbeite auch gern draußen«, gestand ich Monnie. »Aber erst, wenn ich das Ganze eingegrenzt habe. Vielen Dank für alles .«
    Â»Wissen Sie, was man über Sie sagt, Dr. Cross?«
    Â»Nein. Was sagt man denn?«
    Â»Dass Sie über nahezu hellseherische Fähigkeiten verfügen. Vielleicht sogar medial begabt sind. Sie können wie ein Mörder denken. Deshalb hat man Sie von Anfang an zu diesem Fall dazugeholt.« Sie stand immer noch auf der Schwelle. »Hören Sie, ein ungebetener Rat, wenn Sie gestatten. Sie sollten Gordo Nooney nicht ans Bein pissen. Er nimmt seine kleinen Orientierungsspiele sehr ernst. Er ist ein von Grund auf böser Bube. Und er hat Verbindungen .«
    Â»Ich werde es mir merken.« Ich nickte. »Gibt es hier auch gute Buben?«
    Â»Absolut. Sie werden feststellen, dass die meisten Agenten grundsolide sind. Gute Leute, die besten. Also dann, viel Glück!«, sagte Monnie. Damit überließ sie mich meiner Lektüre, einer sehr umfangreichen Lektüre.

    Ich begann mit zwei Entführungen – beide in Texas -, die meiner Einschätzung nach mit der in Atlanta in Verbindung stehen könnten. Allein das Lesen der Berichte brachte mein Blut zum Kochen. Marianne Norman, zwanzig, war am 6. August 2001 in Houston verschwunden. Sie hatte mit ihrem Freund, der ebenfalls am Texan Christian College studierte, in einer Wohnung gelebt, die seinen Großeltern gehörte. Marianne und Dennis Turcos waren im letzten Studienjahr gewesen und hatten im Frühjahr 2002 heiraten wollen. Alle erklärten, die beiden wären die nettesten Menschen der Welt. Nach dem Abend im August wurde Marianne nie wieder gesehen. Am 30. Dezember desselben Jahres hielt sich Dennis Turcos einen Revolver an den Kopf und beging Selbstmord. Er hatte behauptet, ohne Marianne nicht leben zu können, dass sein Leben mit ihrem Verschwinden beendet sei.
    Beim zweiten Fall ging es um eine fünfzehnjährige Ausreißerin aus Childress, Texas. Adrianne

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