Vor Playboys wird gewarnt
stellte.
Dann betrachtete er Lucille besorgt. „Ich rufe jetzt Jane an, ehe ich dir etwas zu essen mache. Heute Abend hast du noch nichts gegessen, stimmt's? Unterdessen kannst du ein heißes Bad nehmen, wenn du möchtest. Das entspannt." Er öffnete die Tür zum angrenzenden Badezimmer. „Ich weiß, dass du glaubst, du hättest keine körperlichen Verletzungen davongetragen, aber du hast sicher Prellungen. Morgen wird dir alles wehtun."
Er verschwand im Badezimmer, und Lucille hörte, wie er das Wasser einließ.
Als er zurückkam, sah sie ihn stirnrunzelnd an. „Du brauchst mich nicht zu bedienen, Valentino. Ich bin nicht krank."
„Das weiß ich", antwortete er. „Aber es macht mir Spaß, etwas für dich zu tun."
Das hat Roger auch immer gesagt, schoss es ihr durch den Kopf. In den ersten Monaten und auch noch in der Verlobungszeit war er sehr aufmerksam gewesen und hatte ihr praktisch die Wünsche von den Augen abgelesen. Doch nach den Flitterwochen war alles vorbei gewesen. Er hatte ihr kaum noch einen Gefallen getan. Auch wenn sie krank gewesen war, hatte er sich nicht um sie gekümmert.
Wie lange würde Valentino so hilfsbereit sein? Bis er alles erreicht hatte, was er wollte, und sie zu ihm gezogen war? Oder würde er weiterhin den aufmerksamen Liebhaber spielen, weil in vier Monaten sowieso alles zu Ende war?
Bei dem Gedanken stöhnte Lucille auf. Sie fing an, ihren beinah schon chronischen Zynismus zu hassen. Warum konnte sie nicht so optimistisch sein wie diese Jane, egal, wie schwierig das Leben manchmal war?
In dem Moment steckte Valentino den Kopf zur Tür herein. „Jane ist schon auf dem Weg, in einer halben Stunde ist sie hier. Beeil dich ein bisschen, meine Liebe. Oder soll ich dir beim Baden helfen?" Er lächelte spöttisch.
Prompt stand sie auf. „Das schaffe ich allein."
„Das habe ich mir gedacht." Er verschwand wieder.
Zwanzig Minuten später war Lucille fertig. Sie hatte ihr
Lieblingsnachthemd aus nachtblauer Seide und Spitze mit dazu passendem Neglige übergezogen, ein Geburtstagsgeschenk ihrer Mutter.
Sie fühlte sich darin wohl, fand es jedoch nicht verführerisch. Ohne Make-up und mit dem aus dem Gesicht gebürsteten Haar war sie weit von der perfekt gestylten Karrierefrau entfernt, als die sie sich Valentino sonst immer präsentierte.
Als er. jedoch wenig später mit einem Tablett in den Händen hereinkam, verriet ihr sein bewundernder Blick, dass er sie auch in dieser Aufmachung ungemein attraktiv fand. Er betrachtete ihre Lippen, ihre Brüste und die nackten Füße etwas länger als den Rest ihres Körpers.
„Du siehst schon wieder viel besser aus. Hast du irgendwo an dir blaue Flecken entdeckt?" Valentino stellte das Tablett auf den Nachttisch und schob dabei die Lampe zurück.
„Ja, zwei auf dem rechten Oberschenkel und der Hüfte", gab sie zu.
„Und nein, ich werde sie dir nicht zeigen", fügte sie rasch hinzu, um seiner Frage zuvorzukommen.
Sie hatte nichts an unter dem Nachthemd, weil sie nachts nie einen Slip trug, aber Valentino sollte nicht glauben, sie hätte ihn seinetwegen weggelassen. Er hatte versprochen, sich in den nächsten Tagen wie ein guter Freund zu verhalten. Mehr wollte sie auch nicht. Sie war sich jedoch nicht sicher, ob sie sich selbst oder ihn damit nur auf die Probe stellen wollte.
„Darum wollte ich dich auch gar nicht bitten", entgegnete er ruhig.
„Hier, ich habe dir etwas Leichtes gebracht, ein Schinkensandwich mit Tomate, heiße Schokolade und ein kleines Stück Kuchen. Leider habe ich keine Donuts. Aber morgen hole ich
mindestens ein Dutzend. Im Gefrierfach halten sie sich einige Tage."
„Das brauchst du nicht, ich kann auch ohne Donuts leben. Es wäre sogar ganz gut, eine Zeit lang darauf zu verzichten, dann nehme ich wenigstens einige Kilo ab."
„Tu das ja nicht! Ich mag dich so, wie du bist."
Irgendwie hatte sie genug von seinen Komplimenten und seiner Rücksichtnahme. „Sprichst du jetzt als Freund oder als abservierter Liebhaber, der versucht, sich wieder bei mir einzuschmeicheln?"
Gut gelaunt zuckte er die Schultern. „Es ist einfach nur die Wahrheit.
Deine üppigen Rundungen gefallen mir. Superschlanke oder magere Frauen kann ich nicht ausstehen."
In dem Moment wurde die Unterhaltung durch das Läuten an der Tür beendet.
„Leg dich ins Bett, und beiß in das Sandwich", forderte er sie auf. „Ich rede erst noch mit Jane und erkläre ihr, was passiert ist. Du hast noch einige Minuten Zeit."
Das nervöse
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