Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vor Schmetterlingen wird gewarnt (German Edition)

Vor Schmetterlingen wird gewarnt (German Edition)

Titel: Vor Schmetterlingen wird gewarnt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
Vom Netzwerk:
Entsetzen wurde ihr klar, dass sie drauf und dran war, den größten Fehler ihres Lebens zu wiederholen. Sie ließ die Hände von seinem Nacken zu seiner Brust hinuntergleiten und stieß ihn von sich.
    „Was ist denn los?“, rief Cade verblüfft, offenbar noch ganz gefangen in diesem gerade verstreichenden Moment. „Ava, nein …“
    Sie atmete tief durch und rang um Fassung, denn sie wollte um jeden Preis gelassen wirken. Wäre ihr von vornherein klar gewesen, was Cade vorhatte, hätte sie ihn strikt abgewiesen. Aber das hatte sie nicht – weder eine Ahnung gehabt noch ihn abgewiesen. Stattdessen hatte sie sich ihm praktisch an den Hals geworfen. „Du musst jetzt gehen“, brachte sie mühsam hervor. Vor Verlegenheit schnürte sich ihr fast die Kehle zusammen.
    „Was?“
    Sie wich einen Schritt zurück. Da sie spürte, dass sie jeden Moment die Fassung zu verlieren drohte, atmete Ava noch einmal tief durch. „Du musst jetzt gehen.“
    „Du wirfst mich raus? Jetzt?“ Sein Blick, in dem noch vor wenigen Sekunden die Leidenschaft geglimmt hatte, wurde kalt. Doch er beherrschte sich und setzte ein fast charmantes Lächeln auf. „Werden wir noch nicht einmal darüber sprechen?“
    „Ist das dein Ernst?“, fuhr sie ihn an, fand die Beherrschung aber ebenso schnell wieder wie er, worauf sie einigermaßen stolz war. Sie wollte sich ihre Aufgewühltheit auf keinen Fall anmerken lassen und versteckte sich daher hinter ihren guten Manieren wie hinter einer Rüstung.
    In perfekt von ihrer Mutter eingebläutem, total herablassendem Ton erklärte sie: „Entschuldige bitte, wenn ich dir das kein zweites Mal abkaufe, aber ich bin dir einmal auf den Leim gegangen. Ein weiteres Mal wird mir das nicht passieren. Und ganz abgesehen von unserer gemeinsamen Vergangenheit, ist das in jeder Hinsicht eine schlechte Idee. Ich kann dir gar nicht alle Gründe aufzählen. Aber zumindest einen werde ich dir nennen: Ich lasse mich nie mit meinen Kunden ein. Deshalb tut es mir leid, falls ich den Eindruck erweckt haben sollte, dass ich vielleicht bereit bin, etwas mit dir anzufangen. Denn das wird niemals geschehen.“
    Sie ignorierte die Tatsache, dass es einen Augenblick gegeben hatte, in dem sie sich am liebsten ganz den sinnlichen Empfindungen überlassen hätte, die Cade in ihr weckte. Sie ignorierte auch seinen offensichtlichen Unmut und seine Wut, die er kaumverbergen konnte, obwohl er sich um Gelassenheit bemühte. Sie gab ihm seinen Mantel und half ihm, die Fotoalben einzusammeln, mit denen dieses ganze Fiasko begonnen hatte.
    Dann drängte sie ihn, ihre Wohnung zu verlassen. Sie musste ihn loswerden, bevor er sie durchschaute und merkte, wie aufgewühlt sie war.

8. KAPITEL
    Was ist bloß los mit mir? Cade hat kein Recht, mich so durcheinanderzubringen. Ich muss ihn ein für alle Mal vergessen.
    C ade fuhr kochend vor Wut nach Downtown. Er erreichte den Gebührenparkplatz in der Straße, in der sich seine vorübergehende Unterkunft befand, ohne dass er sich daran erinnerte, wie er von A nach B gekommen war. Er fand einen Parkplatz und manövrierte den Wagen hinein. Dann saß er einfach nur da und starrte auf die alte Ziegelsteinfassade der Rückseite des Gebäudes, die im trüben Schein der Parkplatzlaterne lag.
    Na schön, dachte er übellaunig. Was, zur Hölle, hatte das alles zu bedeuten?
    Er hatte sich Ava nicht allzu geschickt genähert. Und ob es ihm nun gefiel oder nicht, sie hatte jedes Recht, nein zu sagen. Trotzdem …
    „Es tut mir leid, falls ich bei dir den Eindruck erweckt haben sollte, ich sei möglicherweise geneigt, etwas mit dir anzufangen“, äffte er sie mit falscher Fistelstimme nach. Doch als er sich selbst hörte, löste er seine Finger einen nach dem anderen vom Lenkrad und versuchte, wieder einen klaren Kopf zu bekommen.
    Er schaffte es. Endlich fing sein Hirn nach diesem Kuss wieder an zu arbeiten.
    Oh, und ob sie geneigt war, da gab es kein „möglicherweise“. Die Art und Weise, wie sie ihn geküsst hatte, hatte ihm deutlich genug signalisiert, dass sie durchaus nicht abgeneigt war. Aber kaum hatte sie sich aus seiner Umarmung gelöst, hatte sie ihn in die Wüste geschickt. Das hatte ihn zunächst irritiert, sodass er wie ein frustrierter Teenager reagiert hatte. Damit war jetzt Schluss.
    Es wurde Zeit, die Wut über die arrogante Abfuhr, die sie ihm erteilt hatte, zu überwinden. Und er musste endlich aufhören,mit seinem Schwanz zu denken.
    Denn er wusste doch ganz genau, dass Ava ihn ebenso

Weitere Kostenlose Bücher