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Vor Schmetterlingen wird gewarnt (German Edition)

Vor Schmetterlingen wird gewarnt (German Edition)

Titel: Vor Schmetterlingen wird gewarnt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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heftig begehrt hatte wie er sie. Die Anziehung zwischen ihnen, das erotische Knistern in der Luft – das war keine einseitige Angelegenheit gewesen. Eine Frau, die einen Kuss bloß über sich ergehen ließ, saugte nicht an seiner Zunge, als handele es sich um ein gewisses anderes Körperteil. Die presste ihren sinnlichen Körper nicht auf diese Weise an seinen.
    Und schon gar nicht drückte sie ihm ihre wundervoll geformte Brust in die Hand, in einer stummen Aufforderung nach mehr.
    Sag lieber nicht, dass es niemals wieder passieren wird, Baby, dachte er. Es wäre klüger von ihr gewesen, diese Phrase ihm gegenüber nicht zu benutzen. Seine ganze Karriere war darauf gegründet, weit härteren Leuten als Ava Spencer ihren Irrtum zu beweisen, wenn sie ihm sagten, er würde dies oder das niemals tun. So wie Alan Gallari, der ihm prophezeit hatte, aus ihm würde niemals etwas werden.
    Das hatte Cade erst recht zum Erfolg angespornt. Es war das letzte Mal gewesen, dass er mit seinem Vater gesprochen hatte.
    Ein Nein forderte ihn geradezu heraus. Es trieb ihn dazu, seine ganze Kraft darauf zu konzentrieren, genau das zu erreichen, was man ihm zuvor nicht zugetraut hatte. In seinem Berufsleben hatte das funktioniert. Bei Ava würde es ebenfalls funktionieren.
    Dreizehn lange Jahre war er immer wieder abgeblitzt, wenn er versucht hatte, sich bei ihr zu entschuldigen. Er hatte sich eingeredet, er tue es nur, um sein schlechtes Gewissen zu beruhigen. Doch so ungern er es auch zugab – und immerhin hatte er das seit der Highschool vermieden –, zwischen ihnen war noch eine Rechnung offen. Und es wäre nicht nur für ihn besser, das ein für alle Mal zu klären, sondern für sie beide.
    Inzwischen hatte er wirklich begriffen, dass er ihr wehgetan hatte und sie ihn hasste.
    Aber sie begehrte ihn auch. Und das würde er ausnutzen, um das zu bekommen, was er wollte.
    Nämlich sie.
    „Du meine Güte, Mädchen.“ Er schüttelte den Kopf, stieg aus dem Wagen und holte seinen Laptop von der Rückbank. „Es sieht dir gar nicht ähnlich, mich so unverfroren vor eine Herausforderung zu stellen. Was hast du dir dabei gedacht?“
    Denn gerade sie sollte doch wissen, dass er notfalls auf schmutzige Tricks zurückgreifen würde.
    Am Nachmittag des nächsten Tages schlenderte Tony auf seinem Rundgang an Agnes Wolcotts Schlafgemächern vorbei. Zumindest würde die Sicherheitsrunde seine Ausrede sein, falls jemand ihn fragte, warum er zum dritten Mal heute hier vorbeikam. Was allerdings eher unwahrscheinlich war. Es waren solche Umstände, die Betrügereien erst ermöglichten: Die Menschen sahen mehr oder weniger das, was sie erwarteten oder was man ihnen präsentierte. Das war einer der angenehmen Aspekte in seinem Beruf.
    Zu schade nur, dass er momentan mehr mit den unangenehmen Aspekten zu tun hatte. Denn schon wieder war der Wohnzimmerbereich von Agnes’ Suite voller Menschen, genau wie auf seinen zwei Runden zuvor. Und wie zu jedem anderen Zeitpunkt in den letzten Tagen, wenn er vorbeigekommen war.
    „Ladies“, sagte er und schenkte den Frauen in dem Raum sein charmantestes Lächeln. „Gentlemen.“ Er nickte dem Mann zu, der mit einem silbernen Umhang um die Schultern auf dem Schminkstuhl saß. Der Mann schien nicht begeistert zu sein, dass man ihn beim Schminken ertappt hatte. Tony grinste aufmunternd. „Ich nehme mal an, hier wurde niemand gesehen, der hier nichts zu suchen hat.“
    Alle bestätigten, dass dies nicht der Fall gewesen sei. Tony warf der getäfelten, mit Schnitzereien verzierten Wand kurz einen begehrlichen Blick zu. Dann zog er sich zurück und entfernte sich leichten Schrittes über den Flur.
    Beim Weg die Treppe herunter waren seine Schritte deutlich schwerer.
    Meine Güte! Konnten die keinen anderen Raum benutzen,um die Leute auf ihre Interviews vorzubereiten? Der alte Blödmann, den Molly bearbeitete, war damals noch ein bis über beide Ohren verliebter Jüngling gewesen, der in die Wolcott-Tussi verknallt war. Zumindest hatte er das heute Morgen gehört. Der Ersatz für die zickige Hair-Stylistin, eine Brünette namens Sarah, die beängstigend aussah, als könne sie jeden Moment entbinden, diskutierte mit der Frau auf ihrem Friseurstuhl deren Frisurwunsch. In welchem Verhältnis die Stylistin zur Wolcott-Tussi stand, hatte er nicht mitbekommen. Und es interessierte ihn auch nicht.
    Verdammt, das war wirklich großer Mist. Er hatte keine Bedenken wegen einer Gaunerei, zumal wenn sie so reichliche Beute

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