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Vor Vampiren wird gewarnt

Vor Vampiren wird gewarnt

Titel: Vor Vampiren wird gewarnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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Grundregeln. Etwas verblüfft willigte Claude ein.
    Ich öffnete den Kühlschrank. »Diese beiden Fächer da sind deine, und der Rest gehört mir.«
    »Verstehe«, erwiderte er.
    Irgendwie zweifelte ich daran. Claude klang, als würde er nur so tun, als ob er einwilligte und verstand. Es war gut möglich, dass wir dieses Gespräch schon bald erneut führen mussten. Als er die Treppe hinaufging, kümmerte ich mich um den Abwasch - er hatte schließlich gekocht -, und nachdem ich mich angezogen hatte, wollte ich eigentlich eine Weile lesen. Doch ich war zu rastlos, um mich auf ein Buch konzentrieren zu können.
    Ich hörte Autos auf meiner Auffahrt durch den Wald kommen und sah aus dem Fenster. Zwei Polizeiwagen.
    Im Grunde hatte ich schon darauf gewartet. Aber mein Herz rutschte mir trotzdem in die Hose. Manchmal hasse ich es, recht zu haben. Wer immer Basim umgebracht hatte, hatte seine Leiche auf meinem Land verscharrt, um mich in die Sache zu verwickeln. »Claude«, rief ich die Treppe hinauf. »Zieh dich an, wenn du's noch nicht getan hast. Die Polizei ist hier.«
    Neugierig wie immer kam Claude die Treppe heruntergeeilt. Er trug Jeans und T-Shirt, wie ich. Gemeinsam gingen wir auf die vordere Veranda hinaus. Bud Dearborn, der Sheriff (der normale Sheriff der Menschen), saß im ersten Wagen, Andy Bellefleur und Alcee Beck im zweiten. Der Sheriff und gleich zwei Detectives - ich musste eine gefährliche Kriminelle sein.
    Bud stieg langsam aus seinem Wagen aus, so wie er die meisten Dinge heutzutage tat. Aus seinen Gedanken wusste ich, dass Bud an voranschreitender Arthritis litt, und wegen seiner Prostata machte er sich auch Sorgen. Buds fleischiges Gesicht ließ seine körperlichen Schmerzen nicht erkennen, als er auf die Veranda zukam. Sein schwerer Gürtel ächzte unter dem Gewicht all der daran hängenden Dinge.
    »Was gibt's denn, Bud?«, fragte ich. »Nicht, dass ich mich freuen würde, euch zu sehen.«
    »Wir haben einen anonymen Anruf bekommen, Sookie«, sagte Bud. »Wie Sie wissen, kämen wir Gesetzeshüter nicht weit ohne anonyme Tipps. Aber ich persönlich habe keinen Respekt vor Menschen, die nicht sagen, wer sie sind.«
    Ich nickte.
    »Wer ist denn dein Freund?«, fragte Andy, der zusammen mit Alcee Beck dem Sheriff gefolgt war. Er sah mitgenommen aus. Ich hatte gehört, dass seine Großmutter, die ihn aufgezogen hatte, auf dem Sterbebett lag. Armer Andy. Er wäre vermutlich sehr viel lieber bei ihr als hier gewesen. Alcee Beck, der andere Detective, konnte mich nicht leiden. Hatte es noch nie gekonnt, und für seine Ablehnung hatte er eine gute Begründung gefunden - seine Frau war mal von einem Werwolf angegriffen worden, der hinter mir her war. Ich hatte den Kerl zwar umgebracht, aber Alcee hatte trotzdem was gegen mich. War er vielleicht einer der wenigen Menschen, die der Geruch meines Elfenbluts abstieß? Nein, ich war ihm vermutlich einfach bloß egal. Es hatte keinen Sinn, ihn auf meine Seite ziehen zu wollen. Ich nickte ihm kurz zu, worauf er jedoch nicht reagierte.
    »Das ist mein Cousin Claude Crane aus Monroe«, sagte ich.
    »Und über wen seid ihr verwandt?«, fragte Andy. Alle drei von ihnen kannten das Gewirr von Blutsverwandtschaften, das quasi den ganzen Landkreis miteinander verband.
    »Es ist etwas peinlich«, schaltete sich Claude ein. (Nichts wäre Claude je peinlich, aber er tat erfolgreich so.) »Ich stamme aus einer unehelichen Verbindung.«
    Ausnahmsweise konnte ich Claude mal dankbar sein, diese Last hatte er mir abgenommen. Ich schlug die Augen nieder, als könnte ich es nicht ertragen, über so etwas Beschämendes zu sprechen. »Claude und ich lernen uns gerade erst kennen. Wir wissen noch nicht allzu lange, dass wir verwandt sind.«
    Ich konnte sehen, wie diese Information in ihren Gedanken abgeheftet wurde. »Aber aus welchem Grund sind Sie alle denn hier?«, fragte ich. »Was hat der anonyme Anrufer gesagt?«
    »Dass Sie im Wald eine Leiche vergraben haben.« Bud wandte den Blick ab, als wäre es ihm unangenehm, etwas so Unerhörtes auszusprechen. Aber ich wusste es besser. Nach langen Jahren im Polizeidienst wusste Bud sehr genau, wozu Menschen fähig waren, sogar die völlig normal wirkenden. Und auch junge Blondinen mit großem Busen. Die vielleicht sogar erst recht.
    »Sie haben aber gar keine Spürhunde dabei«, fiel Claude auf. Ich hatte gehofft, dass er den Mund kein zweites Mal aufmachen würde, sah jetzt aber, dass mir dieser Wunsch nicht erfüllt worden

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