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Vorgetäuscht: Liebesroman (German Edition)

Vorgetäuscht: Liebesroman (German Edition)

Titel: Vorgetäuscht: Liebesroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisa Lorello
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um – ja, wie spät war es denn überhaupt? – noch unheimlich still. Ich sah mich nach dem Wecker auf dem Nachttisch um, es war 9:41 Uhr.
    Wo war Devin?
    Das Schlafzimmer war vom Rest des Lofts abgeteilt. Als ich mich ganz weit über die Bettkante lehnte, um nachzusehen, ob er vielleicht im Wohnzimmer war, verlor ich das Gleichgewicht und fiel vom Bett auf meinen Ellenbogen.
    Scheiße!
    Ich rappelte mich eilig wieder auf, denn ich erwartete, dass Devin auf den dumpfen Fall hin hereingerannt käme. Er sollte mich nicht in einem Durcheinander von Bettlaken auf dem Boden vorfinden. Doch in der Wohnung blieb alles still. In seinem T-Shirt wagte ich mich wie eine verschreckte Katze vor und rief einmal vorsichtig »Devin?«, bekam aber nur das leise Echo seines Namens zu hören. Ich fühlte mich so, als wäre ich vor der Öffnungszeit in eine Galerie eingedrungen, als wäre ich irgendwo, wo ich nicht sein sollte.
    Die Tür zum Badezimmer stand offen, die heruntergebrannten Kerzen von gestern standen noch dort. Auf dem Sofa waren keine Spuren eines Schläfers zu entdecken. Keine verkrumpelten Laken, kein Kopfabdruck. Ich sah mich auf allen Tischen und Arbeitsflächen nach einer Nachricht um. Nichts.
    Er ist nicht hier.
    Ich ließ mich aufs Sofa fallen und war zehn Minuten total außer Gefecht gesetzt, starrte die Tür an und versuchte ihn dazu zu bringen, zurückzukommen.
    Warum hatte er mich hier allein gelassen? Würde er zurückkommen?
    Ich suchte nach einer Erklärung: Vielleicht hatte er eine frühe Klientin. Vielleicht war es Teil seines Unterrichts, dass ich mich um mich selbst kümmern sollte. Oder er war unterwegs und brachte irgendeiner anderen verklemmten Stümperin bei, besser im Bett zu sein. Vielleicht hatte er ja durch mich einen Nebenerwerbszweig eröffnet. Oder er kaufte neue Kerzen oder etwas zu essen, um mir ein Frühstück zu machen. Das wäre ja nett.
    Weitere fünf Minuten tödlicher Stille verstrichen. Die Tür blieb verschlossen. Was sollte ich bloß machen? Auf ihn warten? Wie lange denn?
    Ich stand auf.
    »Scheiß drauf.«
    Ich ging ins Badezimmer. Dort sah ich neue Handtücher, genauso ordentlich zusammengelegt wie die von gestern Abend. Daneben Seifen, Deos und Shampoos in Probiergrößen, aber von exklusiven Firmen, und auf dem Waschbecken eine neue Zahnbürste. Aber kein Zettel. Im Schlafzimmer lagen meine Kleider ordentlich auf einem Stuhl neben dem Bett zusammengefaltet, was bedeutete, dass er irgendwann, während ich geschlafen hatte, im Zimmer gewesen sein musste, denn ich hatte die Klamotten auf einem Stapel im Badezimmer zurückgelassen. Aber auch dort kein Zettel.
    Ich zog mich an und überlegte, ob ich sein T-Shirt mitnehmen sollte. Ich musste es waschen. Aber würde ich es je zurückgeben?
    Ich knüllte das Oberteil zusammen und versuchte, es in meine Handtasche zu stopfen. Aber es passte nicht hinein, sondern quoll oben heraus. Als ich mich der Tür näherte, ging sie auf und Devin kam mit zwei großen Kaffeebechern und einer Papiertüte herein.
    »Hey!«, sagte er, als wäre er überrascht, mich zu sehen. Als er mich von Kopf bis Fuß musterte, wurde mir bewusst, dass meine Haare bestimmt noch verfilzt und mein Gesicht fleckig waren.
    »Gehst du schon?«, fragte er. »Ich hab Bagels geholt.«
    »Mit Zwischenlandung in Cleveland oder was?«
    Er lachte. »Sechs Straßen weiter gibt es einen tollen Laden, vor dem immer eine Schlange bis auf die Straße steht. Aber das Warten lohnt sich, wirst du gleich sehen.« Er warf die Tüte auf die Kücheninsel und stellte die Becher daneben ab. »Ich hab einen Chai mit Milch für dich und ein halbes Dutzend Bagels mitgebracht – ein normales, ein Pumpernickel, ein Körner, eins mit allem für mich …«
    So sah Frühstück mit Devin also aus.
    Meine Stimme war futsch.
    »Gut geschlafen?«, fragte er.
    »Ja, richtig gut.«
    »Gut.«
    »Und du?«, fragte ich.
    »Auch gut.« Er lächelte, seine Augen funkelten. Er nahm zwei blaue Keramikteller von einem Regal über dem Waschbecken und stellte sie auf die Kücheninsel, dann hielt er mir die Tüte hin. »Und? Such dir eins aus.«
    »Äh, ich muss gehen.«
    Sein Lächeln verflüchtigte sich und das Funkeln verschwand aus seinen Augen. »Wie kommt’s? Wir haben’s doch nicht eilig. Ich muss erst heute Abend arbeiten.«
    »Ich hab ein Planungstreffen«, log ich. »Und ich komme zu spät, wenn ich mich jetzt nicht in Bewegung setze. Ich muss noch duschen und mich umziehen.«
    »Du kannst doch

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