Vorhofflimmern
mit großen Augen an. „Meinst du wirklich?“
Ich seufzte bedeutungsschwer.
„Na schön, ich beuge mich dem weiblichen Geschmack.“
„Das ist ja mal eine Aussage!“, gluckste ich und legte
kameradschaftlich einen Arm um ihn. „Allerdings sollten wir langsam mal über
dein Budget sprechen.“
„Oh – oh“, machte Frank und lockerte seinen imaginären
Kragen.
Ich kicherte und hievte drei verschiedene Farbkübel auf
unseren Einkaufswagen. „Nein, jetzt ernsthaft. Du musst mir dein Limit nennen,
bevor ich dich mit meinem Wahnsinn in den Ruin treibe.“
Er dachte kurz nach. „Die Wohnung gehört mir und ich möchte
noch viele Jahre darin verbringen, also ist mir die Gestaltung einiges Wert.
Machen wir es doch einfach so, dass du freie Hand beim planen hast und wenn es
mir zu viel wird, dann bremse ich dich ein, okay?“
Entzückt klatschte ich in die Hände. „Einverstanden!“
Ich freute mich wirklich wie eine Schneekönigin, denn ich
liebte alles, was mit Dekoration und Möbeln zu tun hatte. Dass ich nun bei
Franks Renovierung die absolute Narrenfreiheit bekam, war einfach nur
unglaublich! Seine Wohnung war der absolute Traum eines Altbaus, mit hohen
Decken und Fenstern, einem liebevoll restaurierten Holzboden und Verzierungen
aus echtem Stuck. Und ich würde nun aus diesem Schmuckstück ein wahres Juwel
machen.
Nur mit Mühe konnte ich einen Jubelschrei unterdrücken und
kurvte enthusiastisch mit dem Einkaufswagen durch die Gänge, um alles
einzupacken, was wir vielleicht zum Renovieren brauchen könnten. Frank folgte
mir lächelnd, wenn auch ein wenig schockiert, was ich alles an Materialien aus
den Regalen herauspickte. Malerkrepp, Abdeckplane, Pinsel, Farbroller,
Abstreifgitter...
„Brauchen wir das wirklich alles?“, fragte er vorsichtig und
beäugte skeptisch den beeindruckenden Berg, den ich vor mir herschob.
„Natürlich! Wir wollen doch schließlich professionell an die
Sache herangehen“, erklärte ich eifrig. Ich hielt kurz inne, als ich seinen
angespannten Gesichtsausdruck bemerkte. „Oh, ähm, ist es zu viel? Tut mir leid.
Mal sehen, was wir nicht so dringend...“
„Nein, nein! Lass das Zeugs da. Wenn du sagst, wir brauchen
das, dann brauchen wir das“, sagte er schnell.
„Hm, du siehst aber nicht sehr überzeugt aus.“
„Ach, ich war nur in Gedanken.“
„Okay. Und welche Gedanken genau?“, hakte ich nach und
runzelte beharrlich die Stirn.
Frank trat einen Moment unwohl auf der Stelle. Schließlich
fuhr er sich ergeben durch seine dunkelbraunen Haare. „Ich hab nur gerade daran
gedacht, dass für die perfekte Wohnungseinrichtung eine Frau unabdingbar ist
und naja, ich armer Teufel jetzt meine beste Freundin mit diesem Quatsch
beauftragen muss.“
„Oohh!“ Ich trat zu ihm und umarmte ihn ganz fest. „Mein,
armer kleiner Teufel“, murmelte ich an seine Schulter. „Für was sind Freunde
denn da, wenn sie sich nicht gegenseitig helfen, hm? Scheiß doch auf die
Weiber, deine beste Freundin hat das Einrichten sowieso besser drauf. Und
außerdem wird in Zukunft jede Frau, die du in deine perfekt gestylte Wohnung
mitnimmst, diese auf keinen Fall mehr verlassen wollen, das verspreche ich
dir!“
Er lachte leise und drückte mir einen Kuss auf den
Haaransatz. „Ich danke dir.“
„Keine Ursache.“ Ich löste mich von ihm und winkte ich ab.
„Um ehrlich zu sein, tust du mir mit deinem Auftrag wahrscheinlich einen
größeren Gefallen, als ich dir.“
„Ja, ich hatte tatsächlich bereits den Eindruck, dass du
ziemlich viel Spaß bei der Sache hast.“
„Pff, Spaß ist noch untertrieben!“ Ich überprüfte im Geiste
noch einmal die Liste der benötigten Dinge. „So, ich denke wir haben jetzt
alles. Lass uns schnell zu dir sausen, damit ich die Farbe endlich an den
Wänden sehen kann!“
Wir reihten uns in der langen Schlange vor der Kasse ein, um
unsere Sachen zu bezahlen. Nun, bezahlen musste natürlich Frank, ich
unterstützte ihn nur dabei die Waren auf das Band zu legen, aber darin war ich
wirklich sehr hilfreich.
Unseren Einkauf anschließend in dem recht bescheidenen
Kofferraum seines Audi Cabrios unterzubringen, stellte uns kurz vor eine
logistische Herausforderung.
„Ein Sportwagen ist so dermaßen unpraktisch“, ächzte ich und
schlichtete zum dritten Mal die Farbkübel neu um.
„Tja, der soll ja nicht praktisch sein, sondern gut aussehen
und schnell fahren“, verteidigte Frank seinen Liebling.
Ich schimpfte, weil egal was ich anstellte, nur
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