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Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre

Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre

Titel: Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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nützte sie.
    »Warum klopft er nicht ab?«, fragte Cordelia.
    »Er würde lieber ohnmächtig werden«, erwiderte Aral. »Auf
    diese Weise muss er nicht seinen Freunden zuhören.«
    Droushnakovi begann zweifelnd dreinzublicken, als das
    unter ihrem Arm eingeklammerte Gesicht dunkelrot anlief.
    Cordelia sah, dass Droushnakovi drauf und dran war,
    loszulassen; sie sprang auf und rief: »Halten Sie durch, Drou!
    Lassen Sie sich nicht von ihm tauschen!« Droushnakovi packte fester zu, und der andere hörte auf zu zappeln.
    »Los, rufen Sie aus, Koudelka«, rief Piotr, der mit Bedauern seinen Kopf schüttelte. »Er hat heute Abend Dienst.« Und so ging die Runde an Droushnakovi.
    »Gute Arbeit, Drou!«, lobte Cordelia, als Droushnakovi zu
    ihnen zurückkehrte. »Aber Sie müssen aggressiver werden.
    Lassen Sie Ihren Killerinstinkt heraus.«
    »Ich bin der gleichen Meinung«, sagte Vorkosigan
    unerwarteterweise. »Das winzige Zögern, das Sie an den Tag legen, könnte tödlich sein – und nicht nur für Sie selbst.« Er schaute sie fest an. »Sie üben hier für die Realität, obwohl wir alle darum beten, dass eine solche Situation nie eintritt. Aber die Art von totalem Einsatz, die sie verlangt, sollte absolut automatisch sein.«
    »Jawohl, Sir. Ich werde mich bemühen, Sir.«
    In der nächsten Runde kämpfte Sergeant Bothari, der seinen Gegner zweimal kurz hintereinander auf den Boden legte. Der Besiegte kroch aus dem Ring. Einige weitere Runden gingen vorüber, und dann war wieder Droushnakovi an der Reihe, diesmal mit einem von Illyans Männern.
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    Sie gerieten aneinander, und im Kampf zwickte er sie kräftig in ihr Hinterteil, was Buhrufe aus dem Publikum hervorrief. In ihrem Ärger und ihrer Verwirrung riss er sie aus ihrem Gleichgewicht zu einem ziemlich sauberen Wurf.
    »Hast du das gesehen!«, rief Cordelia Aral zu. »Das war ein schmutziger Trick.«
    “Mmrn. Es war allerdings keiner der acht verbotenen
    Schläge. Man könnte ihn deswegen nicht disqualifizieren.
    Jedoch …« Er forderte Koudelka mit einem Wink zu einer
    Auszeit auf und rief Droushnakovi zu sich für ein paar ruhige Worte.
    »Wir haben den Streich gesehen«, murmelte er. Sie presste
    die Lippen aufeinander, ihr Gesicht war ganz rot. »Nun, da Sie Lady Cordelias Kämpferin sind, ist jede Beleidigung Ihrer Person auch eine Beleidigung von Mylady. Und außerdem ist es ein böser Präzedenzfall. Es ist mein Wunsch, dass Ihr
    Gegner den Ring nicht mit Bewusstsein verlässt. Wie Sie das machen, ist Ihr Problem. Sie können das als einen Befehl auffassen, wenn Sie das möchten. Und machen Sie sich auch keine unnötigen Sorgen über das Brechen von Knochen«, fügte er kühl hinzu.
    Droushnakovi kehrte in den Ring zurück mit einem leichten
    Lächeln und zusammengekniffenen, funkelnden Augen. Nach
    einer Finte landete sie einen blitzschnellen Stoß gegen das Kinn ihres Gegners, dann einen Faustschlag in dessen Bauch und zuletzt einen tiefen Stoß mit dem Körper gegen seine Knie, der ihn mit einem Bums auf die Matte warf. Er kam nicht mehr hoch. Es herrschte ein leicht schockiertes Schweigen.
    »Du hast Recht«, sagte Vorkosigan, »sie hat sich vorhin
    zurückgehalten.« Cordelia lächelte selbstgefällig und machte es sich bequemer auf dem Sofa. »Ich dachte es mir doch.«
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    Die nächste Runde, bei der Droushnakovi drankam, war das
    Semifinale, und durch den Zufall der Auslosung war ihr
    Gegner Sergeant Bothari.
    »Hm«, murmelte Cordelia zu Vorkosigan. »Ich bin mir nicht
    im Klaren über die Psychodynamik dieses Kampfes. Ist das
    sicher? Ich meine für beide, nicht nur für sie. Und nicht nur körperlich.«
    »Ich denke schon«, erwiderte er, gleichfalls leise. »Das
    Leben im Dienste des Grafen war eine hübsche, ruhige Routine für Bothari. Er hat immer seine Medikamente eingenommen.
    Ich glaube, er ist im Augenblick in ziemlich guter Verfassung.
    Und die Atmosphäre des Übungsrings ist für ihn sicher und
    vertraut. Dass er durchdreht, dazu braucht es mehr Spannung, als Drou schaffen kann.«
    Cordelia nickte befriedigt und lehnte sich zurück, um den
    Kampf zu beobachten. Droushnakovi sah nervös aus.
    Der Anfang war langsam, und dabei konzentrierte sich
    Droushnakovi hauptsächlich darauf, außer Reichweite zu
    bleiben. Als er sich umdrehte, um den Kampf zu beobachten, drückte Leutnant Koudelka aus Versehen den Auslöser an seinem Stockdegen, und die Scheide schoss davon in die Büsche Bothari war für einen Augenblick abgelenkt, und Drou

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