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Vorkosigan 07 Cetaganda

Vorkosigan 07 Cetaganda

Titel: Vorkosigan 07 Cetaganda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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wollen. Die Schwebewagen werden Sie zum Südtor bringen.«
    Vorreedi schien eine schnelle Entscheidung zu treffen. »Danke. Aber es sieht so aus, als hätten wir ein Mitglied unserer Delegation verloren. Würden Sie bitte Lord Vorpatril für mich suchen?«
    »Gewiß.« Der Wachsoldat aktivierte einen Kommunikator an seinem Handgelenk und übermittelte die Bitte in einem neutralen Ton, während er immer noch Miles und Vorreedi entschlossen in Richtung Pavillon trieb. Er betrachtete Ivan einstweilen nur als verirrten Gast; das mußte ziemlich oft vorkommen, da der Garten so gestaltet war, daß er den Betrachter verlockte, sich immer weiter in seine Köstlichkeiten hineinzubegeben. Ich gebe dem cetagandanischen Sicherheitsdienst vielleicht zehn Minuten, bis sie herausbringen, daß er wirklich mitten im Himmlischen Garten verschwunden ist. Dann wird alles auseinanderfallen.
    Der Wachsoldat trennte sich von ihnen, als sie die Stufen zum Pavillon hinaufstiegen. Als sie wieder drinnen waren, näherte sich Miles dem ältesten Ba-Diener, den er sah. »Verzeihen Sie, Ba«, sprach er ihn respektvoll an. Der Ba blickte auf, verdutzt, daß er nicht unsichtbar war. »Ich muß sofort mit der Haud Rian Degtiar in Verbindung treten. Es ist ein Notfall« Er öffnete die Hände und trat zurück.
    Der Ba schien einen Moment zu brauchen, um dieses Ansinnen zu verdauen, dann machte er eine halbe Verbeugung und winkte Miles, er solle ihm folgen. Vorreedi kam auch mit. Sie bogen um eine Ecke. In der teilweisen Ungestörtheit eines Service-Bereichs zog der Ba seinen blau-weißen Uniformärmel hoch und sprach in seinen Armband-Kommunikator, ein schnelles Gebrabbel von Wörtern und Code-Ausdrücken. Er hob erstaunt seine nicht vorhandenen Augenbrauen, als er die Antwort hörte. Dann nahm er seinen Kommunikator ab, reichte ihn Miles mit einer tiefen Verneigung und zog sich außer Hörweite zurück. Miles wünschte sich, daß Vorreedi, der ihm über die Schulter schaute, es dem Ba gleichtäte, doch der Oberst tat ihm den Gefallen nicht.
    »Lord Vorkosigan?« sagte Rians Stimme aus dem Kommunikatar - ungefiltert; sie mußte aus dem Innern ihrer Kugel heraus sprechen.
    »Mylady. Haben Sie gerade jemanden von Ihren ... Leuten geschickt, um meinen Cousin Ivan zu holen?«
    Es gab eine kurze Pause. »Nein.«
    »Ich habe es aber beobachtet.«
    »Oh.« Eine weitere, noch längere Pause. Als ihre Stimme wieder ertönte, war sie leise und gefährlich geworden. »Ich weiß, was geschieht.«
    »Ich bin froh, daß jemand es weiß.«
    »Ich werde meinen Diener nach Ihnen schicken.«
    »Und lvan?«
    »Das übernehmen wir.« Die Verbindung wurde abrupt unterbrochen. Miles war nahe daran, den Kommunikator frustriert zu schütteln, aber dann gab er ihn statt dessen an den Diener zurück, der ihn nahm, sich wieder verbeugte und davonsauste.
    »Was haben Sie denn nun beobachtet, Lord Vorkosigan?« wollte Vorreedi wissen.
    »Ivan ... ist mit einer Lady weggegangen.«
    »Was, schon wieder? Hier? Und jetzt? Hat der Junge kein Gespür für Ort und Zeit? Das hier ist nicht Kaiser Gregors Geburtstagsparty, verdammt noch mal.«
    »Ich glaube, ich kann ihn ganz diskret zurückholen, Sir, wenn Sie es mir erlauben.« Miles empfand einen leichten Stich von Schuld, daß er Ivan stillschweigend verleumdete, aber in der allgemeinen Angst, die sein Herz pochen ließ, ging dieser Stich unter. War dieses Aerosol eine Betäubungsdroge gewesen, oder ein tödliches Gift?
    Vorreedi brauchte eine lange, lange Minute, um das zu durchdenken, und seine Augen ruhten dabei kalt auf Miles. Vorreedi, so erinnerte sich Miles, gehörte zum Nachrich
    tendienst, nicht zur Gegenspionage; Neugier, nicht Paranoia, war seine treibende Kraft.
    Miles schob die Hände in die Hosentaschen und versuchte ruhig, unbesorgt und lediglich verärgert zu wirken. Als das Schweigen sich dehnte, wagte er hinzuzufügen: »Falls Sie auf nichts anderes vertrauen, Sir, dann vertrauen Sie meiner Kompetenz. Das ist alles, worum ich bitte.«
    »Sie sind diskret, was?« sagte Vorreedi. »Sie haben hier einige interessante Freundschaften geschlossen, Lord Vorkosigan. Ich würde gerne eine Menge mehr darüber erfahren.«
    »Bald, wie ich hoffe, Sir.«
    »Mm ... schon gut. Aber machen Sie schnell«
    »Ich werde mein Bestes tun, Sir«, log Miles. Es mußte heute sein. Sobald er seinem Bewacher entkommen war, würde er nicht zurückkommen, bis die Aufgabe erledigt war.
    Oder wir sind alle erledigt. Er salutierte andeutungsweise

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