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Vorkosigan 07 Cetaganda

Vorkosigan 07 Cetaganda

Titel: Vorkosigan 07 Cetaganda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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der sein Herr und Meister war - Barrayaraner aus. Warum?«
    »Vielleicht waren wir als einzige zum richtigen Zeitpunkt da«, schlug Ivan vor.
    »Mm. Ich versuche die zufälligen Faktoren zu reduzieren, bitte. Falls Yenaros Hintermann mit unserem Mann identisch ist, dann hat man uns im voraus aus
    gewählt, um uns
    hereinzulegen. Also.« Er wies auf die Karte. »Stell dir ein Szenario vor, wo das cetagandani
    sche Reich auseinanderbricht und die einzelnen Teile einen Versuch der Expansion beginnen. Welche, wenn überhaupt, haben einen Nutzen von Schwierigkeiten mit Barrayar?«
    Ivan hob die Augenbrauen, beugte sich vor und starrte auf das leuchtende Muster aus Linien und Kugeln, das über der Vid-Platte schwebte.
    »Nun... Rho Ceta ist von seiner Lage her darauf eingestellt, sich in Richtung auf Komarr auszudehnen, oder sollte es zumindest sein, wenn wir nicht auf zwei Drittel der dazwischen liegenden Wurmloch-Sprungstationen säßen My Ceta hat sich gerade eine blutige Nase geholt, verpaßt von uns, als es versuchte, sich an Vervain vorbei in die Hegen-Nabe auszudehnen. Bei diesen beiden ist es am offensichtlichsten. Diese anderen drei«, Ivan zeigte auf die entsprechenden Kugeln der Raumkarte, »und Eta Ceta selbst liegen alle im Innern des Reiches; für sie sehe ich keinen Nutzen.«
    »Und dann ist da noch die andere Seite des Nexus«, zeigte Miles am Display. »Sigma Ceta, das an den Komplex von Station Wega angrenzt. Und Xi Ceta, das nach Marilac führt. Falls sie versuchen würden, auszubrechen, dann könnte es für sie nützlich sein, wenn die militärischen Ressourcen des Reiches weit weg in einem Konflikt mit Barrayar gebunden wären.«
    »Vier von acht. Das ist ein Anfang«, räumte Ivan ein.
    Ivans Analyse entsprach also seiner eigenen. Nun, sie hatten beide die gleiche strategische Ausbildung durchlaufen, deshalb war so etwas zu erwarten gewesen. Doch Miles war irgendwie getröstet. Wenn Ivan es auch sehen konnte, dann war nicht alles nur die Halluzination seiner eigenen überhitzten Phantasie.
    Es handelt sich um eine Triangulation«, sagte Miles. »Wenn ich erreiche, daß eine der anderen Fährten meiner Untersuchung auch nur einen Teil der Liste eliminiert, dann sollte am Ende die Überlappung... nun, es wäre schön, wenn alles auf eine einzige Fährte hinausliefe.«
    »Und was dann?« fragte Ivan hartnäckig und senkte mißtrauisch die Augenbrauen. »Was hast du dann für uns vor?«
    »Ich bin mir ... nicht sicher. Aber ich glaube, du würdest mir zustimmen, daß ein stilles Ende dieses Durcheinanders einem sensationellen vorzuziehen wäre, oder?«
    »O ja.« Ivan kaute auf seiner Unterlippe und beäugte die Karte des Wurmloch-Nexus. »Also, wann erstatten wir denn nun Bericht?«
    »Noch... nicht. Aber ich glaube, wir sollten lieber beginnen, alles zu dokumentieren. In persönlichen Logbüchern.« Damit jemand, der nach ihnen kam - Miles hoffte, nicht posthum, aber das war der unausgesprochene Gedanke -, zumindest eine Chance hätte, die Ereignisse zu entwirren.
    »Das habe ich seit dem ersten Tag getan«, informierte Ivan Miles grimmig. »Es ist in meiner Reisetasche eingeschlossen.«
    »Aha. Gut.« Miles zögerte. »Als du mit Oberst Vorreedi sprachst, hast du ihm da den Gedanken eingegeben, daß Yenaro einen hochgestellten Hintermann hat?«
    »Nicht direkt.«
    »Dann hätte ich gern, daß du noch einmal mit ihm sprichst. Versuche seine Aufmerksamkeit irgendwie auf die Sat rapie-Gouverneure zu lenken.«
    »Warum redest du nicht mit ihm?«
    »Ich bin ... noch nicht bereit dazu. Noch nicht, nicht heute abend. Ich bin noch dabei, alles zu verdauen. Und praktisch gesehen ist er mein hiesiger Vorgesetzter im Sicherheitsdienst, oder er wäre es zumindest, wenn ich mich im aktiven Dienst befände. Ich hätte gerne eine gewisse Beschränkung ...
    »Deiner glatten Lügen ihm gegenüber?« ergänzte Ivan honigsüß.
    Miles zog eine Grimasse, leugnete es jedoch nicht. »Schau, ich habe aufgrund meiner gesellschaftlichen Stellung einen Zugang zu dieser Angelegenheit, die kein anderer Offizier des Sicherheitsdienstes haben könnte. Ich möchte nicht erleben, daß dieser Vorteil verschwendet wird. Aber das ist auch eine Beschränkung für mich - ich kann mich nicht an die routinemäßige Kleinarbeit machen und komme so nicht an die kleinen und schmutzigen Einzelheiten, die ich brauche, denn ich bin zu auffällig. Ich muß meine eigenen Stärken ausspielen und andere dazu bringen, meine Schwächen

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