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Vorkosigan 07 Cetaganda

Vorkosigan 07 Cetaganda

Titel: Vorkosigan 07 Cetaganda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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Benin war das nicht ganz so notwendig. »Das ist alles sehr faszinierend, Herr Oberst, aber ich befürc hte, meine Zeit heute morgen ist erschöpft.
    Aber falls Sie herausfinden, woher dieser Nervendisruptor kam und wohin der Ba ging, dann wäre ich mehr als froh, dieses Gespräch fortzusetzen.« Miles lehnte sich zurück, verschränkte die Arme und lächelte freundlich.
    Vorreedi hätte nun laut verkünden sollen, daß sie alle Zeit der Welt hatten, und Benin weiter als seinen Strohmann agieren lassen - Miles hätte das an seiner Stelle getan -, aber Vorreedi selbst kribbelte es offensichtlich, mit Miles allein zu sprechen. Statt dessen erhob sich der Protokoll-Offizier und signalisierte damit das offizielle Ende des Gesprächs. Benin, der auf dem Gelände der Botschaft nur Gast war, fügte sich kommentarlos und nur widerstrebend - nicht sein normaler Modus, dessen war sich Miles sicher. - und erhob sich, um sich zu verabschieden
    »Ich werde noch einmal mit Ihnen sprechen, Lord Vorkosigan«, versprach Benin düster.
    »Das hoffe ich gewiß, Sir. Ah - haben Sie meinen anderen Rat auch befolgt? Betreffs der Blockierung von Einmischung?«
    Benin schwieg und blickte plötzlich ein bißchen zerstreut drein. »Ja, das habe ich.«
    »Wie ist's gegangen?«
    »Besser, als ich erwartet hätte.«
    »Gut.«
    Als Benin zum Abschied andeutungsweise salutierte, war dies nach Miles Empfinden ironisch, aber durchaus nicht feindselig gemeint.
    Vorreedi eskortierte seinen Gast zur Tür, übergab ihn dann aber dem Wachsoldaten im Korridor und war wieder in dem kleinen Raum, bevor Miles und Ivan es schafften, ihm zu entkommen.
    Vorreedi fixierte Miles mit seinem Blick. Miles bedauerte es einen Moment lang, daß seine diplomatische Immunität nicht auch gegenüber dem Protokoll-Offizier galt. Würde es Vorreedi einfallen, sie beide zu trennen und Ivan das Rückgrat zu brechen? Ivan bemühte sich, unsichtbar zu sein, was er sehr gut konnte.
    »Ich bin kein Pilz, Leutnant Vorkosigan«, stellte Vorreedi in einem gefährlichen Ton fest.
    Den man im Dunkeln hält und mit Pferdescheiße füttert, ganz recht. Miles seufzte innerlich.
    »Sir, wenden Sie sich an meinen Befehlshaber«, was Illyan bedeutete - der faktisch auch Vorreedis Befehlshaber war -, »lassen Sie sich die Vollmacht geben, und ich gehöre Ihnen.
    Bis dahin muß ich nach meinem besten Wissen und Gewissen genauso weitermachen wie bisher.
    »Im Vertrauen auf Ihre Instinkte?« fragte Vorreedi trocken.
    »Ich habe noch keine klaren Schlüsse, die ich mitteilen könnte.«
    »Also ... suggerieren Ihre Instinkte Ihnen eine Verbindung zwischen dem verstorbenen Ba Lura und Lord Yenaro?«
    Auch Vorreedi hatte Instinkte, o ja. Sonst säße er nicht auf diesem Posten. »Außer der Tatsache, daß beide mit mir interagiert haben? Nichts, dem ich ... traue. Ich bin hinter Beweisen her. Dann werde ich ... irgendwo sein.«
    Wo?«
    Mit dem Kopf voran in der größten Kloake, die Sie sich vorstellen können, unter den derz eitigen Umständen. »Vermutlich werde ich es wissen, wenn ich dort bin, Sir. «
    »Auch wir werden uns wieder sprechen, Lord Vorkosigan. Darauf können Sie sich verlassen.« Vorreedi nickte ihm sehr knapp zu und verließ sie sehr abrupt - wahrscheinlich, um Botschafter Vorob'yev von den neuen Komplikationen in seinem Leben in Kenntnis zu setzen.
    In das nachfolgende Schweigen sagte Miles mit matter Stimme: »Es ist gut gegangen, alles in allem.« Ivan schürzte verächtlich die Lippen.
    Schweigend trotteten sie zurück zu Ivans Zimmer, wo er ein neues Bündel bunter Papiere auf seinem Schreibtisch vorfand. Er schaute sie durch und ignorierte dabei Miles demonstrativ.
    »Irgendwie muß ich Rian erreichen«, sagte Miles schließlich. »Ich kann es mir nicht leisten zu warten. Die Sache wird verdammt eng.«
    »Ich möchte damit nichts mehr zu tun haben«, erwiderte Ivan distanziert.
    »Dafür ist es zu spät.«
    »Ja, ich weiß.« Seine Hand hielt inne. »Haha, hier ist mal was Neues. Hier stehen unser beider Namen drauf.«
    »Doch nicht von Lady Benello, oder? Ich fürchte, Vorreedi wird sie jetzt unter „Zutritt verboten“ führen.«
    »Nein, es ist ein Name, den ich nicht kenne.«
    Miles stürzte sich auf das Papier und riß es auf. »Lady d'Har. Eine Gartenparty. Was züchtet sie wohl in ihrem Garten? Könnte das einen Doppelsinn haben - und sich auf den Himmlischen Garten beziehen? Hm. Ein schrecklich kurzes Schreiben. Es könnte sich um meinen nächsten Kontakt handeln.

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