Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vorkosigan 07 Cetaganda

Vorkosigan 07 Cetaganda

Titel: Vorkosigan 07 Cetaganda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
Vom Netzwerk:
Spannungen entlang unserer gemeinsamen Grenzen. Ich kam zu dem Schluß, daß es für unsere Spannungen nicht hilfreich wäre, wenn wir unseren Besuch mit Beschuldigungen eines unmotivierten bewaffneten Angriffs durch einen kaiserlichen Sklaven auf die Sondergesandten von Barrayar beginnen würden.«
    Die darin enthaltene Drohung war offensichtlich genug; trotz Benins Gesichtsbemalung merkte Miles, daß diese Bemerkung ins Schwarze getroffen hatte. Sogar Vorreedi schaute drein, als könnte er dieses Gerede einer ernsthaften Erwägung unterziehen.
    »Können Sie ... Ihre Behauptungen beweisen, Lord Vorkosigan?« fragte Benin vorsichtig.
    »Wir haben doch noch den Nervendisruptor, den wir konfisziert haben, nicht wahr, Ivan?«
    Miles nickte seinem Cousin zu.
    Sanft, nur mit den Fingerspitzen, zog Ivan die Waffe aus seiner Tasche und legte sie vorsichtig auf den Tisch, dann legte er seine Hände wieder bescheiden in den Schoß. Er vermied Vorreedis empörten Blick. Vorreedi und Benin griffen gleichzeitig nach dem Ner
    vendisruptor und hielten gleichzeitig inne, wobei sie einander finster anschauten.
    »Verzeihen Sie«, sagte Vorreedi. »Ich hatte ihn noch nicht gesehen.«
    »Wirklich?« fragte Benin. Wie außergewöhnlich, sagte sein Ton. »Nur zu.« Er ließ höflich die Hand fallen.
    Vorreedi nahm die Waffe in die Hand und untersuchte sie eingehend; dabei überprüfte er unter anderem, ob die Sicherung tatsächlich eingerastet war, bevor er sie ebenso höflich Benin überreichte.
    »Ich würde Ihnen gerne die Waffe zurückgeben, Herr Oberst«, fuhr Miles fort, »im Austausch für alle Informationen, die Sie von ihr ableiten können. Falls ihre Spur zum Himmlischen Garten zurückverfolgt werden kann, dann ist das nicht sonderlich hilfreich, aber falls der Ba sie unterwegs erworben hat, nun ... das wäre aufschlußreich. Diese Überprüfung können Sie leichter durchführen als ich.« Nach einer kurzen Pause fügte Miles hinzu: »Wen hat der Ba beim ersten Mal von der Station aus besucht?«
    Benin, der den Nervendisruptor eingehend betrachtet hatte, blickte auf. »Ein Schiff, das an der Station angelegt hat«
    »Können Sie das genauer sagen?«
    »Nein.«
    »Verzeihung, lassen Sie mich es anders formulieren. Könnten Sie das genauer sagen, wenn Sie dazu bereit wären?«
    Benin legte den Nervendisruptor hin und lehnte sich zurück. Er schaute Miles noch aufmerksamer an, sofern das überhaupt möglich war. Einen langen, nachdenklichen Augenblick schwieg er, bevor er schließlich erwiderte: »Nein, leider könnte ich es nicht.«
    Mist. Die drei Schiffe von Haud-Gouverneuren, die an dieser Transferstation angedockt waren, gehörten Ilsum Kety, Slyke Giaja und Este Rond. Hiermit hätte Miles die letzte Gerade für seine Triangulation bekommen können, aber Benin kannte sie nicht. Noch nicht.
    »Ich wäre besonders interessiert zu erfahren, wie die Flugkontrolle oder die Instanz, die als Flugkontrolle galt, dazu kam, uns zu dem falschen oder zumindest ersten Shuttledock zu dirigieren.«
    »Warum, glauben Sie, hat der Ba Ihr Minishuttle betreten?« fragte Benin seinerseits.
    »Angesichts der heftigen Verwirrung bei dieser Begegnung würde ich sicher die Möglichkeit in Betracht ziehen, daß es sich um ein Versehen gehandelt hat. Falls das Ganze arrangiert war, dann muß meiner Meinung nach etwas komplett schiefgelaufen sein.«
    Erzähl keinen Scheiß! sagte Ivans stummer, mürrischer Blick. Miles ignorierte ihn.
    »Auf jeden Fall hoffe ich, Herr Oberst, daß dies hilft, Ihr Zeitraster zu präzisieren«, fuhr Miles im Ton einer abschließenden Bemerkung fort. Sicherlich kribbelte es Benin schon, loszurennen und seinen neuen Hinweis, den Nervendisruptor, zu überprüfen.
    Benin rührte sich nicht von der Stelle. »Also, was haben Sie und die Haud Rian wirklich besprochen, Lord Vorkosigan?«
    »Ich fürchte, in dieser Sache werden Sie sich an die Haud Rian wenden müssen. Sie ist Cetagandanerin durch und durch, und fällt somit ganz in Ihr Ressort.« Leider. »Aber ich glaube, ihr Schmerz über den Tod des Ba Lura war ganz echt.«
    Benins Blick schnellte hoch. »Wann haben Sie soviel von ihr gesehen, um die Tiefe ihres Schmerzes abzuschätzen?«
    »Das war zumindest mein Schluß.« Und wenn er dem Ganzen nicht auf der Stelle ein Ende machte, dann würde er mit seinem Fuß so tief in den Morast treten, daß man einen Handtraktor brauchen würde, um ihn wieder heraus zu bekommen. Vorreedi mußte er mit Glacehandschuhen anfassen; bei

Weitere Kostenlose Bücher