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Vorkosigan 13 Komarr

Vorkosigan 13 Komarr

Titel: Vorkosigan 13 Komarr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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irgendetwas Derartiges finden, dann
    markieren Sie es und informieren Sie auf der Stelle mich oder Lord Auditor Vorthys. Und das besonders, falls Sie irgendwelche Übereinstimmungen mit den Ausrüstungsgegenständen finden, die Vorthys’ Spurensucher derzeit am Ort des Sonnenspiegelunfalls entdecken.«
    »Aha! Die Verbindung wird deutlich. Ich muss gestehen, ich hatte mich schon gefragt, warum ein so starkes
    Interesse von kaiserlichen Behörden an einer bloßen Unterschlagung besteht. Allerdings handelt es sich um ein sehr schönes Unterschlagungskomplott«, versicherte er Miles eilends. »Sehr professionell.«
    »Ganz recht. Betrachten Sie bitte diese Geräteliste als Ihre höchste Priorität, Oberst.«
    »Sehr gut, Mylord.«
    Während Gibbs mit einem – nach Miles’ Meinung sehr
    interessierten – Stirnrunzeln vor einer Fontäne von Datendisplays an seiner KomKonsole zurückblieb, ging Miles, um Tuomonen zu suchen.
    Der müde wirkende KBS-Hauptmann berichtete, man
    habe bis jetzt an diesem Morgen noch keine Überraschungen aufgedeckt. Die Feldagenten hatten Soudhas Spur noch nicht aufgenommen. Das Hauptquartier hatte einen Major mit einer Verhöreinheit geschickt, der die systematische Überprüfung der restlichen Angestellten der 337
    Abteilung übernommen hatte; die Inquisition ging jetzt im Konferenzraum vonstatten. »Aber es wird Tage dauern, bis alle durch sind«, fügte Tuomonen hinzu.
    »Wollen Sie sich am Nachmittag immer noch Madame
    Vorsoisson vornehmen?«
    Tuomonen rieb sich über das Gesicht. »Ja, im Grunde schon.«
    »Ich werde dabei sein.«
    Tuomonen zögerte. »Das ist Ihr Privileg, Mylord.«
    Miles überlegte, ob er die Vernehmung der Angestellten beobachten sollte, aber er kam zu dem Schluss, dass er in seinem derzeitigen körperlichen Zustand nichts Sinnvolles dazu beitragen würde. Alles schien im Moment unter
    Kontrolle zu sein, er selbst ausgenommen. Die am Morgen eingenommenen schmerzstillenden Tabletten verloren
    allmählich ihre Wirkung, und an seinen Rändern wurde der Korridor etwas wacklig. Falls er später noch für irgendjemanden von Nutzen sein wollte, dann sollte er seinem mitgenommenen Körper lieber eine Ruhepause gönnen.
    »Ich sehe Sie dann wieder bei Madame Vorsoisson«, sagte er zu Tuomonen.
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Ekaterin setzte sich an die
    KomKonsole in ihrem Arbeitszimmer und begann den
    Scherbenhaufen ihres Lebens zu sortieren. Es war eigentlich einfacher, als sie in ihrer ersten Angst vermutet hatte – schließlich war so wenig davon da. Wie bin ich so klein geworden?
    Sie erstellte eine Liste ihrer Geldmittel. An oberster Stelle und am wichtigsten: die medizinische Betreuung von Angehörigen eines verstorbenen Angestellten des Projekts war garantiert bis zum Quartalsende, das noch einige Wochen entfernt war. Eine Art Zeitfenster. Sie rechnete die Tage im Kopf aus. Die Zeit würde ausreichen für Nikki, wenn sie nichts davon verschwendete.
    Ein paar hundert Mark verblieben in ihrem Haushaltskonto, und ein paar hundert auch auf Tiens Konto. Die Wohnung durfte sie auch noch bis zum Quartalsende
    benutzen; dann würde sie sie für Tiens Nachfolger räumen müssen. Das ging in Ordnung, denn hier wollte sie ohnehin nicht länger bleiben. Eine Pension gab es natürlich nicht.
    Sie verzog das Gesicht. Eine garantierte Rückreise nach Barrayar, die zu Tiens Lebzeiten nicht verfügbar gewesen war, stand ihr und Nikki als eine bei Todesfall fällige Sozialleistung zu, und Gott sei Dank hatte Tien nicht herausgefunden, wie man das zu barer Münze machen konnte.
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    Die Gegenstände, die sie besaß, bedeuteten ihr mehr Last als Gewinn angesichts der Tatsache, dass sie sie per Sprungschiff würde transportieren müssen. Die Freigrenze für Gepäckgewicht war nicht gerade großzügig. Den
    Großteil des ihnen zustehenden Reisegewichts würde sie Nikki überlassen; seine kleinen Schätze bedeuteten ihm mehr, als die Mehrzahl ihrer größeren Sachen ihr selbst. Es wäre dumm gewesen, wenn sie sich von ein paar Dingen hätte überwältigen lassen, die sie noch vor wenigen Stunden völlig aufzugeben bereit gewesen war. Sie konnte sie immer noch aufgeben, wenn sie sich dafür entschied.
    Um sich und Nikki einzukleiden, hatte sie einen bestimmten Secondhand-Shop in einem schäbigeren Teil der Kuppelstadt aufgesucht. Dort konnte sie Tiens Kleider und gewöhnliche Habseligkeiten verkaufen, eine Besorgung, die nur wenige Stunden dauern würde. Für sich selbst wünschte sie sich, ohne viel Gepäck zu

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