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Vorkosigan 13 Komarr

Vorkosigan 13 Komarr

Titel: Vorkosigan 13 Komarr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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lassen. Dies musste man alles automatisch kalkulieren. Und man musste in Übung bleiben. Für Ekaterin musste es gewesen sein, als sollte sie in ihrer allerersten Flugstunde ein voll geladenes Frachtshuttle landen.
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    Tuomonen, der verzweifelt um Klarheit bemüht war und immer noch ein Auge auf Miles gerichtet hatte, wiederholte: »Wollten Sie mit Lord Vorkosigan zusammen durchbrennen?«
    Ihre Augenbrauen zuckten hoch. »Nein!«, erwiderte sie überrascht.
    Nein, natürlich nicht. Miles versuchte seine erste Reaktion der Verblüffung auf diese Beschuldigung noch einmal zu empfinden, doch stattdessen dachte er: Was für eine großartige Idee. Warum habe ich nicht daran gedacht?, was seiner Empörung die Spitze nahm. Sie wäre sowieso nie mit ihm durchgebrannt. Das Höchste, was er fertig brachte, war, dass eine barrayaranische Frau mit einem zu kurz geratenen Mutanten wie ihm die Strasse entlang ging…
    Ach, zum Teufel. Hast du dich in diese Frau verliebt du kleiner Idiot?
    Hm. Ja.
    Im Nachhinein erkannte er, dass er sich schon vor Tagen verliebt hatte. Jetzt war es ihm endlich bewusst geworden.
    Er hätte die Symptome erkennen sollen. Ach, Tuomonen, was wir nicht alles durch Schnell-Penta erfahren.
    Endlich konnte er jedoch erkennen, worauf Tien abzielte. Eine hübsche kleine Verschwörung: Tien ermorden, es den Komarranern in die Schuhe schieben, und dann über seine Leiche mit seiner Frau durchbrennen … »Ein höchst schmeichelhaftes Szenario, Tuomonen«, flüsterte er dem KBS-Hauptmann zu. »Schnelle Arbeit auf meiner Seite, wenn man bedenkt, dass ich ihr vor fünf Tagen zum ersten 366
    Mal begegnet bin. Danke sehr.« Wurde je in dieser Stimmung um eine Frau geworben? Wurde jemals eine Frau in dieser Stimmung gewonnen? Ich glaube nicht.
    Mit zusammengepressten Lippen warf Tuomonen ihm
    einen finsteren Blick zu. »Wenn mein Wächter auf diesen Gedanken kommen konnte, und ich auch, dann konnte
    auch jemand anderer darauf kommen. Am besten erledigt man den Gedanken so schnell wie möglich. Ich kann ja Sie nicht unter Schnell-Penta setzen, Mylord.«
    Tuomonen machte einfach seinen Job, und er machte ihn gut. Miles lehnte sich zurück und knurrte: »Ja, ja, schon gut. Aber Sie sind optimistisch, wenn Sie meinen, Schnell-Penta sei schnell genug, um mit einem prickelnden Gerücht konkurrieren zu können. Tun Sie der Reputation der Auditoren Seiner Kaiserlichen Majestät einen Gefallen und wechseln Sie nachher ein Wörtchen mit diesem Ihrem Wächter.«
    Tuomonen widersprach nicht und tat auch nicht so, als missverstünde er. »Ja, Mylord.«
    Vorübergehend ohne Anleitung, plapperte Ekaterin in freier Assoziation daher. »Ich frage mich, ob die Narben unter seiner Gürtellinie genauso interessant sind wie die darüber. Vermutlich hätte ich ihn wohl nicht dazu bekommen, in dem Bubblecar auch noch die Hose auszuziehen.
    Letzte Nacht hatte ich eine Chance, und ich dachte nicht einmal daran. Als Vor ein Mutant. Wie macht er das…?
    Ich frage mich, wie es wohl wäre, mit jemandem zu
    schlafen, den man wirklich mag…?«
    »Stopp«, sagte Tuomonen zu spät. Sie verstummte und blinzelte ihn an.
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    Gerade, wo es wirklich interessant wurde… Miles unterdrückte den narzisstischen oder vielleicht masochistischen Impuls, sie zu ermutigen, sie solle in der Richtung fortfahren. Er hatte sich ja selbst zu dieser Vernehmung geladen, um den KBS davon abzuhalten, seine Gelegenheiten zu missbrauchen.
    »Ich bin fertig, Mylord«, sagte Tuomonen mit leiser Stimme seitwärts zu Miles. Er vermied es, seinem Blick zu begegnen. »Gibt es noch etwas, was ich Ihrer Meinung nach fragen sollte oder was Sie fragen wollen?«
    Könnten Sie mich jemals lieben, Ekaterin? Fragen nach zukünftigen Wahrscheinlichkeiten waren leider nicht zu beantworten, auch nicht unter Schnell-Penta.
    »Nein. Ich möchte Sie nur bitten festzuhalten, dass nichts, was sie unter Schnell-Penta aussagte, im Widerspruch zu irgendeiner ihrer vorherigen Aussagen steht. Die beiden Versionen stimmen genau genommen ungewöhnlich gut überein, wenn man sie meiner Erfahrung nach mit anderen Vernehmungen vergleicht.«
    »Auch meiner Erfahrung nach«, räumte Tuomonen ein.
    »Sehr gut.« Er winkte der schweigend wartenden MedTech. »Verabreichen Sie ihr das Gegenmittel.«
    Die Frau trat vor, nahm das neue Hypospray und presste es gegen die Innenseite von Ekaterins Arm. Das
    eidechsenartige Zischen der in die Haut eindringenden Antidroge war Musik in Miles’ Ohren. Er zählte

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