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Vorkosigan 13 Komarr

Vorkosigan 13 Komarr

Titel: Vorkosigan 13 Komarr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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dagegen
    sein.«
    »Ja, aber sie befindet sich hier auf dem Planeten. Ich habe sie schon früher zu Rate gezogen, als ich vor zwei Jahren einen politisch verdächtigen Wurmlochsprung-Unfall auf der Route nach Sergyar untersucht habe. Sie denkt lateral besser als alle anderen 5D-Leute, die ich kenne.«
    Miles hatte den Eindruck, dass alle Experten für 5D
    Mathematik lateral zum Rest der Menschheit dachten, aber er nickte, da er die Wichtigkeit dieses Charakterzugs verstand.
    »Ich möchte sie haben, also werde ich sie kriegen. Aber bevor ich sie aus ihrer bequemen akademischen Routine herausreiße, will ich doch erst einmal Bollan persönlich besuchen. Ihr Oberst Gibbs ist sehr gut, aber er kann nicht alle Fragen gestellt haben.«
    Miles überlegte, ob er betonen sollte, dass weder der KBS noch einer dessen Mitarbeiter ihm persönlich gehöre, 435
    doch ihm wurde mit Bedauern klar, dass er jetzt unter den Auditoren als die Autorität für den KBS galt, so wie man Vorthys für den Technikexperten hielt. Das ist ein KBS-Problem, hörte er schon ein zukünftiges Konklave seiner Kollegen resümieren. Geben wir es an Vorkosigan weiter.
    »In Ordnung.«
    Die Reise zur Fabrik der Firma Bollan Design erwies sich nicht als so erhellend, wie Miles gehofft hatte. Ein Katzensprung in einem suborbitalen Shuttle zu einer Kuppelstadt einen Sektor westlich von Serifosa brachte Miles und Vorthys bald zu einer persönlichen Begegnung mit Bollans aufgeregten Besitzern. Da sie schon am Morgen all ihre Unterlagen dem KBS ausgehändigt hatten, konnten sie den Kaiserlichen Auditoren nicht mehr viel anbieten. Die Leute von der Verwaltung kannten nur finanzielle und vertragsmäßige Einzelheiten von der Geschäftsbeziehung mit Soudhas fiktivem »privatem Forschungsinstitut«, das angeblich die Arbeit bestellt hatte; einige Techniker, die in der Fertigungshalle gearbeitet hatten, konnten zu den Spezifikationen, die sich bereits in Vorthys’ Besitz befanden, nur sehr wenig hinzufügen. Falls der fehlende Ingenieur so unwissend in Bezug auf die wahre Identität des Kunden und den Zweck des Geräts gewesen war wie die restlichen Bollan-Angestellten, dann hätte er keinen Grund zur Flucht gehabt, denn Bollan hatte sich kein Vergehen zuschulden kommen lassen, das Miles hätte
    identifizieren können.
    Die Techniker konnten sich jedoch an die Termine
    einiger Besuche von Männern erinnern, die den Personen436
    beschreibungen von Soudha, Cappell und Radovas
    entsprachen, und mit Bestimmtheit an einen von Soudha erst kürzlich in der vergangenen Woche. Ihr Vorgesetzter hatte sie nie zu diesen Besprechungen hinzugezogen. Man hatte ihnen gesagt, sie sollten die seltsamen Necklin-Generatoren niemals außerhalb ihrer Arbeitsgruppe erörtern, da die Geräte experimenteller Natur und noch nicht patentiert seien, Betriebsgeheimnisse, die sich bald in Profit (oder Verlust) verwandeln würden. Die bisherige Entwicklung hatte mehr nach Verlust als nach Profit ausgesehen.
    Die Kunden hatten die fertig gestellten Geräte immer selbst von der Fabrik abgeholt und sie nicht irgendwohin liefern lassen. Miles machte sich eine Notiz; er wollte herausfinden, ob die AbwärmeAbteilung ihren eigenen großen Transporter besessen hatte, und falls nicht, dann würde er den KBS alle Fälle überprüfen lassen, wo in letzter Zeit Schwebetransporter ausgeliehen worden waren, die groß genug waren, um diese letzten beiden Generatoren zu transportieren.
    Während der Professor wegging, um in Fachchinesisch mit den Zweisprachigen zu parlieren, schnüffelte Miles in der Fabrik herum und fühlte sich dabei zunehmend zu der Hypothese hingezogen, der Chefentwickler habe freiwillig das Weite gesucht. Bei genauerer Prüfung hatte sich herausgestellt, dass viele der persönlichen Notizen des Mannes anscheinend mit ihm zusammen verschwunden
    waren. Bollans Werkschutz war nicht so streng wie das Militär, aber es wäre doch übertrieben gewesen sich vorzustellen, wie Soudhas aufgescheuchte Komarraner zuerst den Mann ermordeten und dann ohne Hilfe Eingeweihter 437
    glatt und chirurgisch präzis so viele KomKonsolen-Dateien aus so vielen Standorten entfernten. Jedenfalls wünschte sich Miles nicht, dass der Mann tot in einem Straßengraben lag. Er wünschte ihn sich lebend und mit Tuomonens
    Hypospray auf der Haut. Das war das Problem: Die Leute erwarteten jetzt Schnell-Penta. Moderne Verschwörer waren viel verschlossener als damals in den schlimmen alten Zeiten der lediglich körperlichen

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