Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vorkosigan 13 Komarr

Vorkosigan 13 Komarr

Titel: Vorkosigan 13 Komarr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
Vom Netzwerk:
sie: »Das können Sie nicht tun. Oder?«
    Es gab ein militärisches Manöver, mit dem ein Wurmloch vorübergehend unpassierbar gemacht werden konnte, wozu gehörte, dass man ein Schiff – und einen Piloten – an einem Punkt mitten im Sprung opferte. Doch die Störung klang binnen kurzer Zeit aus. Wurmlöcher öffneten und schlossen sich, ja, aber sie waren astrographische Erscheinungen wie Sterne, die mit Zeiträumen und Energien verbunden waren, die über menschliche Kontrolle nach derzeitigem Vermögen hinausgingen. »Das können Sie
    nicht tun«, sagte Ekaterin mit festerer Stimme. »Welche Störung Sie auch immer erzeugen, früher oder später wird es wieder passierbar, und dann werden Sie doppelt so viele Schwierigkeiten haben wie zuvor.« Es sei denn, Soudhas Verschwörung war nur die Spitze eines Eisbergs und es stand ein riesiger koordinierter Plan dahinter, dass sich ganz Komarr in einer neuen Revolte gegen die barrayaranische Herrschaft erheben würde. Noch mehr Krieg, noch mehr Blut unter Glas – die Kuppeln von Komarr
    mochten bei Ekaterin Klaustrophobie erzeugen, aber die Vorstellung, ihre komarranischen Nachbarn würden in einer neuen Runde dieses endlosen Ringens vernichtet zu Boden gehen, löste ein Gefühl der Übelkeit in ihr aus. Die Revolte hatte auch Barrayaranern schlimme Dinge
    zugefügt. Wenn neue Feindseligkeiten ausgelöst wurden und lange genug dauerten, dann würde Nikki in ein Alter kommen, wo er auch hineingezogen werden konnte …
471
    »Sie können es nicht geschlossen halten. Sie können hier nicht durchhalten. Sie haben keine Verteidigung.«
    »Wir können es, und wir werden es«, erklärte Soudha entschlossen.
    Foscols braune Augen leuchteten. »Wir werden das
    Wurmloch auf Dauer schließen. Wir werden Barrayar für immer los sein, ohne einen einzigen Schuss abzufeuern.
    Eine völlig unblutige Revolution, und die Barrayaraner werden nichts dagegen tun können.«
    »Die Revolution eines Ingenieurs«, sagte Soudha, und auf seinen Lippen erschien die Andeutung eines Lächelns.
    Ekaterins Herz pochte, und die Ladebucht schien sich zu neigen. Sie schluckte und sagte mit Nachdruck: »Sie planen, das Wurmloch nach Barrayar zu schließen, und der Schlächter von Komarr und drei Viertel der barrayaranischen Raumstreitkräfte bleiben auf dieser Seite des Wurmlochs zurück. Glauben Sie tatsächlich, dass Sie damit eine unblutige Revolution bekommen? Und was ist mit den ganzen Leuten auf Sergyar? Das ist doch idiotisch!«
    »Der ursprüngliche Plan«, erwiderte Soudha verkniffen,
    »bestand darin, zum Zeitpunkt der Hochzeit des Kaisers zuzuschlagen, wenn der Schlächter von Komarr und drei Viertel der Raumstreitkräfte sich im Orbit von Barrayar befunden hätten.«
    »Zusammen mit einer Menge unschuldiger galaktischer Diplomaten. Und nicht wenigen Komarranern!«
    »Ich kann mir kein besseres Schicksal für all die führenden Kollaborateure vorstellen«, sagte Foscol, »als bei ihren hübschen barrayaranischen Freunden eingeschlossen zu 472
    sein. Die Lords der Alten Vor betonen doch immer, wie viel besser sie es damals in ihrem Zeitalter der Isolation hatten. Wir erfüllen ihnen nur ihren Wunsch.«
    Ekaterin drückte den Fußknöchel der Professora und
    erhob sich langsam. Als sie aufrecht stand, schwankte sie.
    Sie wünschte sich, ihr mangelndes Gleichgewicht wäre in Wirklichkeit eine kunstvolle Heuchelei, um die
    Komarraner in Sicherheit zu wiegen. »Im Zeitalter der Isolation«, sagte sie giftig, »wäre ich mit vierzig schon tot gewesen. Im Zeitalter der Isolation wäre es meine Aufgabe gewesen, meinen Kindern, wenn sie Mutanten waren, die Kehle durchzuschneiden, während meine weiblichen
    Verwandten zuschauten. Ich garantiere Ihnen, dass
    mindestens die Hälfte der Bevölkerung von Barrayar den Lords der Alten Vor nicht zustimmt, und dazu gehören die meisten Ladys der Alten Vor. Sie würden uns dazu
    verdammen, dazu zurückzukehren, und jetzt wagen Sie es, das unblutig zu nennen?«
    »Dann betrachten Sie sich doch als vom Glück
    begünstigt, dass Sie sich auf der komarranischen Seite befinden«, versetzte Soudha trocken. »Los, Leute, wir haben eine Arbeit zu erledigen, und weniger Zeit dafür als je zuvor. Von jetzt an werden alle Ruheschichten gestrichen. Lena, geh und wecke Cappell auf. Wir müssen uns überlegen, wie wir diese Damen für eine Weile sicher einsperren.«
    Es sah so aus, als warteten die Komarraner nicht mehr auf die Hochzeit des Kaisers, die ihnen den idealen

Weitere Kostenlose Bücher