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Vorkosigan 13 Komarr

Vorkosigan 13 Komarr

Titel: Vorkosigan 13 Komarr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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Die
    Expertin für den fünfdimensionalen Raum, Dr. Riva,
    entpuppte sich als hagere, lebhafte Frau von etwa fünfzig Jahren mit olivfarbener Haut, leuchtenden schwarzen Augen und einem flüchtigen Lächeln. Ein kräftiger junger Mann mit sandfarbenem Haar, den sie im Schlepptau hatte und den Miles zuerst für einen Studenten hielt, erwies sich als ihr Kollege Dr. Yuell, ein Mathematikprofessor.
    Ein schwerer Luftwagen des KBS wartete darauf, sie
    direkt zur Abwärme-Versuchsstation zu bringen. Dort angekommen, führte der Professor sie alle hinauf in seine Werkstatt, in der sich die KomKonsolen, Stapel von Folien und mit Maschinenteilen übersäte Tische über Nacht
    vermehrt zu haben schienen. Zu jedermanns Unbehagen, 477
    doch nicht zu Miles’ Überraschung, nahm der KBS-Major D’Emorie den beiden komarranischen Beratern einen
    förmlichen und protokollierten Eid der Loyalität und der Geheimhaltung ab. Miles dachte, der Loyalitätsschwur sei überflüssig, da keiner der Akademiker seinen derzeitigen Posten hätte innehaben können, ohne zuvor diesen Eid geschworen zu haben. Was die Geheimhaltung anging …
    fragte sich Miles, ob einer der Komarraner schon bemerkt hatte, dass sie die Versuchsstation auf keinem anderen Weg als mit den Transportmitteln des KBS verlassen
    konnten.
    Alle fünf setzten sich. Lord Auditor Vorthys hielt einen Vortrag, der halb militärische Besprechung, halb akademisches Seminar war – mit einer Tendenz zu Letzterem.
    Miles war sich nicht sicher, ob D’Emorie als Teilnehmer oder als Beobachter zugegen war, aber schließlich hatte er, Miles, auch nicht viel zu sagen, außer ein oder zwei Punkte hinsichtlich der Autopsien zu bestätigen, als ihm Vorthys die entsprechenden Stichworte gab. Miles fragte sich erneut, ob er nicht vielleicht woanders nützlicher wäre, zum Beispiel draußen bei den Feldagenten; hier konnte er kaum weniger nützlich sein, erkannte er trübsinnig, als die mathematischen Erörterungen über seinen Kopf hinwegflogen. Wenn Sie das alles in hübsche bunte Diagramme auf der KomKonsole umwandeln, dann zeigen Sie mir das Bild. Ich mag es, wenn meine Märchenbücher Bilder enthalten. Vielleicht sollte er selbst zwei oder drei Jahre auf die Schule zurückkehren, um seine Kenntnisse aufzufrischen. Er tröstete sich mit dem Gedanken, dass er sich nur selten in einer Gesellschaft befand, die ihn sich so 478
    dumm vorkommen ließ.
    »Die Energie, die in das Horn – so dürfen wir es vermutlich nennen – des Necklin-Generators eingespeist wird, wird impulsweise geschickt, ausgesprochen impulsweise«, erklärte Vorthys den Komarranern. »In hohem Maße
    gerichtet, schnell und regulierbar – ich möchte fast sagen: abstimmbar.«
    »Das ist sehr seltsam«, sagte Dr. Riva. »Sprungschiffstäbe haben eine stabile Energie – genau genommen ist es ein wichtiges Anliegen der Konstruktion, unerwünschte Fluktuationen der Energie fern zu halten.
    Versuchen wir einmal einige Simulationen mit den
    verschiedenen Hypothesen …«
    Miles erwachte und beugte sich näher vor, als die
    verschiedenen Theorien als dreidimensionale Vektordiagramme über der Vid-Scheibe sichtbare Gestalt annahmen. Die Wissenschaftler erzeugten tatsächlich einige hübsche Bilder, aber abgesehen von ästhetischen Erwägungen hinsichtlich der Farbkontraste sah Miles nicht, was es zwischen ihnen zu wählen gab.
    »Was passiert, wenn jemand vor den gerichteten fünfdimensionalen Impulsen aus diesem Ding steht?«, fragte er schließlich. »Zum Beispiel in verschiedenen Entfernungen.
    Oder mit einem Erzfrachter davor vorbeifliegt?«
    »Nicht viel«, erwiderte Riva und schaute dabei
    mindestens so intensiv auf die Wirbel und Linien wie Miles. »Ich bin mir nicht sicher, ob es für Sie auf der zellularen Ebene gut wäre, nahe an einem Energiegenerator dieser Größe zu sein, aber es handelt sich dabei schließlich 479
    um einen Impuls für ein fünfdimensionales Feld. Alle dreidimensionalen Effekte hätten ihre Ursache in einer Defokussierung am Rande und würden zweifellos die
    Energieform von Gravitationswellen annehmen. Künstliche Gravitation ist ein Schnittstellenphänomen zwischen dem fünfdimensionalen und dem dreidimensionalen Raum, wie auch bei Ihrer militärischen gravitischen Imploderlanze.«
    D’Emorie zuckte leicht zusammen, aber der Versuch,
    einen Physiker, der sich mit dem fünfdimensionalen Raum befasste, hinsichtlich der Prinzipien der Imploderlanze in Unkenntnis zu halten, war eine vergebliche

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