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Vorkosigan 13 Komarr

Vorkosigan 13 Komarr

Titel: Vorkosigan 13 Komarr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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und ihre Tante sich mit geschlossenen Augen zurücklehnte. Ekaterin beobachtete sie mit zunehmender Besorgnis. Sie schaute auf die Tür und sagte schließlich: »Meinst du, du könntest so tun, als wärest du viel kranker, als du wirklich bist?«
    »Oh«, sagte Tante Vorthys, ohne die Augen zu öffnen,
    »das dürfte überhaupt nicht schwer sein.«
    Daraus schloss Ekaterin, dass ihre Tante schon vorgab, viel weniger krank zu sein als sie wirklich war. Die Sprungkrankheit schien sie diesmal sehr schlimm getroffen zu haben. War an diesem grauen Gesicht, an dieser
    Erschöpfung wirklich nur die Reisekrankheit schuld?
    Betäuberfeuer konnte für ein schwaches Herz unerwartet tödlich sein – gab es außer der Bestürzung noch einen Grund dafür, dass ihre Tante unter Arozzis Drohungen weder gekämpft noch geschrien hatte?
    »Also… wie geht es derzeit deinem Herzen?«, fragte
    Ekaterin unsicher.
    Tante Vorthys schlug die Augen auf. Einen Moment
    später zuckte sie die Achseln. »So lala, meine Liebe. Ich bin auf der Warteliste für ein neues.«
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    »Ich dachte, jetzt sei es leicht, neue Organe zu züchten.«
    »Ja, aber chirurgische Transplantationsteams wachsen weniger leicht nach. Mein Fall ist nicht so dringend. Nach den Problemen, die eine Freundin von mir hatte, beschloss ich, lieber zu warten, bis eine der erfahreneren Gruppen einen Termin frei hat.«
    »Ich verstehe.« Ekaterin zögerte. »Ich habe nachgedacht.
    Hier eingeschlossen können wir nichts tun. Ich dachte, wenn ich jemanden dazu bewegen kann, an die Tür zu
    kommen, dann könnten wir vielleicht so tun, als wärest du gefährlich krank, und sie dazu bringen, dass sie uns herauslassen. Danach – wer weiß? Es kann nicht schlimmer werden als jetzt. Alles, was du tun musst, ist, ganz schlaff werden und überzeugend zu stöhnen.«
    »Ich bin bereit«, sagte Tante Vorthys.
    »In Ordnung.«
    Ekaterin begann so laut an die Tür zu hämmern, wie sie nur konnte, und die Komarraner eindringlich bei ihren Namen zu rufen. Nach etwa zehn Minuten klickte das
    Schloss, die Tür glitt zur Seite, und Madame Radovas guckte aus geringer Distanz herein. Hinter ihr stand Arozzi mit seinem Betäuber in der Hand.
    »Was ist?«, wollte sie wissen.
    »Meine Tante ist krank«, erwiderte Ekaterin. »Sie hört nicht mehr zu zittern auf, und ihre Haut wird klamm. Ich glaube, sie bekommt vielleicht einen Schock von der Sprungkrankheit und ihrem kranken Herzen und dem
    ganzen Stress. Sie braucht auf jeden Fall einen warmen Ort, wo sie sich hinlegen kann, und etwas Warmes zu 518
    trinken. Vielleicht einen Arzt.«
    »Wir können im Augenblick keinen Arzt holen.«
    Madame Radovas spähte beunruhigt an Ekaterin vorbei auf die schlaffe Professora. »Für das andere könnten wir vermutlich sorgen.«
    »Einige von uns hätten nichts dagegen, wenn wir das Klo wieder benutzen könnten«, brummelte Arozzi. »Es ist nicht so gut, wenn wir alle durch den Korridor zur nächsten öffentlichen Toilette marschieren müssen.«
    »Es gibt keinen anderen sicheren Ort, wo wir sie
    einsperren können«, entgegnete ihm Madame Radovas.
    »Also, dann bringe sie heraus in die Mitte des Raums und hab ein Auge auf sie. Später steck sie wieder hier herein. Die eine ist krank, die andere muss sich um sie kümmern, was können sie schon tun? Es wäre nicht gut, wenn uns die alte Dame unter den Händen wegstirbt.«
    »Ich werde sehen, was ich tun kann«, sagte Madame
    Radovas zu Ekaterin und schloss die Tür wieder.
    Nach einer kleinen Weile kam sie zurück und begleitete die beiden Barrayaranerinnen zu einem Feldbett und einem Klappstuhl, die am Rand der Ladebucht aufgestellt worden waren, so weit wie möglich von jedem Alarmmelder
    entfernt. Ekaterin und Madame Radovas stützten die
    strauchelnde Professora bis zum Feldbett und halfen ihr, sich hinzulegen. Dann deckten sie sie zu. Madame Radovas ließ Arozzi als Wächter bei ihnen und ging weg, dann kam sie mit einer dampfenden Teetasse zurück, die sie neben der Liegenden abstellte. Arozzi übergab ihr den Betäuber und kehrte zu seiner Arbeit zurück. Madame Radovas holte 519
    sich einen anderen Klappstuhl und setzte sich vorsichtig einige Meter von den Gefangenen entfernt hin. Ekaterin stützte ihre Tante an den Schultern, während diese den Tee trank, dankbar zwinkerte und stöhnend zurücksank.
    Ekaterin fühlte demonstrativ die Stirn der Professora und rieb ihr die kalten Hände, und dabei blickte sie sehr besorgt drein. Sie strich das zerzauste graue

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