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Vorkosigan 13 Komarr

Vorkosigan 13 Komarr

Titel: Vorkosigan 13 Komarr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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doch irgendwie hatte er sich der Expedition einfach angeschlossen – die Vorhalle, wo sie eine ziemlich junge Frau in der Uniform des Sicherheitsdienstes von Serifosa vorfanden, die nicht gerade geduldig auf sie wartete. »Aha, der Bulle ist eine Frau«, murmelte Miles Tuomonen zu. Er warf einen Blick über die Schulter auf die kleine Kavalkade. »Gut, dann sehen wir weniger wie eine Invasionsarmee aus.«
    Nachdem sie sich einander kurz vorgestellt hatten,
    nahmen sie das Liftrohr zu einem Korridor, der fast identisch mit jedem anderen Wohngebäude in der
    Kuppelstadt war, das Miles bisher gesehen hatte. Die Serifosa-Polizistin, Wachtmeisterin Rigby, läutete an der Tür.
    Nach einer Pause, die lange genug dauerte, dass Miles überlegte, Ist sie denn zu Hause?, öffnete sich die Tür. Die Frau, die im Türrahmen stand, war schlank und adrett gekleidet und wirkte für Miles’ barrayaranische Augen, als wäre sie Mitte vierzig, was wahrscheinlich bedeutete, dass sie Ende fünfzig war. Sie trug die übliche komarranische Kleidung aus Hosen und Bluse, darüber einen schweren Pullover. Außer einer gewissen Blässe in ihrer Erscheinung war gewiss sonst nichts, was einen Ehemann hätte
    abschrecken können.
    Ihre Augen weiteten sich, als sie die Uniformierten erblickte, die da vor ihr standen, denn sie strahlten die Botschaft schlechte Nachrichten aus. »Oh«, seufzte sie müde. Miles, der sich auf einen hysterischen Anfall gefasst gemacht hatte, entspannte sich ein wenig. Es schien, als gehörte die Frau zu dem Typ, der eher unterreagierte. Ihre Reaktion würde wahrscheinlich auf seltsame und indirekte 183
    Art kommen, und später.
    »Madame Radovas?«, fragte die Polizistin. Die Frau
    nickte. »Ich bin Wachtmeisterin Rigby. Ich bedauere, Ihnen mitteilen zu müssen, dass Ihr Ehemann, Dr. Barto Radovas, tot aufgefunden wurde. Würden Sie uns bitte hereinlassen?«
    Madame Radovas legte ihre Hand an die Lippen; einen Moment lang sagte sie nichts. »Nun ja.« Sie schaute zur Seite. »Ich bin nicht so froh, wie ich gedacht hatte. Was ist mit ihm passiert? Diese junge Frau – geht es ihr gut?«
    »Dürften wir eintreten und uns setzen?«, wiederholte Rigby. »Ich fürchte, wir werden Sie mit einigen Fragen belästigen müssen. Und wir werden versuchen, die Ihren zu beantworten.«
    Madame Radovas betrachtete argwöhnisch Tuomonen in
    seiner grünen KBS-Uniform. »Ja. Das geht in Ordnung.«
    Sie wich zur Seite, trat zurück und winkte sie alle herein.
    Auch in ihrem Wohnzimmer stand eine Standardsitzgruppe; Miles setzte sich auf eine Seite und überließ Tuomonen zusammen mit Wachtmeisterin Rigby die Blickrichtung auf Madame Radovas. Die Polizistin stellte die übrigen
    Personen vor. Tien schloss sich ihnen an und setzte sich auf das Sofa, wo er ein Bild verlegenen Unbehagens abgab.
    Professor Vorthys schüttelte fast unmerklich den Kopf und blieb stehen. Sein Blick wanderte durch den Raum.
    »Was ist mit Barto passiert? Hat es einen Unfall gegeben?« Madame Radovas’ Stimme klang heiser, kaum beherrscht, da ihr nun die Bedeutung der Nachricht
    dämmerte.
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    »Wir sind uns nicht sicher«, erwiderte Rigby. »Seine Leiche wurde im Weltraum gefunden, offensichtlich im Zusammenhang mit der Katastrophe des Sonnenspiegels vor drei Wochen. Wussten Sie, dass er in den Orbit
    geflogen war? Hatte er etwas gesagt, bevor er abreiste, was ein bisschen Licht auf diese Sache werfen würde?«
    »Ich …« Sie blickte zur Seite. »Er hat mit mir nicht geredet, bevor er ging. Ich glaube, er war darin nicht sehr mutig. Er hinterließ mir nur eine Notiz auf der KomKonsole. Bis ich sie fand, dachte ich, es handle sich um eine normale Dienstreise.«
    »Dürfen wir die Notiz einmal sehen?«, meldete sich
    Tuomonen zum ersten Mal.
    »Ich habe sie gelöscht. Tut mir Leid.« Sie blickte ihn mit gerunzelter Stirn an.
    »Der Plan für dieses … Weggehen – glauben Sie, der
    stammte von Ihrem Mann oder von Marie Trogir?«, fragte Rigby.
    »Ich sehe, Sie wissen alles über die beiden. Ich habe keine Ahnung. Ich war überrascht. Ich weiß es nicht.« Ihre Stimme wurde schärfer. »Ich wurde nicht zu Rate gezogen.«
    »Unternahm er oft Dienstreisen?«, fragte Rigby.
    »Er ging ziemlich oft zu Feldtests hinaus. Manchmal fuhr er zu den Konferenzen über Terraforming nach Solstice. Für gewöhnlich begleitete ich ihn dabei.« Ihre Stimme flatterte, dann gewann sie wieder die Beherrschung.
    »Was hat er mitgenommen? Irgendetwas Ungewöhnliches?«, fragte

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