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Vorkosigan 13 Komarr

Vorkosigan 13 Komarr

Titel: Vorkosigan 13 Komarr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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Kontonummern,
    Datenpfad, Ursprung des unterschlagenen Geldes – alles, was Sie für eine erfolgreiche Strafverfolgung brauchen dürften. Ich hatte schon daran gedacht, die Diskette an Hauptmann Tuomonen zu schicken, aber so ist es besser.«
    Ihre Augenwinkel über der Sauerstoffmaske kräuselten sich in einem Lächeln. Sie bückte sich und befestigte die Diskette mit einem Klebeband am Rücken von Vorsoissons Jacke. »Mit besten Empfehlungen, Mylord.« Sie trat
    zurück und wischte ihre Hände ab. Die Geste schien zu besagen, dass eine schmutzige Arbeit gut erledigt worden war.
    »Was tun Sie denn da?«, begann Miles. »Was tun Sie
    überhaupt hier draußen? Warum ist Madame Radovas
    dabei…?«
    »Nun mal langsam, Lord Vorkosigan«, unterbrach ihn
    Foscol forsch. »Sie glauben doch wohl nicht, dass ich hier herumstehen und mit Ihnen plaudern werde, oder?«
    Vorsoisson rührte sich, stöhnte und rülpste. Trotz der 262
    schieren Verachtung in ihrem Blick, der auf der zusammengesunkenen Gestalt verweilte, wartete Foscol einen Moment, um sicherzugehen, dass er sich nicht in seine Sauerstoffmaske erbrechen würde. Vorsoisson starrte sie mit trüben Augen an und blinzelte verwirrt.
    Miles ballte die Fäuste und zerrte an seinen Ketten.
    Foscol blickte ihn an und sagte freundlich: »Verletzen Sie sich nicht mit Ihren Versuchen, sich zu befreien. Es wird am Ende jemand kommen und Sie holen. Ich bedaure nur, dass ich das nicht mehr werde beobachten können.« Sie drehte sich auf dem Absatz um und ging weg, den Gehweg hinab und um die Ecke des Gebäudes. Eine Minute später drangen die schwachen Geräusche eines abfliegenden
    Schwebetransporters um das Gebäude. Doch die beiden Gefesselten befanden sich auf der von Serifosa
    abgewandten Seite des Gebäudes, und der wegfliegende Transporter tauchte in Miles’ Blickfeld nicht mehr auf.
    Soudha ist ein fähiger Ingenieur. Ich frage mich, ob er den Reaktor hier so eingestellt hat, dass er sich selbst vernichtet?, war der nächste sinnvolle Gedanke, der Miles durch den Kopf ging. Das würde alle Beweise vernichten, und Vorsoisson und Vorkosigan obendrein. Falls Soudha es zeitlich richtig abgestimmt hatte, dann konnte er damit das Rettungskommando des KBS ebenfalls auslöschen …
    aber es sah so aus, als hätte Foscol vorgehabt, dass zumindest die Beweise, die sie an Vorsoissons Rücken geklebt hatte, erhalten bleiben sollten, was gegen ein Szenario sprach, das die Versuchsstation in ein glühendes Glasloch in der Landschaft verwandeln würde, wie es mit der verlorenen Stadt Vorkosigan Vashnoi geschehen war. Soudha & 263
    Co schienen nicht militärisch zu denken. Gott sei Dank!
    Bei dieser Szene schien es auf maximale Demütigung
    anzukommen, und die Toten konnte man nicht erniedrigen.
    Jedoch ihre nächsten Verwandten … Miles dachte an
    seinen Vater und schauderte. Und an Ekaterin und an Nikolai, und natürlich auch an Lord Auditor Vorthys. O ja.
    Vorsoisson, der endlich wieder bei vollem Bewusstsein war, bäumte sich auf und entdeckte die Begrenzung seiner Fesseln. Er fluchte, zuerst etwas benommen, dann mit zunehmender Deutlichkeit des Ausdrucks, und riss mit seinen Armen an den Ketten. Nach etwa einer Minute hielt er inne. Er schaute um sich und entdeckte Miles.
    »Vorkosigan, was zum Teufel geht hier vor?«
    »Man scheint uns abseits geparkt zu haben, während
    Soudha und seine Freunde sich in Ruhe aus der Versuchsstation aus dem Staub machten. Sie schienen erkannt zu haben, dass ihre Zeit abgelaufen war.« Miles überlegte, ob er Vorsoisson sagen sollte, was auf dessen Rücken geklebt war, doch dann entschied er sich dagegen. Der Mann
    atmete infolge seiner Zappelei auch so schon heftig genug.
    Vorsoisson fluchte erneut und monoton, doch bald darauf schien er einzusehen, dass er sich wiederholte, und er verstummte.
    »Erzählen Sie mir mehr über diesen Unterschlagungsplan von Soudha«, sagte Miles in das unheimliche Schweigen hinein. Die komarranische Nacht wurde weder durch Vogelgezwitscher noch durch Insektengezirpe
    belebt; in der schwachen, kühlen Brise raschelte kein Laub.
    Aus dem Gebäude hinter ihnen drangen keine weiteren 264
    Geräusche. Der einzige Laut war das Summen der
    elektrisch betriebenen Ventilatoren, Filter und Regulatoren ihrer Sauerstoffmasken. »Wann haben Sie das herausgefunden?«
    »Erst… gestern. Gestern vor einer Woche. Ich glaube, Soudha geriet in Panik und versuchte mich zu bestechen.
    Ich wollte nicht Kats Onkel Vorthys in eine

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