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Vorkosigan 13 Komarr

Vorkosigan 13 Komarr

Titel: Vorkosigan 13 Komarr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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ab, wie weit Soudhas künstlerisches Genie beim Abfassen seiner Berichte ging.«
    Soudhas Personalakte legte auf jeden Fall den Gedanken nahe, dass er weder dumm noch zweitklassig war. Konnte es sein, dass er diese Berichte ebenfalls gefälscht hatte?
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    Ach Gott, das bedeutet ja, dass ich den Daten auf keiner der KomKonsolen dieser ganzen verdammten Abteilung trauen kann. Und er hatte im Laufe dieses Tages Stunden damit verschwendet, KomKonsolen abzuschöpfen. »Vielleicht hatte bei Radovas ein Sinneswandel stattgefunden.«
    »Ich weiß es nicht«, sagte Vorsoisson und warf Miles einen schnellen Seitenblick zu. »Ich fände es schön, wenn Sie zu gegebener Zeit daran denken, dass ich diese Sache herausgefunden habe. Ich habe diese Leute angezeigt.
    Sobald ich mir sicher war.«
    Sein wiederholtes Insistieren auf letzterem Punkt war für Miles’ Ohr ein deutlicher Hinweis darauf, dass Vorsoissons Kenntnisse über diesen interessanten Fall von Unterschlagung schon erheblich älter sein mussten. War Soudhas Bestechung nicht nur angeboten, sondern auch angenommen worden? Bis der Schwindel aufkam. Erlebte Miles bei Vorsoisson jetzt einen Ausbruch patriotischen Pflichtgefühls oder eine unziemliche Anwandlung, Soudha
    & Co. dranzukriegen, bevor die ihrerseits Vorsoisson drankriegten?
    »Ich werde daran denken«, sagte Miles zurückhaltend.
    Zu spät fiel ihm ein, dass er vielleicht jetzt nicht das Klügste getan hatte: allein in der Nacht mit Vorsoisson zu einem einsamen Außenposten zu fliegen, ohne dass er Tuomonen darüber wenigstens kurz informiert hatte.
    Jedoch bezweifelte er, dass Vorsoisson in der Gegenwart des KBS-Hauptmanns auch nur annähernd so offen
    gewesen wäre. Vielleicht wäre es ebenfalls gut, wenn er mit Vorsoisson nicht allzu unverblümt über dessen
    Chancen, sich aus dem Schlamassel herauszuwinden, reden 254
    würde, bevor sie wieder sicher in Serifosa waren, und dann vorzugsweise in Anwesenheit von Tuomonen und ein paar netten großen KBS-Gorillas. Miles’ Betäuber machte sich in der Tasche beruhigend spürbar. Sobald er einen ruhigen Moment außerhalb von Vorsoissons Hörweite hätte, würde er sich über seinen Armbandkommunikator bei Tuomonen melden.
    »Und sagen Sie es auch Kat«, fügte Vorsoisson hinzu.
    Hä? Was hatte Madame Vorsoisson damit zu tun?
    »Schauen wir uns erst einmal Ihre Beweise an, dann
    sprechen wir darüber.«
    »Was Sie vor allem sehen werden, ist die Abwesenheit von Beweisen, Mylord«, erwiderte Vorsoisson. »Eine
    große, leere Anlage… dort drüben.«
    Vorsoisson zog mit dem Leichtflieger in eine Kurve und sie begannen den Anflug auf die Abwärme-Versuchsstation. Sie war von einer Menge Außenflutlichter beleuchtet, die sich vermutlich bei Einbruch der Dämmerung automatisch einschalteten, und bildete somit einen starken Kontrast zu der sie umgebenden Dunkelheit. Als sie näher herankamen, sah Miles, dass der Parkplatz nicht leer war; in den Landekreisen drängte sich ein halbes Dutzend Leichtflieger und Luftwagen. Hier und da drang warmes Licht aus Fenstern des kleines Bürogebäudes; noch mehr Licht sickerte durch die luftdichten Röhren zwischen den einzelnen Bereichen. Und da standen zwei große Schwebetransporter, der eine davon mit der Rückseite zu einer offenen Ladebucht in dem großen, fensterlosen Technikgebäude.
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    »Auf mich wirkt das ziemlich nach Arbeit«, bemerkte Miles, »falls das eine leere Hülse sein soll.«
    »Ich begreife es nicht«, erklärte Vorsoisson.
    Hier kämpfte eine Vegetation, die über Miles’ Knöchel hinausreichte, erfolgreich gegen die Kälte, aber sie reichte nicht aus, um den Leichtflieger zu verbergen. Miles war nahe daran, Vorsoisson zu sagen, er solle die Lichter des Fliegers löschen und außer Sichtweite hinter einer kleinen Anhöhe landen, obwohl das dann einen kleinen Fußmarsch zu der Station bedeuten würde. Doch Vorsoisson war
    schon im Anflug auf einen leeren Landekreis auf dem Parkplatz. Er landete, schaltete den Motor aus und guckte unsicher auf die Anlage.
    »Vielleicht… vielleicht sollten Sie sich lieber zuerst nicht sehen lassen«, sagte Vorsoisson beunruhigt. »Wenn ich komme, dürfte es ihnen nichts ausmachen.«
    Er war sich anscheinend nicht bewusst, was er in dieser kurzen Aussage alles enthüllte. Sie setzten beide ihre Sauerstoffmasken auf. Vorsoisson öffnete das Verdeck.
    Die kalte Nachtluft leckte an Miles’ Haut, wo sie über der Maske ungeschützt war, und prickelte an seiner Kopfhaut.
    Er grub

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