Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vorkosigan 15 Ein friedlicher Angriffsplan

Vorkosigan 15 Ein friedlicher Angriffsplan

Titel: Vorkosigan 15 Ein friedlicher Angriffsplan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
Vom Netzwerk:
vorabendlichen Schatten zurück.
    »Diese Käfer sind wirklich äußerst eklig«, sagte Martya nach einer Weile. »Niemand, der bei Verstand ist, wird sie je kaufen.«
    Auf diese entmutigende Trivialität hin legte sich Kareen mächtig ins Zeug. Die Käfer funktionierten. Käferbutter war ein fast perfektes wissenschaftliches Nahrungsmittel.
    Es müsste eigentlich einen Markt dafür geben. Die Leute waren so voreingenommen…
    Ein leichtes Lächeln kräuselte Martyas Lippen. »Doch
    das Braun und Silber war einfach perfekt«, fügte sie hinzu.
    »Ich dachte schon, Pym würde umfallen.«
    »Wenn ich nur gewusst hätte, was Enrique vorhatte«,
    - 433 -
    klagte Kareen, »dann hätte ich ihn aufgehalten. Er hatte die ganze Zeit von seiner Überraschung geplappert, aber ich habe dem nicht genügend Aufmerksamkeit geschenkt – ich wusste nicht, dass er das mit den Käfern anstellen konnte.«
    »Ich hätte es erkennen können, wenn ich daran gedacht hätte«, sagte Ekaterin. »Ich habe seine Dissertation durchgeschaut. Das wahre Geheimnis liegt in der Serie der Mikroben.« Martya hob fragend die Augenbrauen, und Ekaterin erklärte: »Es geht um die Anordnung von biotechnisch veränderten Mikroorganismen in den
    Verdauungsorganen der Käfer; sie machen die wirkliche Arbeit: das. was die Käfer fressen, zerlegen und in, nun ja, das umwandeln, was der Designer auswählt. Enrique hat Dutzende von Ideen für zukünftige Produkte über Nahrungsmittel hinaus, bis hin zu einer tollen Anwendung für die Reinigung der Umwelt von Strahlung, die aufregend sein könnte für… nun ja. Auf jeden Fall besteht der heikelste Teil darin, die Mikro-Ökologie im Gleichgewicht zu halten – abgestimmt, nennt es Enrique. Die Käfer sind sozusagen nur sich selbst hervorbringende Verpackungen mit Eigenantrieb um die Mikrobenserie herum. Ihre Form ist halb willkürlich. Enrique hat nur die effizientesten funktionalen Elemente von einem Dutzend Insektenarten genommen, ohne sich überhaupt um die Ästhetik zu kümmern.«
    »Höchstwahrscheinlich.« Kareen richtete sich langsam
    auf. »Ekaterin… du beschäftigst dich doch mit Ästhetik.«
    Ekaterin machte eine abwehrende Geste. »In einem
    gewissen Sinn, vermutlich.«
    »Ja, doch. Dein Haar sitzt immer richtig. Deine Kleider
    - 434 -
    sehen immer besser aus als die aller anderen, und ich glaube nicht, es liegt daran, dass du mehr Geld dafür ausgibst.«
    Ekaterin schüttelte wehmütig zustimmend den Kopf.
    »Ich glaube, du hast das, was Lady Alys den
    unfehlbaren Geschmack. nennt«, fuhr Kareen mit zunehmender Energie fort. »Ich meine, schau diesen Garten an. Mark, Mark macht Geld und treibt Handel.
    Miles macht in Strategie und Taktik und verleitet Leute, das zu tun, was er will.« Nun ja, vielleicht nicht immer; bei der Erwähnung seines Namens presste Ekaterin die Lippen zusammen. Kareen sprach schnell weiter. »Ich habe immer noch nicht herausgefunden, was ich mache. Du – du bringst Schönheit hervor. Ich beneide dich wirklich darum.«
    Ekaterin wirkte gerührt. »Danke, Kareen. Aber es ist
    wirklich nichts, was…«
    Kareen wischte die Selbstherabsetzung beiseite. »Nein, hör zu, das ist wichtig. Glaubst du, du könntest einen hübschen Butterkäfer schaffen? Oder vielmehr, die Butterkäfer hübsch machen?«
    »Ich bin keine Genetikerin…«
    »Das meine ich nicht. Ich meine, könntest du Veränderungen an den Käfern entwerfen, sodass sie bei den Menschen keinen Brechreiz auslösen, wenn sie einen sehen? Entwürfe, die Enrique dann verwenden könnte?«
    Ekaterin lehnte sich zurück. Ihre Augenbrauen senkten sich wieder, ein versonnener Blick erschien in ihren Augen. »Nun … es ist offensichtlich möglich, die Farben - 435 -
    der Käfer zu verändern und ein Oberflächendesign
    hinzuzufügen. Das muss ziemlich einfach sein, nach der Schnelligkeit zu schließen, mit der Enrique die … hm…
    Vorkosigan-Käfer hervorgebracht hat. Man würde auf
    fundamentale strukturelle Modifikationen an den Eingeweiden und den Fresswerkzeugen und so weiter verzichten müssen, aber die Flügel und Flügeldecken sind schon nichtfunktional. Vermutlich könnte man sie nach Belieben verändern.«
    »Ja? Erzähl weiter!«
    »Farben – man würde nach Farben suchen, die in der
    Natur vorkommen, damit es biologisch wirkt. Vögel, Tiere, Blumen… Feuer…«
    »Kannst du dir etwas vorstellen?«
    »Ich kann mir aus dem Stegreif ein Dutzend Ideen
    vorstellen.« Ihr Mund verzog sich zu einem Lächeln. »Es scheint

Weitere Kostenlose Bücher