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Vorkosigan 15 Ein friedlicher Angriffsplan

Vorkosigan 15 Ein friedlicher Angriffsplan

Titel: Vorkosigan 15 Ein friedlicher Angriffsplan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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Frauen verwendeten so viel Zeit auf ihre Kleider, dass es immer eine gute Eröffnung war, dieses Bemühen anzuerkennen. »Amüsierst du dich?«
    »Oh, hallo, Ivan. Ja, gewiss doch.«
    »Ich habe dich nicht früher gesehen. Mama hat mich zu der Arbeit verdonnert, einigen Komarranern schönzutun.«
    »Wir sind ziemlich spät gekommen. Das hier ist unsere vierte Veranstaltung heute Abend.«
    Wir? »Ist die übrige Familie auch hier? Natürlich habe ich Delia mit Duv gesehen. Sie stecken dort drüben in der Menge um Gregor.«
    »So? Oh, gut. Wir müssen mal hallo sagen, bevor wir
    gehen.«
    »Was macht ihr danach?«
    »Wir gehen zu dem Gedränge im Palais Vorsmythe. Es
    ist potenziell äußerst wertvoll.«
    Während Ivan versuchte, diese letzte kryptische
    Bemerkung zu entschlüsseln, blickte Olivia auf. Ihr Blick wurde von irgendjemandem gefesselt. Sie öffnete den Mund und ihre Augen leuchteten. Einen schwindligen Moment lang erinnerte sie Ivan an Cassie Vorgorov.
    Beunruhigt folgte er ihrem Blick. Doch da war niemand zu sehen außer Lord Dono Vorrutyer, der sich anscheinend gerade von seiner/ihrer alten Freundin Gräfin Vormuir verabschiedete. Die Gräfin, gertenschlank in einem roten Kleid, das eindrucksvoll Donos nüchternes Schwarz ergänzte, tätschelte Dono den Arm, lachte und spazierte davon. Gräfin Vormuir lebte, soweit Ivan wusste, immer - 695 -
    noch getrennt von ihrem Mann; er fragte sich, welche Art Erlebnisse Dono mit ihr haben mochte. Bei der Vorstellung krampfte sich sein Hirn zusammen.
    »Palais Vorsymthe, was?«, fragte Ivan. »Vielleicht gehe ich mit. Ich kann fast garantieren, dass man dort den guten Wein auftischen wird. Wie kommst du hin?«
    »Mit dem Bodenwagen. Möchtest du mitfahren?«
    Perfekt. »Natürlich, ja, danke. Ich möchte.« Hergekommen war er mit seiner Mutter und Illyan, aus seiner Sicht, um zu vermeiden, dass er bei dem Gedränge auf dem Parkplatz das Email seines Flitzers riskierte, aus der Sicht seiner Mutter, damit sie sicher sein konnte, dass er wie befohlen seinen Dienst antreten würde. Er hatte nicht erwartet, dass das Fehlen seines eigenen Wagens sich als taktische Hilfe erweisen sollte. Strahlend lächelte er auf Olivia hinab.
    Dono kam zu ihnen herüber und lächelte dabei auf eine eigentümlich zufriedene Art, die Ivan beunruhigend an die verlorene Lady Donna erinnerte. Dono war keine Person, mit der zusammen Ivan besonders gern so öffentlich gesehen werden wollte. Vielleicht konnte er Olivias Begrüßung kurz halten und sie dann fortbringen.
    »Es sieht so aus, als bräche man auf«, sagte Dono zu
    Olivia. Er grüßte Ivan mit einem Nicken. »Soll ich Szabo rufen, dass er den Wagen holt?«
    »Wir sollten zuerst nach Delia und Duv schauen. Dann
    können wir fahren, Oh, ich habe Ivan angeboten, dass er mit uns zu Vorsmythe fahren kann. Ich glaube, wir haben Platz.«
    - 696 -
    »Bestimmt.« Dono lächelte fröhlich willkommen.
    »Hat sie das Paket genommen?«, fragte Olivia Dono und blickte dem roten Kleid hinterher, das jetzt in der Menge verschwand.
    Donos Lächeln weitete sich kurz zu einem
    bemerkenswert bösen Grinsen. »Ja.«
    Während Ivan noch erfolglos versuchte zu überlegen,
    wie man ausgerechnet die Person loswerden könnte, die das Transportmittel zur Verfügung stellte, umrundete Byerly Vorrutyer einige Tische und kam auf sie zu.
    Verdammt. Es wurde immer schlimmer.
    »Ah, Dono«, begrüßte By seinen Cousin. »Hast du
    immer noch vor, heute Abend zuletzt zu Vorsmythe zu
    gehen?«
    »Ja. Sollen wir dich auch mitnehmen?«
    »Nicht von hier nach dort. Ich habe andere
    Verabredungen. Ich würde es allerdings zu schätzen
    wissen, wenn du mich danach zu Hause absetzen
    könntest.«
    »Natürlich.«
    »Du hast ganz schön lang mit Gräfin Vormuir geredet,
    dort draußen auf dem Balkon. Ihr habt alte Zeiten
    durchgekaut, oder?«
    »O ja.« Dono lächelte vage. »Dies und das, weißt du.«
    By blickte ihn durchdringend an, doch Dono unterließ
    es, sich weiter zu äußern. By fragte: »Ist es dir gelungen, heute Nachmittag Graf Vorpinski zu sprechen?«
    »Ja, endlich, und ein paar andere auch. Vortaine war
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    keine Hilfe, aber da Olivia dabei war, war er wenigstens gezwungen, höflich zu bleiben. Vorfolse, Vorhalas und Vorpatril haben leider alle abgelehnt, sich mein Gerede anzuhören.« Dono warf Ivan unter seinen schwarzen Augenbrauen hervor einen etwas mehrdeutigen Blick zu.
    »Nun ja, über Vorfolse bin ich mir nicht sicher. Niemand öffnete die Tür;

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