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Vorkosigan 17 Diplomatische Verwicklungen

Vorkosigan 17 Diplomatische Verwicklungen

Titel: Vorkosigan 17 Diplomatische Verwicklungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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Schiffen zugewiesen waren, und zwar in einem ruhigen Raum, wo man reden konnte. Nach einigem Hin und Her landete er in einem rückwärtigen Büro zusammen mit einem Quartett nervöser Komarraner.
    Miles wandte sich zuerst an den MedTech der Idris.
    »Wie schwer wäre es für einen Unbefugten, Zugang zu Ihrer Krankenstation zu bekommen?«
    Der Mann blinzelte. »Überhaupt nicht schwer, Lord Auditor. Soll heißen, die Station ist nicht abgesperrt. In einem Notfall könnte es ja notwendig werden, dass Leute direkt hineinkommen, ohne dass sie mich erst suchen müssen. Ich könnte sogar der Notfall sein.«- Er hielt inne, dann fügte er hinzu: »Einige meiner Medikamente und Instrumente werden natürlich in codegesicherten Schubladen aufbewahrt und unterliegen strengeren Inventarkontrollen. Aber für den Rest besteht diese Notwendigkeit nicht. Wenn das Schiff im Dock liegt, kontrolliert die Schiffssicherheit, wer an Bord kommt und von Bord geht, und im Weltraum, na ja, da gibt es das Problem ja nicht.«
    »Sie hatten also noch keine Probleme mit Diebstahl? Mit Instrumenten, die einen Spaziergang unternehmen, oder mit Materialien, die verschwinden?«
    »Sehr wenig. Ich meine, das Schiff ist öffentlich, aber nicht ›öffentlich‹. Wenn Sie verstehen, was ich meine.«
    Die MedTechs von den zwei unabhängigen Schiffen berichteten von ähnlichen Usancen, wenn die Schiffe im 216
    Weltraum waren, aber im Dock mussten sie ihre kleinen Bereiche gesichert halten, wenn sie nicht selbst dort Dienst taten. Miles rief sich in Erinnerung, dass einer von diesen Leuten sogar bestochen worden sein konnte, um mit der Person zusammenzuarbeiten, die die Blutsynthese durchgeführt hatte. Vier Verdächtige, ha. Seine nächste Frage brachte an den Tag, dass die Krankenstationen aller vier Schiffe tatsächlich tragbare Blutsynthetisierer als Standardausrüstung in ihrem Inventar hatten.
    »Wenn sich jemand in eine ihrer Krankenstationen stehlen würde, um Blut zu synthetisieren, würden Sie dann feststellen können, dass Ihr Gerät benutzt worden war?«
    »Falls man es danach selbst gereinigt hat … vielleicht nicht«, sagte der MedTech der Idris. »Oder – um wie viel Blut geht es?«
    »Drei bis vier Liter.«
    Das besorgte Gesicht des Mannes hellte sich auf. »O ja, das heißt, wenn sie meinen Vorrat an Phyllopacks und Flüssigkeiten benutzt und keine eigenen mitgebracht hätten.
    Wenn so viel fehlen würde, dann hätte ich es bemerkt.«
    »Wie schnell würden Sie es merken?«
    »Das nächste Mal vermutlich, wenn ich nachschaue.
    Oder bei der monatlichen Inventur, wenn ich keinen Anlass hätte, vorher nachzuschauen.«
    »Haben Sie etwas bemerkt?«
    »Nein, aber – das heißt, ich habe noch nicht nachgeschaut.«
    Allerdings dürfte ein entsprechend bestochener MedTech vollkommen in der Lage sein, die Inventarliste solcher nicht kontrollierter Massengüter zu frisieren. Miles 217
    entschloss sich, den Druck etwas zu erhöhen. »Der Grund, warum ich frage, ist«, sagte Miles kühl, »dass das Blut, das auf dem Boden der Ladebucht gefunden wurde und das
    diese bedauerliche – und teure – Kette von Ereignissen ausgelöst hat, ursprünglich bei der DNA-Probe Leutnant Solian zugeordnet wurde, aber jetzt sich als synthetisiert herausgestellt hat. Die Zollkontrolle der Quaddies behauptet, dass sie keine Aufzeichnungen darüber haben, dass Solian jemals auf Station Graf übergewechselt ist, was den Gedanken nahe legt – ihn aber leider nicht beweist –, dass das Blut vielleicht auch außerhalb der Zollbarrieren synthetisiert wurde. Ich glaube, wir sollten lieber als Nächstes Ihre Inventare überprüfen.«
    Die MedTech von der Rudra, dem im Besitz der Familie Toscane befindlichen Schwesterschiff der Idris, runzelte plötzlich die Stirn. »Da war …« Sie brach ab.
    »Ja?«, sagte Miles ermutigend.
    »Da war dieser komische Passagier, der zu mir kam, um mich wegen meines Blut-Synthetisierers zu befragen. Ich dachte mir nur, er sei einer dieser nervösen Reisenden, doch als er sich erklärte, dachte ich auch, dass er einen guten Grund hatte, nervös zu sein.«
    Miles lächelte vorsichtig. »Erzählen Sie mir mehr über Ihren komischen Passagier.«
    »Er ging erst hier auf Station Graf an Bord der Rudra. Er sagte, er mache sich Sorgen, falls er unterwegs einen Unfall hätte, denn er könne keinen standardmäßigen Blutersatz bekommen, weil er gentechnisch so sehr verändert sei. Was er auch war. Ich will sagen, ich glaubte ihm das mit dem Problem

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