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Vorsaison

Vorsaison

Titel: Vorsaison Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Weitzels
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Banküberfall von früher besitzt — oder dass er hier
ebenfalls eine Bank überfallen hat?<<, überlegte ich laut.
    Peter und Graham zuckten mit den
Schultern. Irgendwie wurde ich jedoch das Gefühl nicht los, dass zumindest Peter
mir etwas verheimlichte!
    >>Gibt es sonst noch irgendetwas,
das wichtig ist und das ich wissen müsste, bevor ich zu den Bullen gehe?<<,
fragte ich ihn deshalb.
    >>Erzähl ihr von Babs<<,
meinte Graham dann und zuerst dachte ich schon ich hätte mich verhört. Was
hatte Babs mit alledem zu tun? Außerdem kannte Peter Babs ja gar nicht.
Doch Peter nickte und sagte dann, man habe ihn schon gleich am Sonntagmorgen
bei der Razzia nach einer Babs Sowieso gefragt und als man dann meine Sachen in
einem der Schlafzimmer entdeckte, war man auch zuerst davon ausgegangen, sie
gehörten dieser Babs. Ich verstand immer noch nicht, was Babs mit der ganzen Geschichte
zu tun hatte. Graham zuckte die Schultern und sagte, dennoch hätten die Polizisten
ganz genau gewusst, dass sie mal bei Ernie gewohnt habe. Graham hatte Babs im
Januar ebenfalls kennengelernt, aber das war natürlich bevor Peter in
Lloret gestrandet war. Peter hatte aber mittlerweile von Graham erfahren, wer
Babs war.
    >>Und was hast du den Bullen
dazu gesagt?<<, fragte ich Peter.
    >>Nichts. Ich habe gesagt, dass
ich keine Babs Sowieso kenne und auch keine Babs bei Ernie wohnen würde. Die
haben mir dann sogar noch ein Foto von ihr gezeigt. War zwar nur eine
schwarz-weiß Kopie aus ihrem Pass, aber als sie im Januar mit dir hier gewesen
ist, muss sie auf jeden Fall Kontakt mit der Polizei gehabt haben — weshalb
auch immer!<<
    Da hatte Peter wohl Recht. Nur ich
verstand immer noch nicht, wie Babs in dieses Bild passte.
     
    Mein Gehirn arbeitete auf Hochtouren.
Ich überlegte, was ich der Guardia Civil sagen würde und welche Fragen man mir
eventuell noch stellen könnte und auf die ich vorbereitet sein musste. Was
hätte ich zu befürchten? Genaugenommen nichts! Mein Reisepass hatte bei der
letzten Einreise ebenfalls einen Stempel bekommen und die drei Monate, die man
als Tourist und ohne Aufenthaltsgenehmigung hier bleiben durfte, waren auch
noch lange nicht um. Wie wollte man beweisen, dass ich nicht wirklich bloß eine
Langzeittouristin war?
     
    Ich beschloss zu duschen und meine
Haare zu waschen und mich dann auf den Weg zur Guardia Civil zu machen. Dann
klingelte es. Maurice und Detlef standen draußen. Graham erklärte, Detlef käme,
um ihn abzuholen. Er entschuldigte sich, weil er unten in seiner Wohnung noch
ein paar Sachen zusammensuchen müsste, die er für das  Abendessen bei Detlef benötigen
würde.
    >>Hurra, sie lebt!<<,
rief Detlef, als er mich sah. Er trug Olga auf dem Arm und machte es sich mit
ihr auf dem Sofa bequem. Maurice jedoch blieb in der Tür zum Wohnzimmer stehen.
    >>Maurice der Gute hat sich
schon richtig Sorgen gemacht und geglaubt, man hätte dich ebenfalls
verhaftet<<, flötete Detlef mit einem Blick auf Maurice. Ich sah Maurice kurz
an, sagte aber nichts. Ich trug immer noch den schwarzen Catsuit, den ich auch
Samstagabend getragen hatte und war mir sicher, dass Maurice gerade eins und
eins zusammenzählte.
    >>Und — hast du schon gehört,
dass du die letzten Wochen mit einem Schwerverbrecher unter einem Dach gelebt
hast?<<, rief Detlef gut gelaunt und fragte im selben Atemzug Peter, ob
er ihm eine Tasse Kaffee bringen könnte. Peter nickte, stand auf, drückte sich
an Maurice vorbei und ging zur Küche, um noch eine Tasse zu holen. Dabei
blickte er Maurice an, der immer noch in der Tür stand, doch der schüttelte nur
den Kopf. Ich sagte, ich müsste mich umziehen, weil ich noch weg müsste und
trank schnell den Rest meines Kaffees aus.
    >>Ja, deinen Pass abholen und
wenn ich du wäre, würde ich mich dafür nicht umziehen! Polizisten sind nämlich
auch nur Männer<<, flötete Detlef. Maurice stand immer noch in der Tür
und murmelte etwas davon, dass er zurück zum Auto müsste und da warten würde.
Er gab die Tür frei und danach verließ auch ich das Zimmer. Maurice war
bestimmt sauer auf mich, aber ich hatte zurzeit wirklich andere Sorgen.
    >>Kinder, bei euch stinkst als
hättet ihr ein totes Pferd im Schrank<<, hörte ich Detlef noch hinter mir
her rufen. Ja, dieser widerliche, süßliche Geruch, dachte ich. Obwohl
ich fand, dass er lange nicht mehr so schlimm war, wie noch vor ein paar Tagen.
Es konnte aber auch sein, dass ich mich mittlerweile daran gewöhnt hatte. Ich
schalt mich selbst, dass

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