Vorsaison
seine Hilfe und gingen zügigen
Schrittes los. Laufen war mit so vielen Tüten einfach nicht mehr drin!
Als wir schließlich wieder auf einer
der Einkaufsstraßen angekommen waren und ich mir sicher war, dass wir auch
nicht mehr verfolgt wurden, blieben wir außer Atem stehen.
>>Musstest du dem camarero unbedingt sagen, dass es mein eifersüchtiger Freund ist, der hinter uns
her ist? Wieso hast du nicht gesagt, dass es dein Freund ist?<<,
schnaufte Corinna empört. Ich sah sie ein wenig irritiert an.
>>Ist doch egal, wessen Freund es
gewesen sein soll!<<, antwortete ich.
>>Eben! Also warum hast du
gesagt, es sei mein Freund?<<
Ich verstand nicht, warum Corinna
sich so darüber aufregte; mein Freund, dein Freund — aber wahrscheinlich
hatte ich gesagt, es sei ihr Freund, weil ich intuitiv davon ausgegangen war,
dass man Corinna eher zutrauen würde, einen eifersüchtigen Freund zu haben! Und
wie sich später herausstellen sollte, war ich damit auch ganz schön nah an die
Wahrheit herangekommen!
Nach diesem Ereignis beschlossen wir,
dass es an der Zeit war, nach Hause zurückzufahren und weil wir beide keine
Lust auf nochmals gut zwei Stunden Busfahrt hatten, wollten wir uns für die
Rückfahrt ein Taxi gönnen. Am „El Corte Inglés“ hatten mehrere Taxis gestanden
und weil wir auch nicht allzu weit davon entfernt waren, gingen wir dorthin
zurück. Im Gegensatz zu mir hatte Corinna jedoch immer noch Hunger. Gleich
neben dem Haupteingang des Kaufhauses befand sich damals ebenfalls eine Pizzeria,
die in das Kaufhausgebäude integriert war, und Corinna erklärte, dass sie sich
dort noch schnell eine Pizza zum Mitnehmen holen würde. Ich wartete draußen und
passte derweilen auf all unsere Einkäufe auf. Dabei sah ich mich immer noch
suchend um. Dann hupte ein Auto und ich hörte meinen Namen. Als ich mich wieder
umsah, entdeckte ich Pacos Wagen am Straßenrand. Doch der Mann, der mir vom
Beifahrersitz aus zugerufen hatte, war mir gänzlich unbekannt. Er wollte mich
zu sich herüberwinken, doch mit all den Taschen und Tüten war dies unmöglich. Der
Mann schien dies zu begreifen, denn er stieg aus und kam stattdessen zu mir
herüber. Dadurch sah ich, dass Paco am Steuer des Wagens saß. Sein Begleiter
stellte sich mir dann als Pacos Freund Marian vor. Er fragte, was ich hier
machen würde und ich antwortete, dass ich mit Corinna zusammen einen
Einkaufsbummel gemacht hätte. Marian warf einen Blick auf meine Taschen und
lachte. Dann fragte er, ob wir mit ihnen zurück nach Lloret fahren wollten.
Während Marian mir daraufhin half, unsere Einkäufe im Kofferraum von Pacos
Wagen zu verstauen, kam auch endlich Corinna zurück. Sie hatte einen gigantisch
großen Karton dabei. Als sie Marian sah, drückte sie mir den Karton in die Hand
und fiel Marian um den Hals. Dann wollte sie ihn mir vorstellen, doch ich
winkte ab. Immerhin hatte Corinna mir von ihm erzählt. Er war der Besitzer der
Copa-Bar in Blanes gewesen, in der Corinna zuerst gearbeitet hatte. Auch Paco
war mittlerweile ausgestiegen und meinte, wir müssten uns beeilen. Er stand im
absoluten Halteverbot und wollte nur ungern ein Knöllchen kassieren. Dennoch
nahm er sich die Zeit, Corinna und selbst mich zuerst noch mit zwei Küsschen zu
begrüßen — so, wie es in Spanien nun mal Brauch war! Irgendwie schien Paco
äußerst erfreut darüber, uns hier getroffen zu haben. Doch natürlich dachte ich
nicht weiter darüber nach!
>>Was für ein Zufall!<<,
rief Corinna, als sie nach mir auf die Rückbank kletterte. Sie wollte wissen,
was Paco und Marian denn in Barcelona gemacht hätten, aber die beiden antworteten
nicht darauf. Corinna fing an zu raten und vermutete, die beiden wären bestimmt
wieder beim Bingo gewesen, woraufhin Marian lachte. Ich beteiligte mich nicht
an der Unterhaltung, sondern suchte durch die Heckscheibe immer noch den Platz
vor dem „El Corte Inglés“ nach unserem Verfolger ab. Gerade als Paco sich endlich
in den Verkehr einreihen konnte, entdeckte ich ihn und tippte Corinna an.
>>Da, genau neben den
Telefonzellen<<, sagte ich aufgeregt. Doch es war zu spät und bevor
Corinna sich umgedreht hatte, waren wir schon zu weit entfernt.
>>Qué pasa-was ist denn
los?<<, fragte Marian, der sich nach hinten umgedreht hatte, um sich besser mit Corinna
unterhalten zu können.
>>Ach<<, machte Corinna,
>>Sabrina denkt, wir seien verfolgt worden!<< Ich war im Begriff mich
wieder gerade hinzusetzen und sah, wie Corinna mit einer Hand vor
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