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Vorsicht Nachsicht (German Edition)

Vorsicht Nachsicht (German Edition)

Titel: Vorsicht Nachsicht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. C. Lelis
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Wochenende mit seinem Freund abgehauen«, erklärt Torben weiter und grinst. »Dabei bin ich die einzige Familie, die er hat.«
    Ich sehe ihn skeptisch an. »Abgesehen von meinen Eltern, deinen Eltern und dem ganzen Rest.«
    »Na ja, siehst du«, meint Torben und zwinkert Manu grinsend zu. »Aber mit mir versteht er sich am besten.«
    »Ah, schön. Freut mich«, antwortet der und lächelt zurück. Sein Arm legt sich um Torbens Schultern, ehe er sich an mich wendet. »Und wohin seid ihr das Wochenende gefahren?«
    »Baltrum«, antworte ich und zucke mit den Schultern. »Kilians Familie hat da ein Ferienhaus.«
    »Kilian? Der aus dem Radio?«, hakt Manu verblüfft nach. »Ach, dann bist du derjenige, dem ich es zu verdanken habe, dass Torben bei der Sendung mitgemacht hat?«
    »Mhm«, murmle ich und nicke. Ein prüfender Blick trifft mich. Sicherlich fragt er sich jetzt, wie ich an so jemanden wie Kilian komme. Ich weiche ihm aus und wende mich Torben zu. »Und, hab‘ ich am Wochenende was verpasst?«
    »Nee, war natürlich nichts los hier. Wie sind deine Prüfungen gelaufen?«, will er wissen.
    Ich zucke mit den Schultern. »Ganz gut, soweit. Und was habt ihr noch vor?«
    »Wir wollten gerade zu mir«, erklärt Torben und grinst breit.
    »Na dann, viel Spaß«, wünsche ich und hebe die Hand zum Gruß. »Ich geh‘ Radio hören.«
    »Ach ja, heute Abend ist ja die Sendung«, fällt Manu auf und lacht. »Warst du gemeint, als Kilian seinem Kleinen Gute Nacht gewünscht hat? Ich hatte mir seinen ‚Kleinen‘ irgendwie anders vorgestellt.«
    »So nennt er mich jetzt auch nicht mehr«, versichere ich und zucke mit den Schultern. Tja, da haben wir es wieder.
    »Wie nennt er dich denn jetzt?«, will Torben grinsend wissen.
    »Sag ich nicht«, brumme ich und hoffe inständig, dass Kilian mich im Radio nicht Tiger nennt.
    »Ach, komm schon, Ruben, Süßer!«, neckt Torben weiter. »Verrat‘ es uns!«
    Ich schüttle nur den Kopf und schiebe mein Fahrrad durch die Pforte zu meinem Wohnhaus.
    Torben lacht. »Okay, aus dem Dickschädel bekommen wir nichts raus. Vielleicht nennt Kilian ihn ja inzwischen Eselchen, so starrsinnig kann er nämlich sein. Gute Nacht, Eselchen. Ich meld‘ mich morgen noch mal. Oder komm doch noch mal bei mir vorbei und ich mach‘ was mit deinen Haaren!«
    »Gute Nacht«, knurre ich nur und wende mich ab, um meinen Schlüssel zu suchen.
    »Wie sieht dieser Kilian eigentlich aus? Stimmt das Klischee, dass Radiomoderatoren alle kacke aussehen und sie deswegen nicht zum Fernsehen gegangen sind?«, raunt Manu Torben leise zu, aber ich verstehe ihn trotzdem sehr gut. Sie gehen die Straße weiter entlang zu Torbens WG und sind noch lange nicht aus meiner Hörweite.
    »Nein, er sieht gut aus«, beteuert Torben zu meiner Überraschung. »Optisch passen die beiden gut zusammen. Allerdings ist Kilian meiner Ansicht nach ein Arsch und Ruben lässt ihm zu viel durchgehen.«
    Meine Augenbrauen zucken nach oben und ich bin erleichtert, als ich endlich meinen Schlüssel finde. Verdammt, ich will nicht lauschen, aber sie flüstern nicht gerade, gehen auch langsam und ich bin nicht taub. Was fällt Torben eigentlich ein, so eine Scheiße zu labern?
    Mit einem lauten Türknallen verschwinde ich endlich im Haus. Sie sollen ruhig wissen, dass sie nicht gerade leise gelästert haben. Außerdem geht sie das doch gar nichts an! Als ich das Fahrrad in den Keller bringe, gerate ich erneut ins Schwitzen. Verdammt, bin ich alle. Am besten Zähne putzen, ins Bett, dann Radio hören und mit Kilians Stimme im Ohr einschlafen. Klingt nach einem Plan.
     
    ***
     
    Ich muss kein Genie sein, um zu wissen, dass ich krank bin. Über Nacht habe ich Fieber bekommen. Es hat schon während der Radiosendung angefangen. Jetzt habe ich außerdem noch furchtbare Halsschmerzen, Kopfschmerzen und Schüttelfrost. Okay, hauptsächlich ist es wohl das Fieber und eine kleine Erkältung. Meerbaden, Regenspaziergang und kalten Duschen konnte mein Immunsystem wohl nicht allzu viel entgegen setzen. Schöne Scheiße. Was wird Kilian wohl dazu sagen, wenn ich schon wieder unseren Kinobesuch verschiebe? Eigentlich sind wir für heute verabredet. Ich mag ihn gar nicht anrufen, aber sonst kommt er ja ganz umsonst hierher.
    Ich kämpfe mich also aus dem Bett zum Telefon, um Kilian auf dem Handy anzurufen. Doch da geht er nicht dran. Er arbeitet sicher. Da ich seine Visitenkarte habe, kenne ich auch diese Nummer. Trotzdem ist es ein bisschen unangenehm, ihn

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