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Vorsicht Nachsicht (German Edition)

Vorsicht Nachsicht (German Edition)

Titel: Vorsicht Nachsicht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. C. Lelis
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nicht, was er mit dem Anruf bezweckt hat«, sagt er noch einmal.
    »Okay…«
    »Wirklich, Tiger«, haucht er und lehnt seine Stirn an meine. »Und ich will drüber nachdenken, ehe ich bewerte, was er mir gesagt hat. Wenn ich es dir aber jetzt sage, bewerte ich es ganz automatisch, weil ich Stellung beziehen muss.«
    »Dann solltest du drüber nachdenken, oder?«, erkundige ich mich leise.
    »Mhm«, murmelt er. »Aber ich will trotzdem nicht, dass du jetzt gehst. Vor allem nicht, wenn ich das Gefühl habe, dass du… Keine Ahnung, dass ich dich dazu treibe, weg zu wollen. Es ist okay, wenn du eine Nacht allein sein willst. Aber nicht, wenn du das nur möchtest, um nicht bei mir zu sein.«
    »Nein, ich will wirklich heim, weil… Bis auf Mittwoch war ich nicht mehr daheim, seit einer ganzen Woche«, erkläre ich. »Ich muss auch mal wegen Post gucken und so…«
    Kilian nickt. »Aber dann küss mich noch einmal, damit ich auch einschlafen kann.«
    Das mache ich und danach packe ich meine Sachen und haue ab. Erst als ich draußen bin, fällt mir auf, dass ich mein Portemonnaie gar nicht dabei habe. Haben wir nicht mitgenommen, als er mich abgeholt hat. Nur meinen Schlüssel und die jetzt sauberen Sachen in meiner Reisetasche. Also nichts mit Bus fahren. Aber es ist okay. So weit ist es nicht. Ich gehe durch den Park zurück.
     

Kapitel 19
     
    Die Woche läuft normal. Die Dates mit Kilian sind die Highlights. Er bezahlt im Kino für alles und wir unterhalten uns gut. Über Jeremy sprechen wir nicht mehr. Bis zum Wochenende ist er aber ziemlich von seiner Arbeit in Anspruch genommen und wir sehen uns nur zweimal. Beide Male schlafe ich danach bei ihm. Ich habe eine ziemlich entspannte Zeit. Ich arbeite im ‚ Moritz‘ und abends lese ich, fasse schon mal ein wenig für die nächste Prüfung zusammen, obwohl ich noch viel Zeit habe oder treffe mich einmal mit Marcel, um zu zocken. Ein wenig unwohl fühle ich mich allerdings am Freitag. Ich kann Kilians Sendung nicht hören, weil ich Schicht im ‚ Moritz‘ habe. Wirklich ungünstig. Zumal ich Angst habe, dass Kilian anschließend ohne mich weggeht und mich wieder betrügt. Ich schätze, in der Hinsicht werde ich mir wohl immer Sorgen machen. Ich weiß auch nicht, wie er da jemals wieder mein Vertrauen gewinnen will. ‚Jemals‘ …
    »Hey, Ruben.«
    Überrascht wende ich mich um und sehe Viktor an einem der Stehtische. Bei ihm sind zwei andere Männer, die ich nicht kenne. Vitali ist nicht unter ihnen. Kein gutes Zeichen. Ich nicke ihm zu und komme kurz rüber, obwohl es eigentlich nicht mein Tisch ist.
    »Habt ihr schon bestellt?«
    »Ja, danke«, meint Viktor lässig und grinst mich an. »Wie lange arbeitest du noch?«
    »Bis wir dicht machen«, antworte ich.
    »Gehst du danach noch weg?«
    Ich zucke mit den Schultern. »Weiß noch nicht.«
    »Wir gehen nachher noch ins ‚Vía‘ , komm doch mit. Oder triffst du dich mit diesem Typen?«
    »Weiß ich auch noch nicht.«, antworte ich ehrlich. »Kilian arbeitet heute Abend auch…«
    »Na ja, wir sind hier, bis ihr zumacht. Kannst ja dann mitkommen, wenn er sich bis dahin noch nicht gemeldet hat.«
    »Mal sehen«, brumme ich ausweichend und ziehe eine Grimasse. »Muss dann weiter…«
    Die Idee gefällt mir nicht. Ich will nicht ohne Kilian ins ‚Vía‘ . Nachher treffe ich ihn dann da, während er jemand anderen in seinen Armen hält. Nein, das wird er wohl nicht tun. Nicht so bald zumindest.
    Meine Sorgen stellen sich als unbegründet heraus, denn kurz nach zwölf, zieht mich plötzlich eine Hand in eine ruhigere Ecke. Ehe ich mich versehe, spüre ich seine Lippen auf meinen. Lächelnd weiche ich zurück und sehe ihn an. Hier ist wohl kaum der richtige Ort zum Knutschen. Wenn mein Chef das sieht…
    »Hey.«
    »Hi«, grüßt mich Kilian lächelnd zurück. »Wie lange musst du noch?«
    »Wir machen um eins zu«, erkläre ich. »Um viertel vor gibt’s die letzte Runde. Danach muss ich noch ein bisschen aufräumen und so… Also so um halb zwei.«
    »Hm, okay. Ich warte in meiner Wohnung auf dich«, erklärt er. »Bist du müde?«
    »Geht. Frag mich nachher noch einmal.«
    »Okay.« Er lehnt sich noch einmal vor und drückt mir einen Kuss gegen die Schläfe. »Dann bis nachher, Tiger.«
    Als wir uns aus der Ecke lösen, trifft mein Blick Viktors. Dessen Augen verengen sich leicht, als er Kilian sieht. Zum Glück wird der erst gar nicht auf ihn aufmerksam.
    »Falls ich nicht sofort aufmache, klingle Sturm«, raunt

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