Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vorsicht Nachsicht (German Edition)

Vorsicht Nachsicht (German Edition)

Titel: Vorsicht Nachsicht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. C. Lelis
Vom Netzwerk:
habe.
    »Schrei mich nicht an.«
    Es verfehlt seine Wirkung nicht. Kilian stockt und mustert mich erst wütend, doch dann kühlt sein Blick ab, als hätte ich einen Eimer Eiswürfel über ihn geschüttet. Frustriert atmet er aus und schüttelt den Kopf.
    »Entschuldige, ich wollte nicht laut werden.«
    »Schon okay.«
    Er seufzt resigniert. »Lass uns aufhören. Wenn du nicht willst, dass ich zu Jeremy fahre, sag mir den Grund. Ansonsten fahre ich.«
    »Ich will dich nicht aufhalten«, behaupte ich.
    »Gut.« Er klingt dennoch unzufrieden. Es gibt keinen Abschiedskuss, als wir schließlich auseinander gehen. Ich schätze, ich werde den Schlüssel auch nicht einweihen. Danach ist mir heute Abend nicht zumute, und ihm wohl auch nicht.
     

Kapitel 23
     
    Eigentlich habe ich kein Bock, mich mit den anderen zu treffen. Aber ich habe auch keine Lust den Nachmittag in meiner Bude zu hocken und mir Sorgen um Kilians Ausflug nach Berlin zu machen, oder um unseren Fast-Streit. Es wäre definitiv ein Streit gewesen, wenn ich mich mehr darauf eingelassen hätte. Vielleicht hätte ich es drauf ankommen lassen sollen. Dann wäre ich vielleicht nicht so unruhig. Ich muss heute Abend doch zu ihm. So kann ich ihn nicht nach Berlin fahren lassen. Jeremy hätte ein zu leichtes Spiel.
    Mit diesen Gedanken stehe ich schließlich am vereinbarten Treffpunkt auf dem Unigelände. Ich bin der Erste. Eigentlich ist das Wetter nicht schön genug zum Baden. Dicke Wolken hängen über mir. Passend zu meiner Stimmung.
    Nach einer Weile bemerke ich Viktor. Er kommt mit dem Rad. Als er mich sieht, lächelt er zufrieden und steuert direkt auf mich zu.
    »Hey, cool, dass du gekommen bist.«
    »Und die anderen?«
    »Inna ist mit ihrem Mann in Russland – Urlaub. Jürgen hat keine Lust zum Schwimmen und Marcel wollte später eine SMS schicken. Rita ist heute bei ihm und er weiß noch nicht, ob sie es schaffen.«
    Das würde bedeuten, es sind nur wir beide. Irgendwie beunruhigt mich die Erkenntnis.
    »Aha. Tja und was hast du nun geplant?«
    »Wir gehen ins Badeland.«
    »Das ist sauteuer«, brumme ich unwohl.
    »Würden wir trinken gehen, wäre das wohl kaum günstiger. Außerdem dachte ich, das wäre vielleicht eher etwas für dich, als irgendwo herum sitzen und quatschen.«
    Erstaunlicherweise hat er damit nicht einmal unrecht. Ich gebe mich geschlagen und nicke. »Okay…«
    Nachdem ich mein Fahrrad vom Ständer geholt habe, fahren wir zum Badeland. Es ist nicht weit, direkt beim Park. Dort zahlen wir den Eintritt für eine Zeitspanne von vier Stunden. Recht lang. Ich kenne Viktor eigentlich nicht gut genug, um so viel unbeschwerte Zeit mit ihm zu verbringen. Sicher wird ihm nach der Hälfte langweilig mit mir.
    »Zieh nicht so ein Gesicht«, brummt er plötzlich. »Ich will dich nicht zur…«, er scheint nach dem richtigen Wort zu suchen, »Schlachtbank führen, sondern Spaß haben. Wir feiern.«
    Ich ringe mir ein halbherziges Lächeln ab. »Sorry, ich bin nicht so in Stimmung. Hat aber nichts hiermit zu tun.«
    »Lass mich raten: Kilian?«, fragt er und hält die Tür für eine Sammelkabine auf. Eigentlich hatte ich gehofft, dass wir Einzelkabinen nehmen, gehe aber hinein, um mich nicht unnötig anzustellen.
    »Nicht direkt«, antworte ich auf seine Frage.
    »Aber indirekt?«
    Ich nicke.
    »Was hat er gemacht?«, will Viktor tatsächlich interessiert wissen. Seine Tasche fliegt auf die Holzbank. Sofort streift er sich das Hemd über den Kopf. Er ist durchtrainiert, aber nicht so muskulös wie Kilian.
    »Nichts. Es ist nur…« Ich zögere. Viktor ist wirklich nicht der Richtige zum Ausheulen. Aber es gibt niemanden sonst. Torben kann ich damit auch nicht kommen. Ich beginne, mich ebenfalls langsam auszuziehen.
    »Sein Ex.«
    »Ah«, meint Viktor. »Was ist mit dem?«
    »Er hasst mich«, brumme ich und schmeiße mein Shirt in meinen Rucksack, ehe ich darin auch gleich nach meiner Badehose fahnde.
    »Ist doch normal«, antwortet Viktor. »Wer mag schon seinen Nachfolger? Wobei... in Kilians Fall sollte der Ex wohl froh sein, ihn los zu sein.«
    Darauf fällt mir nichts mehr ein. Es war ohnehin eine dumme Idee, mich Viktor anzuvertrauen. Natürlich kommt ein blöder Kommentar. Ich ziehe mir die Hose aus.
    »Und deshalb hast du schlechte Laune? Weil sein Ex dich nicht mag?«, hakt Viktor spöttisch nach.
    »Weil der Ex schlimmer ist als Kilian, uns auseinander bringen will und immer noch einen großen Einfluss auf ihn hat. Immerhin waren sie sechs

Weitere Kostenlose Bücher