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Vorsicht Nachsicht (German Edition)

Vorsicht Nachsicht (German Edition)

Titel: Vorsicht Nachsicht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. C. Lelis
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schönere Dinge erleben könnte und mir meinen Saft aufsparen sollte. Verdammt! Das ist wirklich nicht sehr schmeichelhaft! Bin ich dir derart gleichgültig?«
    »Nein.«
    »Sondern?«
    Ich bin mir derart gleichgültig, dass ich es mir gefallen lasse. Es verletzt mich, aber gleichzeitig wiegen es die schönen Erlebnisse und seine Freundlichkeit mir gegenüber wieder auf. Es gibt wirklich nicht viele angenehme Aspekte in meinem Leben. Er ist da trotz allem eine Art Lichtpunkt. Er war ja immer lieb. Und der Sex ist wirklich gut.
    »Ich mag dich trotzdem«, gestehe ich leise und schiele nun auch wieder zu Boden.
    Kilian seufzt und wuschelt mir dann durchs Haar. »Du bist ein merkwürdiger Typ. Aber ich mag dich auch. Das eben tut mir wirklich leid und die Wettphase habe ich überwunden, glaub‘ mir. Treffen wir uns morgen?«
    Ich nicke.
    »Aber ich will nicht ins Kino«, brummt Kilian. »Komm zu mir. Ich möchte mit dir reden.«
    Ich runzle die Stirn, aber nicke noch einmal. Eigentlich finde ich, dass wir schon genug geredet haben. Für heute scheint er zumindest der gleichen Ansicht zu sein. Er beugt sich vor und gibt mir einen leichten Kuss.
    »Ich glaub das einfach nicht!«, ächzt da plötzlich Torbens Stimme hinter uns. Als ich zu ihm herum wirble, steht er keine fünf Meter von uns entfernt und hat die Hände in die Hüften gestemmt. Ich verenge meine Augen und sehe ihn böse an.
    »Was muss ich denn noch tun, damit du mir glaubst und die Finger von dem da lässt?«, knurrt Torben meinen Blick ignorierend.
    Kilian in meinem Rücken verspannt sich merklich. »Also tatsächlich? Du hast diesen Pimpf gerade auf mich losgelassen?«
    »Du bist ja auch flott drauf angesprungen«, gibt Torben zurück.
    »Er ist mir, verdammt noch mal, direkt an die Hose gegangen!«, knurrt Kilian. »Ich will dich mal sehen, wenn das jemand mit dir macht.«
    Ich will mir das nicht geben. Die beiden sind mir echt zu viel momentan. Besonders Torben. Ich schnaufe leise und wende mich ab.
    »Bis morgen, Kilian. Und Torben, mindestens eine Woche Abstand.«
    »Im Gegensatz zu dem da meine ich es gut mit dir!«, empört sich Torben. Ich ignoriere ihn und gehe einfach weiter. Als Kilian etwas zu Torben sagt, bin ich schon zu weit weg, um es zu verstehen. Es hört sich aber so an, als würden sie noch eine Weile weiter streiten. Mir egal. Ich will das nicht hören. Das Schlimme ist nämlich, dass die beiden momentan die wichtigsten Personen in meinem Leben sind. Torben ist meine einzige Familie. Mein Rückhalt. Und Kilian… Das ist wohl offensichtlich.
     

Kapitel 9
     
    Ich kann natürlich kaum schlafen. Am Vormittag versuche ich, zu lernen. Am Nachmittag gebe ich es auf. Am Abend stehe ich vor Kilians Wohnung und frage mich zum wiederholten Mal, ob ich noch alle Tassen im Schrank habe. Torben hat sich –  entgegen meiner Erwartungen – nicht gemeldet. Entweder ist er sauer oder er hat tatsächlich aufgegeben oder beides. Ich zögere kurz, ehe ich klingle und eingelassen werde.
    Kein Kuss zur Begrüßung. Nicht einmal eine Umarmung. Kilian wirkt ziemlich ernst. Ein wenig angespannt sogar. Mich beschleicht ein ungutes Gefühl. Ich habe mich schon gefragt, worüber wir noch reden müssen. Jedenfalls scheint es nicht angenehm zu sein.
    »Setz dich schon mal ins Wohnzimmer. Magst du etwas trinken?«
    »Cola, wenn du hast.« Keine Ahnung, ob ich wirklich etwas runter kriegen kann. Schlucken scheint heute nicht meine leichteste Übung zu sein. Aber das Sofa weckt angenehme Erinnerungen. Ist es wirklich erst drei Tage her, dass wir hier gekuschelt haben? Mir kommt es vor wie eine Ewigkeit.
    Behutsam lasse ich mich auf dem Polster nieder und sehe mich um. Es ist schön ordentlich hier, aber auch nicht steril. Auf dem Tisch liegen verschiedene Zeitungen. Da kommt wohl der Nachrichtensprecher durch.
    »Ich hab‘ dir Eis rein getan. Hoffe, das ist okay?« Mit diesen Worten stellt er mir ein großes Glas vor die Nase. Anscheinend werden wir länger reden, denn daran werde ich gewiss eine Weile zu trinken haben. Ich nicke und registriere, dass er sich mir schräg gegenüber in einen Sessel setzt. Er scheint immer noch nervös zu sein. Ich runzle die Stirn, überlasse es aber ihm, den Anfang zu finden.
    »Dein Cousin ist eigentlich ein lieber Kerl«, stellt er fest. »Er passt gut auf dich auf.«
    »Mhm«, murmle ich verwundert. Bin ich jetzt hier, um über Torben zu sprechen? Wie lange die beiden gestern wohl noch diskutiert haben? Offensichtlich hat

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