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Vorsicht Niemandsland

Vorsicht Niemandsland

Titel: Vorsicht Niemandsland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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»Ra­dio-Se­ro­lo­gie«, an­ge­glie­dert hat­te.
    Mir lief es kalt über den Rücken, als ich die­se Auf­schrif­ten las. Was man hier al­les aus­ge­brü­tet hat­te, war glück­li­cher­wei­se noch nie an­ge­wen­det wor­den.
    Im­mer­hin hat­ten un­se­re Fach­wis­sen­schaft­ler Er­fah­run­gen ge­won­nen, die uns nun zu­gu­te kom­men muß­ten. Be­son­ders die Ab­tei­lung »Ra­dio-Se­ro­lo­gie« war spe­zi­ell dar­auf ein­ge­rich­tet, Ver­än­de­run­gen des Blut­ser­ums nach Ein­wir­kung künst­lich ge­züch­te­ter Er­re­ger fest­zu­stel­len.
    Noch vor zwei Jah­ren hat­te man mit ei­nem Kon­flikt zwi­schen den Völ­kern der Er­de rech­nen kön­nen. Was lag nä­her, als für einen even­tu­el­len Bak­te­ri­en­krieg die ent­spre­chen­den Be­kämp­fungs­ab­tei­lun­gen zu schaf­fen! Un­se­re Fach­leu­te be­schäf­tig­ten sich längst nicht mehr mit be­kann­ten Krank­heits­er­re­gern. Sie ar­bei­te­ten seit Jah­ren mit ra­dio­lo­gisch mu­tier­ten oder mo­di­fi­zier­ten Mi­kro­le­be­we­sen, ge­gen die nor­ma­le Vi­ren harm­los und nich­tig wirk­ten.
    Der Be­gleit­of­fi­zier aus dem mi­li­tä­ri­schen Korps der GWA deu­te­te stumm auf die wei­ße Schie­be­tür, vor der zwei Män­ner in en­gen Kunst­fa­ser­kom­bi­na­tio­nen der Ein­satz­trup­pe stan­den. Die durch­ge­la­de­nen Ma­schi­nen­ka­ra­bi­ner und die leuch­ten­den klei­nen Lam­pen an den Au­ßen­wüls­ten der Funk­hel­me re­de­ten ei­ne deut­li­che Spra­che.
    Hier un­ten herrsch­te wie­der ein­mal Alarm­stu­fe I, was mit ei­ner zwangs­läu­fi­gen Ver­schär­fung der oh­ne­hin stren­gen und weit­rei­chen­den Si­cher­heits­vor­keh­run­gen ver­bun­den war.
    Ich zeig­te mei­ne röt­lich flim­mern­de ID-Mar­ke aus dem un­nach­ahm­li­chen »Lu­na­ri­um« -Ele­ment und nann­te mei­ne Ko­de­num­mer. Au­ßer­dem muß­te ich den elek­tro­ma­gne­tisch be­schrif­te­ten Kon­troll­strei­fen des Ein­gangs­ro­bo­ters vor­wei­sen.
    Nach­dem ei­ne Laut­spre­cher­stim­me ihr »Ja« ge­spro­chen hat­te, durf­te ich ein­tre­ten. Mei­ne Ge­sichts­haut un­ter der reich­lich gro­ben Dienst­mas­ke be­gann zu ju­cken, denn die­se ein­fa­chen Kunst­stoff­ge­bil­de be­stan­den nicht aus le­ben­dem Ge­we­be, wie man es bei un­se­ren hoch­wer­ti­gen Ein­satz­fo­li­en ver­wen­de­te.
    Im Vor­raum zu ei­nem der ge­heim­ni­sum­wit­ter­ten Sä­le der Ra­dio-Ab­tei­lung be­grüß­te mich ein ak­ti­ver Kol­le­ge mit stum­mem Kopf­ni­cken. Ich rea­gier­te mit ei­ner of­fen­bar ver­fäng­lich wir­ken­den Gri­mas­se, die bei ihm Miß­trau­en aus­lös­te. Das war nicht ver­wun­der­lich, wuß­te er doch nichts von dem star­ken Juck­reiz, der mich plag­te.
    »Fehlt Ih­nen et­was, Sir?« er­kun­dig­te sich der Mann. »Sie sind Ma­jor HC-9, ja?«
    »Wenn Sie das mitt­ler­wei­le noch nicht wis­sen, wä­re es lang­sam an der Zeit«, er­wi­der­te ich är­ger­lich. »Was ist hier un­ten ei­gent­lich los? So oft bin ich noch nie kon­trol­liert wor­den. Hier, se­hen Sie sich noch­mals mei­nen Strei­fen an.«
    »Ent­schul­di­gen Sie«, wehr­te er lei­se ab. »Sir, seit­dem der Chef die­sen Ba­zil­len­trä­ger ins Zen­trum brin­gen ließ, sind die Ner­ven der Leu­te äu­ßerst an­ge­spannt. Ich war da­bei, als sie ihn nach un­ten schaff­ten. Oben im HQ ha­ben wir ihn erst ein­mal in einen her­me­tisch schlie­ßen­den Raum­an­zug ge­steckt, den wir dann von au­ßen des­in­fi­zier­ten.«
    »Oh!« stöhn­te ich, da ich mir gut vor­stel­len konn­te, was Hen­drik Kos­ter­na er­lebt hat­te. Erst mein Strahl­schuß und dann noch die Ent­gif­tung!
    »Mit­samt dem Raum­an­zug ist er da­nach in einen Spe­zi­al­be­häl­ter ge­kom­men, der bis zum Rand mit ei­ner Säu­re­lö­sung an­ge­füllt war. Pro­fes­sor Tho­man mein­te, die­ses Zeug müß­te so­gar die Mars-Er­re­ger ab­tö­ten, ob­wohl wir noch gar nicht wis­sen, ob es sich um Er­re­ger im Sin­ne des Wor­tes han­delt. Die Bio­lo­gen sind an­de­rer An­sicht. Sie re­den von ei­ner ei­weiß­frem­den Le­bens­form, oder was weiß ich. An­de­re mei­nen, die gan­ze Sa­che …«
    »Hö­ren Sie auf«, un­ter­brach ich ihn

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