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Vorsicht Niemandsland

Vorsicht Niemandsland

Titel: Vorsicht Niemandsland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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wer­den so­fort be­sei­tigt.«
    Nach die­sen Wor­ten schritt der Al­te in Be­glei­tung ei­nes Ge­heim­dien­st­of­fi­ziers auf die schma­len Pan­zer­tü­ren zu.
    Au­gen­bli­cke spä­ter beug­te sich der Afri­ka­ner zu mir her­über.
    »In ei­ner Stun­de sol­len Sie zur End­be­spre­chung bei Ge­ne­ral Re­ling er­schei­nen«, sag­te er lei­se. »Ich kann Ih­nen nur viel Glück wün­schen. Hal­ten Sie da oben die Au­gen auf. Was wir tun kön­nen, wird zu Ih­rer Un­ter­stüt­zung ver­an­laßt wer­den.«
    »Was ha­ben Sie denn schon ge­tan?« ent­geg­ne­te ich be­drückt. »Mit den Er­kennt­nis­sen des Ro­bots ist uns nur we­nig ge­dient.«
    »Sie wer­den sich noch wun­dern«, lä­chel­te der Mann. Sein Blick wirk­te un­er­gründ­lich. »Ver­ges­sen Sie nicht, daß Sie dies­mal nicht al­lein sind. Die gan­ze Er­de steht hin­ter Ih­nen. Sie wer­den nach Son­nen­un­ter­gang zum Mond star­ten.«
    »Das ist mir be­reits be­kannt. Mehr aber auch nicht«, be­schwer­te ich mich.
    »War­ten Sie ab. Was hal­ten Sie bei­spiels­wei­se von ei­nem Raum­flug, der Sie im Zeit­raum von knapp drei Stun­den zum Mars brin­gen wird?«
    Ich trau­te mei­nen Oh­ren nicht! Un­ser schnells­tes Plas­ma-Schiff, die letz­te Kon­struk­ti­on von Pro­fes­sor Scheu­ning, be­nö­tig­te min­des­tens zwei Mo­na­te.
    Was ver­an­laß­te die­sen Mann, von et­wa drei Stun­den zu spre­chen? Hat­te man in den afri­ka­ni­schen oder asia­ti­schen For­schungs­zen­tren et­wa ein Trieb­werk ent­wi­ckelt, das der­ar­ti­ge Wahn­sinns­wer­te er­laub­te? Aus­ge­schlos­sen! Das konn­te ich mir nicht vor­stel­len.
    Selbst wenn wir ein Trieb­werk die­ser Art be­ses­sen hät­ten, wä­re die an­ge­ge­be­ne Zeit­span­ne il­lu­so­risch ge­we­sen. Kein mensch­li­ches Le­be­we­sen hät­te die da­für er­for­der­li­chen Be­schleu­ni­gun­gen aus­ge­hal­ten, nicht ein­mal das von der ir­di­schen Raum­fahrt ver­wen­de­te Ma­te­ri­al.
    Der afri­ka­ni­sche Oberst emp­fahl sich mit flüch­ti­gem Gruß. Ich konn­te ihm nur fas­sungs­los nach­bli­cken, bis Ta­ly zö­gernd äu­ßer­te:
    »Ich ver­ste­he das zwar nicht al­les, Ar­mer Mann, aber ich ha­be doch das Ge­fühl, als hät­ten wir un­se­re Leu­te grund­los ver­däch­tigt. Sie ha­ben schon al­ler­lei ge­tan, scheint mir. Ge­hen wir? Ich könn­te ei­ne klei­ne Stär­kung ge­brau­chen.«
    »Wenn ich Sie we­nigs­tens nicht an mei­ner Sei­te wüß­te«, sag­te ich de­pri­miert. »Ich ah­ne jetzt schon, daß ein sol­cher Ein­satz in Be­glei­tung ei­ner Frau zur Ka­ta­stro­phe wird.«
    »Mei­nen Sie? Da bin ich aber an­de­rer An­sicht. Wenn wir erst ein­mal Pa­ter Fer­n­an­do ge­fun­den und ge­spro­chen ha­ben, wird sich al­ler­lei auf­klä­ren. Nun kom­men Sie schon. Sie se­hen reich­lich ver­hun­gert aus.«
     
     

5.
     
    Es war al­les so un­wirk­lich und rät­sel­haft. Nie­mals zu­vor hat­te ich einen Ein­satz un­ter der­ar­ti­gen Um­stän­den ge­st­ar­tet.
    Die Män­ner in dem streng ab­ge­si­cher­ten Raum tru­gen ver­schie­den­far­bi­ge Uni­for­men. Auch ih­re Haut­far­be va­ri­ier­te vom tiefs­ten Schwarz bis zum hel­len Weiß.
    Eins aber hat­ten sie al­le ge­mein­sam. Es war ihr Men­schen­tum und die tie­fe Sor­ge, die sich in ih­ren Au­gen wi­der­spie­gel­te. Wir ge­hör­ten zu­sam­men. Wir wa­ren die Be­woh­ner ei­ner Welt, die nur uns ge­hör­te und sonst nie­mand.
    Dr. Ne­on und ich wa­ren vor zwei Stun­den von den Bio­che­mi­kern ent­las­sen wor­den. Wir hat­ten bio­lo­gi­sche Ein­satz­mas­ken er­hal­ten, de­ren le­ben­des, künst­lich ge­züch­te­tes Ge­we­be an un­se­ren Blut­kreis­lauf an­ge­schlos­sen wor­den war.
    Ich ver­kör­per­te nun­mehr einen äl­te­ren Mann mit zer­furch­ten Ge­sichts­zü­gen und er­grau­ten Schlä­fen. Ta­ly hat­te ih­re her­be Schön­heit op­fern müs­sen. Sie glich ei­ner fünf­zig­jäh­ri­gen Wis­sen­schaft­le­rin aus dem F-Team der Raum­flot­te.
    Wir hat­ten ein­wand­freie Pa­pie­re er­hal­ten. Ich hieß ab so­fort Dr. Erich Ke­le­man, Fach­ge­biet Ra­dio-Bio­lo­gie; Ta­ly imi­tier­te die rus­si­sche Ärz­tin Dr. Kla­ra Pe­trow­na. Bei­de Per­so­nen gab es

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