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Vorsicht Niemandsland

Vorsicht Niemandsland

Titel: Vorsicht Niemandsland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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›zwin­gen‹ ist in un­se­rer ver­zwei­fel­ten Si­tua­ti­on mehr als re­la­tiv. Wir wol­len nicht an­grei­fen; nicht einen Pla­ne­ten, des­sen Ober­flä­che wir noch nie­mals ge­se­hen ha­ben. Der Er­folg ei­nes ato­ma­ren Über­falls wä­re zwei­fel­haft, zu­mal wir da­mit nicht in den Be­sitz der er­for­der­li­chen Heil­mit­tel kämen. Mit Zer­stö­rung al­lein wä­re uns nicht ge­dient. Wir könn­ten in letz­ter Kon­se­quenz mit der ato­ma­ren Ver­nich­tung des Pla­ne­ten dro­hen. Aber auch das ist kein kla­rer Aus­weg, zu­mal wir über die waf­fen­tech­ni­sche Ent­wick­lung der Ve­nus-In­tel­li­gen­zen nicht so ge­nau in­for­miert sind, wie es er­for­der­lich wä­re. Da­ge­gen spricht die Tat­sa­che der grau­en­haf­ten Seu­che. Al­lein in Großasi­en sind über drei Mil­lio­nen Men­schen er­krankt. Es ist un­vor­stell­bar, was die­se we­ni­gen Ba­zil­len­trä­ger an­ge­rich­tet ha­ben. Wenn wir nach un­se­rem ge­sun­den Men­schen­ver­stand han­deln wol­len, müs­sen wir auf einen be­waff­ne­ten Kon­flikt ver­zich­ten. Wir sind so­zu­sa­gen die Er­preß­ten, ver­ste­hen Sie! Sie wer­den von ei­ner ver­ein­ten Mensch­heit mit größ­ten Voll­mach­ten aus­ge­stat­tet und zum Mars ge­schickt. Fin­den Sie ei­ne Kom­pro­miß­lö­sung, die letzt­lich zur Be­reit­stel­lung ei­nes hei­len­den Ser­ums führt.«
    Der Chi­ne­se senk­te bei mei­nem hu­mor­lo­sen Auf­la­chen den Kopf. Er wuß­te zwei­fel­los, was er mit sei­nen Wor­ten ge­for­dert hat­te. Wir al­le wuß­ten es.
    »Kon­nat …!«
    Ich fuhr er­schreckt zu­sam­men, als der Chef mei­nen Na­men nann­te. Das war bis­her nur un­ter vier Au­gen ge­sche­hen. Nun, er spiel­te in die­ser Si­tua­ti­on kaum noch ei­ne Rol­le. Ich dreh­te den Kopf.
    »Kon­nat, wenn Sie erst ein­mal oben sind, kön­nen wir Ih­nen kei­ne be­son­de­ren Hil­fen mehr ge­ben. Das ha­be ich schon er­wähnt, nicht wahr? Auf dem Mars sind et­wa zwölf­hun­dert Mann sta­tio­niert. Wir wis­sen aber nicht ge­nau, wie sich die­se her­vor­ra­gen­den Spe­zi­al­trup­pen ver­hal­ten wer­den. Bis zur Stun­de ha­ben wir dar­auf ver­zich­tet, die füh­ren­den Of­fi­zie­re und Wis­sen­schaft­ler auf Mars von der Seu­che zu un­ter­rich­ten. Das wird je­doch über Funk ge­sche­hen, so­bald Sie Ih­re Start­be­reit­schaft mel­den. Wir sind ge­zwun­gen, das Un­ter­neh­men zu tar­nen. Sie und Ih­re Mit­ar­bei­ter müs­sen in­ter­essant ge­macht wer­den. Man muß sich di­rekt an Sie wen­den, da Sie an­dern­falls nicht die ge­rings­te Aus­sicht hät­ten, die Ur­he­ber des Seu­chen-Un­heils auf­zu­spü­ren. Pas­sen Sie al­so auf, daß Sie nicht von un­se­ren ei­ge­nen Leu­ten an­ge­grif­fen wer­den. Auf dem Mars be­fin­det sich na­tür­lich ein Son­der­kom­man­do der GWA. Für die not­wen­di­gen Er­mitt­lun­gen sind die­se Män­ner kaum noch ein­zu­set­zen, da sie dem Geg­ner längst be­kannt sein dürf­ten. Sie kom­men in der Mas­ke und ha­ben auch in der Mas­ke zu han­deln. Noch­mals: Brin­gen Sie uns ein Se­rum! Wenn wir das ha­ben, se­hen wir wei­ter. Den­ken Sie im­mer dar­an, daß der Geg­ner Mit­tel und We­ge fin­den kann, wei­te­re im­mu­ne Ba­zil­len­trä­ger auf der Er­de zu lan­den. Künf­tig wird er nicht mehr mit großen Raum­schif­fen an­kom­men, die wir leicht or­ten und ab­schie­ßen kön­nen. Klei­ne Raum­son­den könn­ten un­se­re Raum­ab­wehr durch­bre­chen. Zehn na­ment­lich un­be­kann­te Ba­zil­len­trä­ger auf der Er­de be­deu­ten den Un­ter­gang. Wir sind na­tür­lich wach­sam, aber …«
    Er schwieg. Sein Schul­ter­zu­cken ließ mich frös­teln.
    »Es ist Zeit, Sir«, sag­te der afri­ka­ni­sche Oberst.
    Ge­ne­ral Re­ling nick­te. Der in star­rer Hal­tung ne­ben mir ste­hen­den Bak­te­rio­lo­gin schenk­te er ein auf­mun­tern­des Lä­cheln.
    »Sie soll­ten sich um Ih­ren Jun­gen kei­ne Sor­gen ma­chen. Wir tun al­les, was im Be­reich un­se­rer Mög­lich­kei­ten liegt. Au­gen­blick­lich müs­sen wir uns dar­auf be­schrän­ken, die Men­schen in den Seu­chen­ge­bie­ten mit Le­bens­mit­teln und Be­darfs­gü­tern al­ler Art zu ver­sor­gen. Es wird auf Ih­ren Er­folg

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