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Vorsicht Niemandsland

Vorsicht Niemandsland

Titel: Vorsicht Niemandsland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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ih­ren An­druck­la­gern. Die star­ren Au­gen sag­ten al­les.
    Das Bild zeig­te wie­der den durch­sich­ti­gen Druck­helm des afri­ka­ni­schen Raum­pi­lo­ten. Cap­tain el Ha­mid starr­te fas­sungs­los in das Ob­jek­tiv der Auf­nah­me­ka­me­ra. Dann wies er sei­ne nä­her kom­men­den Leu­te an, un­ter kei­nen Um­stän­den die To­ten zu be­rüh­ren.
    Das Funk­ge­spräch zwi­schen el Ha­mid und dem Kreu­zer­kom­man­dan­ten war auf­ge­nom­men wor­den. Ka­pi­tän J. Min­hoe kün­dig­te die An­kunft sei­nes Bord­arz­tes an.
    Da­mit en­de­te der Film.
    Das »Ge­dächt­nis« ließ uns kei­ne Zeit, die ei­gen­ar­ti­gen Ge­scheh­nis­se zu ver­ar­bei­ten. Ich ahn­te oh­ne­hin, was die Un­ter­su­chung der Kreu­zer-Me­di­zi­ner er­ge­ben hat­te.
    Der Rie­sen­ro­bot er­klär­te mo­no­ton:
    »Es wur­den drei­und­zwan­zig Be­sat­zungs­mit­glie­der auf­ge­fun­den. Ih­re Na­men sind be­kannt. Die To­des­ur­sa­che ist in al­len Fäl­len die glei­che. Es steht fest, daß die Brand­schuß­ver­let­zun­gen von an­de­ren Per­so­nen ver­ur­sacht wur­den. Die drei­und­zwan­zig To­ten wa­ren Trä­ger der Mars­seu­che. Der Pri­ma­ten-Test ist in­zwi­schen ab­ge­schlos­sen.«
    Ich wand­te lang­sam den Kopf. Dr. Tan­ta­ly Ne­on war lei­chen­blaß ge­wor­den. Erst die »Stim­me« des Ro­bot­ge­hirns riß uns aus un­se­rer Er­star­rung. Es be­stä­tig­te das, was in mir als dump­fe Ah­nung schlum­mer­te.
    »Die neues­ten Ge­scheh­nis­se be­stä­ti­gen mei­ne bis­he­ri­gen Be­rech­nun­gen mit hun­dert­pro­zen­ti­ger Ge­wiß­heit. Das aus dem La­de­raum der EU­RO­PA ent­wi­che­ne Raum­schiff ist in Form, Be­schleu­ni­gungs­wer­ten und An­triebser­schei­nung ab­so­lut iden­tisch mit ei­nem je­ner un­be­kann­ten Flug­kör­per, die vor zwei Jah­ren noch häu­fig in der At­mo­sphä­re der Er­de auf­tauch­ten. Es han­delt sich mit hun­dert­pro­zen­ti­ger Ge­wiß­heit um ein raum­tüch­ti­ges Fahr­zeug ve­nu­si­scher In­tel­li­gen­zen, die uns als me­ta­bo­li­sche Le­be­we­sen be­kannt ge­wor­den sind. Ich ver­wei­se auf den Fall ›CC-5‹, Ein­satz des Agen­ten HC-9. Nach dem Fall ›Eli­te­ein­heit Lu­na-Port‹ wur­de mit den ve­nu­si­schen In­tel­li­gen­zen ein still­schwei­gen­des Ab­kom­men ge­trof­fen. Wir flo­gen nie­mals den Pla­ne­ten Ve­nus an. An­de­rer­seits tauch­ten die Dis­kus­raum­schif­fe nicht mehr im Ho­heits­be­reich der Er­de auf.«
    »Sie wa­ren da­mals ein­ge­setzt?« flüs­ter­te Tan­ta­ly.
    Ich nick­te. Ja, an die­ses Un­ter­neh­men konn­te ich mich nur zu gut er­in­nern.
    Nun hat­ten die selt­sa­men Ge­schöp­fe al­so wie­der ein­mal ih­re frag­wür­di­gen Hän­de im Spiel. Mir grau­te, wenn ich an die­se me­ta­bo­li­sche Le­bens­form dach­te. Hier hat­te die all­mäch­ti­ge Na­tur ganz an­de­re We­ge be­schrit­ten, das wuß­ten wir. Die kom­pak­ten Zell­ver­bin­dun­gen wa­ren oh­ne wei­te­res fä­hig, or­ga­ni­sche Koh­len­stoff­ver­bin­dun­gen nach­zuah­men. Ich hat­te Men­schen ge­se­hen, die kei­ne Men­schen wa­ren.
    Im­mer­hin wa­ren uns die Frem­den in vie­len Din­gen un­ter­le­gen ge­we­sen. Sie konn­ten sich nun nicht mehr als Nach­ah­mun­gen be­we­gen, oh­ne so­fort ent­deckt zu wer­den. Da­für hat­te un­se­re Wis­sen­schaft ge­sorgt. Auch das »Ge­dächt­nis« war zum glei­chen Re­sul­tat ge­kom­men, was aus den nach­fol­gen­den Be­rich­ten her­vor­ging.
    »Nach den Un­ter­la­gen mei­ner Ge­dächt­nisspei­cher ist es im letz­ten Jahr­zehnt zu ei­ner tech­nisch-wis­sen­schaft­li­chen Gleich­schal­tung zwi­schen den Pla­ne­ten Er­de und Ve­nus ge­kom­men. Der Kampf um das Er­be der aus­ge­stor­be­nen Mar­sin­tel­li­gen­zen be­stä­tigt das mit 99,8pro­zen­ti­ger Si­cher­heit. Un­ter Be­rück­sich­ti­gung al­ler be­kann­ten Da­ten kom­me ich zu dem Schluß, daß die of­fe­ne Ak­ti­vi­tät der Ve­nus­be­woh­ner vom kla­ren Er­ken­nen der Mars­wis­sen­schaft ab­hän­gig ist. So­bald es die­sen Le­be­we­sen ge­lin­gen soll­te, die wis­sen­schaft­lich-tech­ni­schen Hin­ter­las­sen­schaf­ten des Mars zu er­beu­ten und

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