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Vorsicht Niemandsland

Vorsicht Niemandsland

Titel: Vorsicht Niemandsland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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las­sen. Sie brau­chen al­so nicht zu be­fürch­ten, ei­nem Über­wa­chungs­kreu­zer vor die Ra­ke­ten­wer­fer zu flie­gen. Sie lan­den auf dem Raum­ha­fen von ›Zon­ta‹, der ehe­ma­li­gen Un­ter­grund­stadt auf Lu­na. Der mi­li­tä­ri­sche Si­cher­heits­dienst wird Sie emp­fan­gen. Et­wa zwei Stun­den spä­ter wer­den Sie von Agen­ten der über­ge­ord­ne­ten GWA er­schos­sen. Der Kom­man­do­trupp ist bes­tens in­for­miert. Zwei Pup­pen sind vor­be­rei­tet wor­den. Sie ha­ben die glei­chen Mas­ken er­hal­ten, die Sie zur Zeit tra­gen. Fal­len Sie sti­lecht um, wenn die Platz­pa­tro­nen knal­len.«
    »Ver­ges­sen Sie nicht, die Wir­kung der Auf­schlag­wucht zu imi­tie­ren«, fiel Gre­gor Gor­ss­kij, der rus­si­sche Ab­wehr­chef, ein. »Die Män­ner vom Si­cher­heits­dienst müs­sen ge­täuscht wer­den. Sie sind schar­fe Be­ob­ach­ter.«
    Ich nick­te. Ta­ly schi­en Schluck­be­schwer­den zu ha­ben. Ob sie ih­ren Wa­ge­mut schon jetzt be­reu­te? Vor ei­ner Stun­de hat­te sie dar­um ge­be­ten, mit ih­rem er­krank­ten Jun­gen spre­chen zu dür­fen. Der klei­ne Mi­cha­el lag in ei­ner Kli­nik von Los An­ge­les. Die Stadt war von un­se­ren Seu­chen­kom­man­dos her­me­tisch ab­ge­rie­gelt wor­den.
    Un­se­re Tech­ni­ker hat­ten das Vi­si­phon­ge­spräch ver­mit­telt. Wir wa­ren er­schüt­tert ge­we­sen, als das ab­ge­zehr­te Ge­sicht des Kin­des auf der großen Bild­flä­che er­schi­en. Bei der Ge­le­gen­heit hat­ten wir auch die letz­ten Mel­dun­gen der eben­falls er­krank­ten Ärz­te ge­hört.
    Im Seu­chen­ge­biet von Ka­li­for­ni­en gab es kei­nen ge­sun­den Men­schen mehr. Den­noch gin­gen die Leu­te teil­wei­se ih­rer Ar­beit nach. Noch war kein To­des­fall ein­ge­tre­ten, aber der Schwä­che­zu­stand nahm ra­pi­de zu. Es wur­de al­ler­höchs­te Zeit, et­was da­ge­gen zu tun. Die zu­erst Er­krank­ten hat­ten be­reits sämt­li­che Ner­ven­emp­fin­dun­gen ver­lo­ren. Die le­prö­sen Er­schei­nun­gen ver­stärk­ten sich zu­se­hends. Das Blut zer­setz­te sich mehr und mehr. Un­se­re An­ti-Leuk­ämi­e­se­ra er­wie­sen sich nach ei­nem schein­ba­ren An­fangs­er­folg als wir­kungs­los. So wie in Ka­li­for­ni­en sah es auch in den an­de­ren Seu­chen­zen­tren der Er­de aus.
    Nach­dem Ta­ly mit ih­rem Jun­gen ge­spro­chen hat­te, war sie we­sent­lich ru­hi­ger, ob­wohl sie die Er­klä­run­gen der Ab­wehr­spe­zia­lis­ten stark be­drück­ten.
    »Okay, das wä­re al­les«, sag­te Ge­ne­ral Re­ling in die ent­stan­de­ne Stil­le. »Sie wer­den von den Agen­ten TS-19 und MA-23 in Si­cher­heit ge­bracht. Die Pup­pen ver­schwin­den. Ei­ne me­di­zi­ni­sche Un­ter­su­chung wird nicht statt­fin­den. Sie gel­ten als tot. Von da an be­ginnt Ihr ak­ti­ver Ein­satz. Ih­re Bio­mas­ken wer­den von dem be­reit­ste­hen­den GWA-Wis­sen­schaft­ler auf dem Mond ent­fernt. Wei­te­re In­for­ma­tio­nen er­hal­ten Sie über un­se­re Nach­rich­ten­ver­bin­dung.«
    Ich be­merk­te die Un­ru­he und die stum­me Ver­zweif­lung in sei­nen Au­gen. Un­ter so un­ge­wis­sen Um­stän­den war ich vom Al­ten noch nie­mals los­ge­schickt wor­den. Er rang sich ein ge­quäl­tes Lä­cheln ab.
    »Tun Sie al­les, was in Ih­rer Macht steht«, mein­te er ge­preßt. »Ich will und kann Ih­nen in die­ser Hin­sicht kei­ne ein­deu­ti­gen Be­feh­le ge­ben. Wenn Sie die Er­de und den be­nach­bar­ten Mond ver­las­sen ha­ben, sind Sie auf sich ge­stellt. Sie ha­ben zu han­deln, wie Sie es vor Ih­rem Ge­wis­sen und vor der Mensch­heit ver­ant­wor­ten kön­nen. Su­chen Sie Ver­bin­dung mit Pa­ter Fer­n­an­do. Spie­len Sie die vor­ge­zeich­ne­te Rol­le. Sei­en Sie wach­sa­mer als ein ge­jag­ter Luchs. Vor al­lem aber brin­gen Sie uns ein Heil­mit­tel ge­gen die Mars­seu­che! Ver­su­chen Sie das men­schen­mög­li­che, um die­ses Ziel zu er­rei­chen.«
    »Wir wol­len nicht un­be­dingt einen Raum­krieg, Ma­jor«, warf der Ge­heim­dienst­chef des Großasia­ti­schen Staa­ten­bun­des ein. »Wir sind aber der über­ein­stim­men­den Auf­fas­sung, daß wir not­falls einen Krieg ris­kie­ren müs­sen, wenn man uns da­zu zwingt. Der Be­griff

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